An der Munich Business School zeigt die Einführung der Bachelor- und Masterstudiengänge Wirkung: Deutsche Studenten kehren aus dem Ausland
zurück. - Ein Erfolg der Hochschulreform und des Bologna-Prozesses?
Sie sind oft klein, sie sind manchmal sehr teuer, und einige von ihnen geben sich gern elitär: private Hochschulen haben in Deutschland nicht nur Freunde. Doch
auch die Kritiker dieser Studieneinrichtungen erkennen an, dass die Entwicklung von Lehre und Wissenschaft an diesen Einrichtungen einen gewissen
Laborcharakter für das deutsche Hochschulwesen hat. Vor allem die Business Schools, die mit Einrichtungen in ganz Europa und den USA um Studenten
konkurrieren, sind dem internationalen Wettbewerb, für den sich die großen öffentlichen Hochschulen und Universitäten in Deutschland verstärkt wappnen,
seit langem ausgesetzt.
Insofern dürften sich die Hochschulreformer in der Bundesrepublik durch die Entwicklung bestätigt sehen, die von einigen privaten Hochschulen vermeldet
wird: "Die Bachelor kommen zurück", sagt Stefan Baldi, Dekan der Munich Business School, die sich auf den Studiengang Internationale Betriebswirtschaft
spezialisiert hat. Für die Master-Ausbildung an der privaten Hochschule haben sich in diesem Jahr neben ausländischen Interessenten auch viele deutsche Studenten
beworben, die nach ihrem Bachelor-Abschluss im Ausland nun in Deutschland weiterstudieren wollen.
Ob die Rückkehr der deutschen Auslandsstudenten an heimatliche Hochschulen einen Trend darstellt, wird sich zeigen müssen. Denn da Bachelor-Studiengänge in
Deutschland noch nicht lange angeboten werden, kann es auch nicht viele Absolventen geben, die auf diesen Abschluss den Master draufsatteln. Nach Stefan
Baldis Ansicht spricht jedoch einiges dafür, dass die Rückkehr deutscher Studenten aus dem Ausland anhalten könnte - vor allem die Bewerber selbst: "In
unseren Auswahl- und Aufnahmegesprächen haben wir uns immer über die Motive für den Wechsel aus dem Ausland zu uns unterhalten - und der Grund, der
am häufigsten genannt wurde, war die internationale Anerkennung und Vergleichbarkeit deutscher Hochschulabschlüsse, wie sie mit der Einführung von
Bachelor- und Masterstudiengängen gegeben ist." Soll heißen: Mit dem absehbaren Abschied vom deutschen Diplom werden die Abschlüsse international
aufgewertet.
Diese internationale Orientierung der Rückkehrer, die zuvor in London, Paris, Rotterdam, Montreal oder an amerikanischen Hochschulen studiert haben, könnte
auch ein Grund für das spezielle Interesse an der Munich Business School sein. "Die internationale Ausrichtung ist neben der überdurchschnittlich hohen
Praxisorientierung ein Merkmal unseres Studienprogramms", sagt Stefan Baldi, "eine intensive Sprachausbildung, Auslandssemester und Auslandspraktika sind an
unserer Hochschule Pflicht." Damit erhalten sich die Studenten neben Chancen auf dem deutschen Arbeitsmarkt auch Optionen auf eine berufliche Tätigkeit in
anderen Ländern.
Damit die Talente den deutschen Unternehmen auch dauerhaft zur Verfügung stehen, bedarf es deshalb parallel zu den Veränderungen in der
Hochschullandschaft auch einer neuen Sichtweise in der Wirtschaft. Denn nur, wenn die Personalabteilungen in Deutschland ihre Diplom-Orientierung endgültig
aufgeben und sich die Akzeptanz der Bachelor- und Master-Abschlüsse weiter verbessert, werden die Absolventen mit ihren international vergleichbaren
Abschlüssen auch in Deutschland etwas anfangen können. Und nur dann gibt es für viele einen Grund weniger, für immer ins Ausland zu gehen.
Criteria of this press release:
interdisciplinary
transregional, national
Science policy, Studies and teaching
German
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