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07/06/1999 11:41

Verwaltungsbeitrag offenbar für gesunkene Studentenzahlen verantwortlich

Marietta Fuhrmann-Koch Öffentlichkeitsarbeit
Georg-August-Universität Göttingen

    Analyse der zum Sommersemester gesunkenen Studentenzahlen:
    Universität Göttingen weiterhin attraktiv

    (pug) Die hohe Zahl der zum Sommersemester 1999 nicht zurückgemeldeten Studierenden - 2.069 von 26.557 im Wintersemester 1998/99 mit Stand 11.06.99 - hat in den letzten Tagen in der Öffentlichkeit zu Diskussionen über die Ursachen geführt und vor allem in Politik und Wirtschaft Anlaß zu Besorgnis gegeben. Die jetzt vorliegende erste statistische Analyse der Zahlen erlaubt einen differenzierten Blick auf mögliche Ursachen. Genaue Erkenntnisse über die tatsächlichen Motive der ohne förmliche Exmatrikulation "Verschwundenen" könnte allerdings nur eine aufwendige Einzelbefragung liefern.

    Wichtig ist zunächst, daß unter den 2.069 Nichtrückmeldern noch über 400 Fälle sind, in denen die Rückmeldung wegen eines falschen gezahlten Beitrages noch nicht vollzogen werden konnte. Unter diesen befinden sich auch noch Fälle, in denen der auf das Anderkonto des AStA eingezahlte Verwaltungskostenbeitrag nicht zugeordnet werden konnte. Bei allen diesen Studierenden kann wohl davon ausgegangen werden, daß die Rückmeldewilligkeit prinzipiell vorliegt; die Universität rechnet mit der Rückmeldung nach Einzelfallklärung.- Wichtig für die Interpretation ist außerdem, daß die Studierendenzahl in den vergangenen drei Sommersemestern curricular bedingt stets um rund 700 unter der der vorangegangenen Winterhalbjahre lag.

    Die Analyse der 2.069 nicht abschließend geklärten Nichtrückmeldungen ergibt, daß der Rückgang in den Fakultäten durchschnittlich rund 7% beträgt, wobei Wirtschafts- und Agrarwissenschaften mit 11 bzw. 12% "Ausreißer" nach oben sind. Interessant ist auch die Verteilung nach Fachsemestern: Von den 428 "fehlenden" Studierenden der Wirtschaftswissenschaften befindet sich beispielsweise der Löwenanteil von 327 bereits jenseits des 11. Fachsemesters, also außerhalb der Regelstudienzeit. In der Philosophischen Fakultät trifft dies andererseits nur für die knappe Hälfte der 401 Nichtrückmelder zu. Insgesamt studierten fast 70 % der Nichtrückmelder jenseits des 10. Semesters. 49,5% befanden sich zwischen dem 11. und 20. Semester - offen ist allerdings, wieviele dieser 1024 Studierenden sich möglicherweise nach bestandenem Examen nicht ordnungsgemäß exmatrikuliert haben.

    Ohne unzulässige Spekulation liegt also der Schluß nahe, daß ein namhafter Teil der Nichtrückmelder - vermutlich in der Größenordnung zwischen 500 und 1000 - nicht oder nicht mehr aktiv studieren und aufgrund des Verwaltungskostenbeitrages auf die Aufrechterhaltung des Studierendenstatus verzichtet haben. Gestützt wird diese Annahme auch durch die Zahl der Nichtrückmelder oberhalb des 20. Fachsemesters, die im Fakultätsdurchschnitt bei immerhin 17% liegt.
    Die Universitätsverwaltung wird sich durch weitere Erhebungen um die Präzisierung dieser Befunde bemühen.


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    Criteria of this press release:
    interdisciplinary
    transregional, national
    Organisational matters
    German


     

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