Weitere Themen: Wachstumshormone bei Kühen und Verhaltenskodex zur Tierfütterung
Rom, 28. Juni - Mit der Verabschiedung internationaler Richtlinien für Bio-Nahrungsmittel befasst sich die Codex Alimentarius-Kommission, das höchste internationale Gremium für Lebensmittelstandards, das in dieser
Woche in Rom tagt (28. Juni-3. Juli). Dies teilte die
Welternährungsorganisation (FAO) am Montag mit.
Der Codex Alimentarius-Kommission, einem gemeinsamen Ausschuss der FAO und der Weltgesundheitsorganisation (WHO), gehören 165 Staaten an.
Weltweit nimmt die Nachfrage nach organisch erzeugten Produkten nach FAO-Angaben weiter zu, in Industriestaaten und Entwicklungsländern gebe es
neue Absatzmärkte. "Deshalb werden zum Schutz der Verbraucher internationale Richtlinien für Bio-Nahrungsmittel benötigt. Die Normen erleichtern
ausserdem den internationalen Handel", sagte FAO-Expertin Selma Doyran.
Die vorgeschlagenen Richtlinien für Bio-Nahrung entsprechen den bereits in einigen Ländern gültigen und von Erzeugerorganisationen angewandten Vorschriften. Sie definieren organische Landwirtschaft als ganzheitliches
Anbausystem, welche das Agro-Ökosystem und damit die Artenvielfalt und die biologischen Eigenschaften der Böden respektiert und fördert. Beim Bio-Anbau gehe es darum, den Gebrauch von Kunstdünger und Schädlingsbekämpfungsmitteln zu vermeiden.
Die Kommission wird auch über Höchstwerte bei Rückständen von BST (Bovine Somatotropine) beraten. Bei BST handelt es sich um ein Wachstumshormon, mit
dem die Milchproduktion gesteigert werden kann. Besonders die Auswirkungen des Hormons auf die Tiergesundheit und die Milchqualität sind umstritten.
Die Kommission wird weiterhin erörtern, wie die Beratungen über einen "Verhaltenskodex zur besseren Tierfütterung" beschleunigt werden können. Es wird damit gerechnet, dass Delegierte besonders auch im Zusammenhang mit dem jüngsten Dioxin-Skandal fordern werden, einen solchen Kodex bald zuverabschieden.
Das FAO/WHO-Komittee für Nahrungsmittelzusätze und Schadstoffe hat bereits mehrfach über Höchswerte für Dioxin-Rückstände in Nahrungsmitteln diskutiert. Im März 1999 hatte das Gremium entschieden, dass die
Codex-Mitglieder weitere Informationen vorlegen sollen, bevor entschieden werden könne, wo der Toleranzwert für eine niedrige Dioxinbelastung bei Nahrungsmitteln aus der Tierproduktion liege.
Eine bessere Beteiligung von Nichtregierungs-Organisationen an der Arbeit
der Kodex-Kommission steht ebenfalls auf der Tagesordnung.
Die Delegierten werden auch über das Lactoperoxidase System (LPS) beraten, bei dem mittels eines Enzyms die Haltbarkeit der Milch verlängert werden kann. LPS ist besonders für viele Entwicklungsländer wichtig, die keine
Kühlmöglichkeiten haben oder sich eine Kühlung nicht leisten können. Es erlaubt den Bauern, Milch für rund fünf Stunden lang ungekühlt zu halten und transportieren zu können. Allein in Westafrika werden nach Angaben der
Weltbank jährlich rund fünf Millionen Liter Milch vernichtet, die auf dem Transport in die Kühlzentren schlecht geworden sind.
Weitere Informationen zur Codex Alimentarius-Tagung finden Sie im Internet
unter: http://www.fao.org/WAICENT/FAOINFO/ECONOMIC/ESN/codex/CAC23/a1
99_01e.htm
http://www.fao.org/WAICENT/FAOINFO/ECONOMIC/ESN/codex/CAC23/a199_01e.htm
Criteria of this press release:
Biology, Chemistry, Environment / ecology, Information technology, Medicine, Nutrition / healthcare / nursing, Oceanology / climate, Zoology / agricultural and forest sciences
transregional, national
Miscellaneous scientific news/publications
German
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