idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
08/31/2005 11:29

Lokaltermin Tiefsee: Neues Bremer High-Tech-Bohrgerät bestand ersten Einsatz mit Bravour

Kirsten Achenbach Pressestelle
Forschungszentrum Ozeanränder

    Kürzlich kehrte das deutsche Forschungsschiff "Meteor" von seiner jüngsten Reise nach Las Palmas zurück, an Bord das neue, während einer dreiwöchigen Expedition erstmals eingesetzte "MeeresbodenBohrgerät" MeBo, eine Eigenentwicklung des Bremer DFG-Forschungszentrums Ozeanränder. Das etwa zwei Millionen Euro teuere, sechs Meter hohe und zehn Tonnen schwere MeBo hat seine mit Spannung erwartete Bewährungsprobe im Seegebiet zwischen Kanarischen Inseln und Marokko mit Bravour bestanden.

    Seit Gründung des DFG-Forschungszentrums Ozeanränder vor vier Jahren spielt die Weiterentwicklung von Meeresforschungstechnologien für die Bremer Wissenschaftler eine wichtige Rolle. So wurden u. a. zwei Tauchroboter in Dienst gestellt, mit der der Ozean bis in 4.000 Metern Wassertiefe erkundet werden kann. "MeBo ist unser jüngstes und bislang aufwändigstes Projekt", sagt Prof. Gerold Wefer, Direktor des Forschungszentrums. "Bislang konnten wir den Meeresboden für unsere Klima- und Umweltforschung maximal 15 Meter tief beproben. Mit dem MeBo peilen wir zukünftig Tiefen von bis zu 50 Metern an."

    Während der Expedition zwischen den Kanaren und der afrikanischen Küste förderte das Bohrgerät aus bis zu 1.700 Metern Wassertiefe sowohl weiche Meeresablagerungen, als auch Festgesteine zutage. "Der längste Einzelkern war 23,5 Meter lang", berichtet Projektleiter Dr. Tim Freudenthal. "Insgesamt haben wir während der Reise mehr als 70 Meter lockere Sedimente und Festgestein durchteuft."

    Das zehn Tonnen schwere MeBo wird mit Hilfe eines eigens konstruierten Aussetzgestells über die Bordwand der METEOR gehievt und an einer dicken Stahltrosse zum Meeresboden heruntergelassen. Dort klappen vier große, tellerförmige Füße aus und geben dem Bohrgerät den nötigen Halt. Im Innern der Stahltrosse laufen Glasfaserstränge. Sie verbinden das MeBO mit seiner Steuereinheit an Deck des Mutterschiffs und gewährleisten die Kommunikation zum Meeresboden. "Um das Bedienpersonal zu entlasten, werden wir im Laufe der nächsten Monate noch weitere Arbeitsschritte automatisieren", meint Dr. Tim Freudenthal.

    Weltweit gibt es nur wenige vergleichbare Forschungsgeräte. Diesen ist das am DFG-Forschungszentrum Ozeanränder entwickelte MeBo überlegen. Es kann sowohl weiche Meeresablagerungen als auch Festgestein durchbohren und liefert den Wissenschaftlern zudem deutlich dickere Kerne, sprich: wesentlich mehr Probenmaterial für ihre Untersuchungen. Ein weiterer Vorteil ist seine Mobilität. Zusammen mit Hebegerüst und Steuerungseinheit findet die Ausrüstung in sechs Standard 20-Fuß-Containern Platz und ist daher auf jedem größeren Forschungsschiff einsetzbar.

    Weitere Informationen/Interviewanfragen/Fotos:
    Cornelia Reichert
    Öffentlichkeitsarbeit
    DFG Forschungszentrum Ozeanränder
    Tel. 0421 - 218-65531
    Mail : creichert@marum.de
    www.ozeanraender.de


    More information:

    http://www.rcom-bremen.de - Informationen zum DFG-Forschungszentrum Ozeanrändern und dem MeBo


    Images

    Das MeBo auf dem Aussetzschlitten an Bord der "Meteor".
    Das MeBo auf dem Aussetzschlitten an Bord der "Meteor".
    DFG-Forschungszentrum Ozeanränder (RCOM), Volker Diekamp
    None

    Das MeBo geht über Bord auf dem Weg zu seinem ersten Einsatz
    Das MeBo geht über Bord auf dem Weg zu seinem ersten Einsatz
    DFG-Forschungszentrum Ozeanränder (RCOM), Volker Diekamp
    None


    Criteria of this press release:
    Biology, Chemistry, Environment / ecology, Geosciences, Information technology, Mechanical engineering, Oceanology / climate
    regional
    Research projects, Research results
    German


     

    Das MeBo auf dem Aussetzschlitten an Bord der "Meteor".


    For download

    x

    Das MeBo geht über Bord auf dem Weg zu seinem ersten Einsatz


    For download

    x

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).