Jena/Berlin. (1.07.99) Zum Vorsitzenden der sogenannten "Kirchenväter-Kommission" bei der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften wurde der Jenaer Theologe Prof. Dr. Christoph Markschies (36) als Nachfolger des Heidelberger Gräzisten Prof. Dr. Dr. Albrecht Dihle gewählt. Markschies ist damit Projektverantwortlicher für die historisch-kritische Gesamtedition aller griechischen christlichen Schriftsteller der Antike zwischen ca. 300 vor und 600 nach Christi Geburt.
Das Mammutvorhaben, eines der größten disziplinienübergreifenden Editionsprojekte in Deutsch-land überhaupt, wurde 1891 von Adolf von Harnack und Theodor Mommsen begründet und birgt, so Kirchenhistoriker Markschies, "noch Stoff für viele Jahrzehnte". Nicht nur für die Theologie, sondern auch für benachbarte Fachgebiete wie die Altertumswissenschaften und Gräzistik, entstehen somit umfassende Quellenkompendien als zuverlässige Grundlage weiterer Forschung. Da inzwischen die Gesamtwerke einiger griechisch-christlicher Schriftsteller auch von anderen Arbeitsstellen oder Verlagen ediert wurden, geht Markschies davon aus, daß "nur noch" rund 500 antike Autoren zu betreuen sind. Mit einem Abschluß des Langzeitprojekts rechnet er aber "erst weit nach meiner Zeit".
Christoph Markschies kam 1995 als Ordinarius für Kirchengeschichte an die Friedrich-Schiller-Universität und zeichnet u. a. für die Neuausgabe der Neutestamentlichen Apokryphen in deutscher Übersetzung, des renommierten Hennecke/Schneemelcher, verantwortlich. In diesem Jahr ist er Mitglied des Wissenschaftskollegs zu Berlin, in dessen wissenschaftlichen Beirat er jetzt als einer der wenigen deutschen Vertreter berufen wurde.
Friedrich-Schiller-Universität
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Criteria of this press release:
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