idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
08/24/2005 09:19

Neandertaler-Skelett erstmals vollständig in Blaubeuren ausgestellt

Michael Seifert Hochschulkommunikation
Eberhard Karls Universität Tübingen

    Tübinger Urgeschichtler maßgeblich an Erforschung beteiligt

    Vom 27. August bis zum 30. Oktober zeigt das Urgeschichtliche Museum Blaubeuren in der Ausstellung "Zu Gast: Der Neandertaler" das Skelett des ersten Neandertalers. Die Ausstellung bildet den Auftakt zum "Jahr des Neandertalers": 2006 jährt sich die Entdeckung des Skeletts zum 150sten Mal. Steinbrucharbeiter fanden 1856 im Neandertal bei Düsseldorf die ersten Knochen eines urzeitlichen Menschen - eine für die Evolutionsgeschichte der Menschheit sensationelle Entdeckung.

    Sowohl an der Ausstellung als auch an der Erforschung des Neandertalers ist der Archäologe Dr. Ralf W. Schmitz (Universität Tübingen) maßgeblich beteiligt. Es gelang ihm 1997, die inzwischen verschüttete Fundstelle wieder zu entdecken. Bei dieser und einer späteren Grabung fand er weitere Knochenfragmente, mit denen er die 1856 ausgegrabenen vervollständigen konnte. Das 42.000 Jahre alte Skelett, eine Leihgabe des Rheinischen Landesmuseums Bonn, ist nun erstmals komplett in Süddeutschland zu bewundern.

    Seit 1991 wird das Neandertaler-Skelett im Rahmen eines Forschungsprojektes von Schmitz mit modernen Methoden umfassend neu untersucht. Neben Schmitz und weiteren Ur- und Frühgeschichlern der Universität Tübingen sind inzwischen 19 internationale Wissenschaftler aus 14 Instituten beteiligt, darunter Genetiker und Anthropologen. Derzeit wird in einer Kooperation mit dem Max-Planck-Institut für Evolutionäre Anthropologie in Leipzig der Speiseplan des Neandertalers untersucht: Über die Mengenverhältnisse bestimmter Stickstoff- und Kohlenstoff-Isotope wollen die Forscher herausfinden, ob die Urmenschen aus dem Neandertal sich überwiegend von Fleisch ernährten oder ob sie pflanzliche Nahrung, möglicherweise aber auch Fisch bevorzugten. Alle Ergebnisse des Forschungsprojektes werden im kommenden Jahr in einer Jubiläumsmonographie veröffentlicht.

    Kontakt:
    Dr. Ralf W. Schmitz
    Institut für Ur- und Frühgeschichte und Archäologie des Mittelalters Abteilung für Ältere Urgeschichte und Quartärökologie Burgsteige 11 (Schloss) 72070 Tübingen
    Tel.: (07071) 29-77111 Mobil: 0175 6501275
    E-Mail: ralf.w.schmitz@uni-tuebingen.de

    Die Pressekonferenz zur Ausstellung findet am Freitag, 26. August 2005, um 11 Uhr im Urge- schichtlichen Museum Blaubeuren statt.

    Weitere Informationen zur Tübinger Neandertaler-Forschung finden Sie im Pressedienst "Knochen, die wertvoller sind als Mondgestein. Die zweite Entdeckung des ersten Neandertalers" - im Internet unter: http://www.uni-tuebingen.de/uni/qvo/pd/pd2003/pd-2003-01.html


    Images

    Criteria of this press release:
    Biology, Geosciences, History / archaeology, Information technology
    transregional, national
    Miscellaneous scientific news/publications, Research results
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).