Was versteht man unter Wohlbefinden? Und welche Faktoren beeinflussen es? Seit drei Jahren fördert die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) ein Graduiertenkolleg an der Universität Osnabrück, das sich mit diesen Fragen beschäftigt. Die beteiligten Disziplinen sind Differentielle Psychologie und Persönlichkeitsforschung, Entwicklungspsychologie und Gesundheits- und Krankheitslehre. Darüber hinaus beteiligen sich Lehrende aus der Psychosomatik, Klinischen Neuropsychologie sowie der Klinischen Psychologie an dem Programm. Nun hat die DFG rund 500.000 Euro für die Weiterförderung bereitgestellt. Zwölf Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler werden damit bei ihren Dissertationsprogrammen unterstützt.
Ziel des Kollegs "Integrative Kompetenzen und Wohlbefinden" ist die Erforschung entwicklungs-, persönlichkeits-, klinischer und gesundheitspsychologischer Determinanten von Wohlbefinden. "Es geht also um die Frage, welchen Einfluss das Elternhaus, kritische Lebensereignisse und die Kultur, in der wir aufwachsen, auf die Persönlichkeitsentwicklung sowie auf unser Wohlbefinden und die Gesundheit haben", erklärt der Osnabrücker Psychologe und Sprecher des Kollegs, Prof. Dr. Julius Kuhl. Als übergeordnete Determinanten verstehen die Wissenschaftler "integrative Kompetenzen" im Sinne von Fähigkeiten, die uns helfen, intra- und interpersonelle Gegensätze wahrzunehmen und aufzulösen. Ein Beispiel dafür ist der Konflikt zwischen den eigenen Bedürfnissen und den Erwartungen, die wir von anderen übernehmen, beispielsweise der Wunsch des Vaters, der Sohn möge wie er Arzt werden. Diese und andere Gegensätze können durch integrative Kompetenzen überwunden werden. Die Entwicklung und Wirkung integrativer Kompetenzen wird auf der somatischen, der psychischen und der kulturellen Ebene untersucht.
Die meisten neuen Stipendiaten und Stipendiatinnen haben ihre Themen bereits vor dem offiziellen Beginn im Oktober in Umrissen ausgearbeitet. Kuhl: "Sie untersuchen Themen mit erheblicher gesellschaftlicher Relevanz" So werden in einer Dissertation beispielsweise die kulturellen Bedingungen übermäßigen Schreiens von Säuglingen untersucht. Eine Wissenschaftlerin wird die Rolle von Schuldgefühlen werdender Mütter auf den Verlauf von Schwangerschaft und Geburt analysieren. Und eine weitere arbeitet an der Messung der Auswirkungen von Persönlichkeitsunterschieden zwischen Partnern auf das Wohlbefinden und die Zufriedenheit in der Partnerschaft. Bereits Ende 2007 sollen die Dissertationen fertig gestellt sein.
Weitere Informationen:
Prof. Dr. Julius Kuhl, Universität Osnabrück,
Fachbereich Humanwissenschaften,
Seminarstraße 20, D-49069 Osnabrück,
Tel. +49 541 969 4423, Fax +49 541 969 4788,
e-mail: julius.kuhl@uni-osnabrueck.de
Criteria of this press release:
Psychology, Social studies, Teaching / education
transregional, national
Research projects, Studies and teaching
German
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