Tag des Offenen Denkmals steht im Zeichen von Krieg und Frieden
"Krieg und Frieden" ist das Thema des bundesweiten Tages des Offenen Denkmals am Sonntag, dem 11. September 2005, an dem sich die Universität Greifswald mit zahlreichen Aktionen beteiligt. Zum ersten Mal bietet die Kustodie dabei eine Gemeinschaftsaktion mit der Hansestadt Anklam und dem Zentrum für Friedensarbeit "Otto Lilienthal" Anklam an. "Vom lustigen Karzerleben der Greifswalder Studenten in die Hölle des Anklamer Wehrmachtsgefängnisses - Haftbedingungen im Wandel weniger Jahrzehnte" heißt deshalb das die Hansestädte verbindende Motto an diesem Denkmaltag (siehe Programm).
Der Auftakt zu dieser Gemeinschaftsveranstaltung findet in Greifswald statt. Hier wird der Studentenkarzer vorgestellt, der zwischen 1885 und 1914 als letztes Studentengefängnis in Nutzung gewesen ist. Im Anschluss daran stehen Busse für eine Fahrt zum ehemaligen Wehrmachtsgefängnis in Anklam bereit. Interessierten Besuchern wird hier in Vorträgen und einer daran anschließenden Besichtigung eines Gefängnistraktes die Möglichkeit geboten, das Leben von ehemaligen Inhaftierten in dem einstigen Gefängnis kennen zu lernen. Kurz vor Ende des Zweiten Weltkrieges kamen rund 200 Wehrmachtsangehörige in dieser Haftanstalt ums Leben. Dem Schwerpunktthema des diesjährigen Tag des Offenen Denkmals entsprechend findet in den Räumlichkeiten des Gefängnisses abschließend ein "Krieg und Frieden Konzert" mit der vor allem in den neuen Ländern bekannten Liedermacherin und Sängerin Barbara Thalheim statt.
"Geschichte zum Anfassen" kann man bereits am Vormittag in Greifswald erleben. So öffnet das das Institut für Pathologie der Universität Greifswald seine Pforten, um Präparate aus der historischen Sammlung zu präsentieren. Astronomisch geht es im Gegensatz dazu am Institut für Physik zu, denn dort wird die "Astronomie in Greifswald im Laufe der Zeiten" vorgestellt. Bei gutem Wetter besteht zudem nach einer Führung durch die Sternenwarte die Möglichkeit, die Sonne mit einem Teleskop zu beobachten. Wer sich einen Eindruck darüber verschaffen möchte, wie das Heilige Land nach Greifswald kam, kann dieses durch den Besuch des Gustaf-Dalman-Instituts der Theologischen Fakultät erfahren. Einen Überblick über "gegenständliche Sachzeugen" aus dem medizinischen Alltag der früheren DDR bietet das Institut für die Geschichte der Medizin, das darüber hinaus einige Raritäten aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts ausstellt.
Der Tag des offenen Denkmals ist der deutsche Beitrag zu den "European Heritage Days", die in Deutschland seit 1993 von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz koordiniert werden. Jedes Jahr öffnen am zweiten Sonntag im September historische Bauten und Stätten ihre Türen, um Architektur- und Geschichtsliebhaber zu einer Zeitreise durch die Vergangenheit einzuladen. Ziel ist es, die Öffentlichkeit für den hohen Stellenwert des kulturellen Erbes zu sensibilisieren sowie das Thema Denkmalschutz und Denkmalpflege unter neuen Aspekten zu beleuchten. Das diesjährige Thema "Krieg und Frieden" bietet viele Berührungspunkte mit zahlreichen Kulturdenkmalen und ist für die Entwicklung der Architektur von großer Bedeutung. Dabei soll unter anderem auf die Belange des denkmalpflegerischen Umgangs mit kriegsbeschädigten Gebäuden aufmerksam gemacht werden.
Nicht zuletzt der auf diesen Tag fallende 11. September und die damit verbundenen Ereignisse um die Terroranschläge in den USA vor vier Jahren, aber auch die jüngsten Bombenattentate in London verdeutlichen, dass die Thematik um "Krieg und Frieden" auch im 21. Jahrhundert über den gelebten Denkmalschutz hinaus von Bedeutung ist.
PROGRAMM zum Tag des offenen Denkmals am 11. September 2005
10.00 Uhr
Vorstellung des Institut der Pathologie mit Präsentation von Präparaten aus der historischen Sammlung
Prof. Dr. Gerd Lorenz, Direktor des Instituts für Pathologie, Universität Greifswald
Institut für Pathologie, Hörsaal Friedrich-Loeffler-Str. 23 e, 17487 Greifswald
12.00 Uhr
"Astronomie in Greifswald im Laufe der Zeiten", Vortrag mit anschließender Führung durch die Sternwarte, bei klarem Wetter Sonnenbeobachtung
Marcel Hähnel, Student der Physik, Universität Greifswald
Verein der Greifswalder Sternwarte e. V., Institut für Physik, Domstr. 10 a, 17489 Greifswald
11.00 Uhr
Führung durch die Gustaf-Dalman-Sammlung für Biblische Landes- und Altertumskunde
Dr. Andreas Ruwe, Institut für Biblische Landes- und Altertumskunde
Gustaf-Dalman-Institut der Theologischen Fakultät, Am Rubenowplatz 2/3 e, 17487 Greifswald
14.00 Uhr
Vorstellung von Exponaten der medizinhistorischen Sammlung
Ramona Kellotat, Dokumentarin, Universität Greifswald
Institut für die Geschichte der Medizin, Walther-Rathenau-Str. 48, 17487 Greifswald
15.00 Uhr
"Vom lustigen Karzerleben der Greifswalder Studenten in die Hölle des Anklamer Wehrmachtsgefängnisses - Haftbedingungen im Wandel weniger Jahrzehnte"
Gemeinschaftsveranstaltung der Kustodie der Universität Greifswald, der Hansestadt Anklam und des Zentrums für Friedensarbeit "Otto Lilienthal" Anklam
15.00 - 16.00 Uhr
"Deliquenten im letzten Greifswalder Studentenkarzer", anschließend Führung
Dr. Birgit Dahlenburg, Universitätskustodin, Universität Greifswald
Greifswald Hörsaalgebäude, Rubenowstr. 1, Karzer, 17487 Greifswald
16.00 Uhr - Busfahrt nach Anklam (Busse stehen bereit)
16.30 Uhr
"Visuelle Zeugnisse von Inhaftierten im Wehrmachtsgefängnis", anschließend Führung durch einen Gefängnistrakt (ehemaliges Wehrmachtsgefängnis Anklam, Friedländer Landstraße)
Katrin Schubbert, Anja Kretschmer, Studentinnen für Kunstgeschichte, Capar-David-Friedrich-Institut für Kunstwissenschaften, Universität Greifswald
18.00 Uhr
Krieg und Frieden Konzert im Wehrmachtsgefängnis Anklam - Konzert mit Barbara Thalheim
Im Anschluss stehen Busse für die Rückfahrt nach Greifswald bereit.
Ansprechpartner an der Universität Greifswald
Kustodie der Universität Greifswald
Kustodin: Dr. Birgit Dahlenburg
Domstraße 11, 17487 Greifswald
T +49 (0)3834/ 86 11 22
F +49 (0)3834/ 86 11 24
E.kustodie@uni-greifswald.de
http://www.uni-greifswald.de/~kustodie/
Der Karzer an der Universität Greifswald wurde von 1885 bis 1914 als Gefängnis für aufmüpfige Studen ...
None
Criteria of this press release:
Construction / architecture, History / archaeology, Philosophy / ethics, Religion, Social studies
regional
Miscellaneous scientific news/publications
German
Der Karzer an der Universität Greifswald wurde von 1885 bis 1914 als Gefängnis für aufmüpfige Studen ...
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