SFB 482 der Universität Jena veranstaltet vom 21.-24. September Schiller-Tagung
Jena (01.09.05) 200 Jahre nach seinem Tod ist Friedrich Schiller zwar in aller Munde, doch sind es meist nur Facetten seiner Person oder seines Werks, die betrachtet werden. Anders wird der Sonderforschungsbereich (SFB) 482 "Ereignis Weimar-Jena. Kultur um 1800" der Universität Jena vorgehen. Er lädt vom 21. bis 24. September unter dem Motto "Der ganze Schiller - Programm ästhetischer Erziehung" nach Jena zur Tagung ein. Mit der Themenstellung zielt das Wissenschaftliche Colloquium auf die Kohäsion aller jener Facetten ab, über die Friedrich Schiller, Namenspatron der Jenaer Universität, gewirkt hat. "Auch die Veranstaltungen in diesem Schillerjahr 2005 haben bisher gezeigt, dass uns die ganz großen Gestalten unserer Kulturgeschichte in der disziplinären Unübersichtlichkeit verloren zu gehen drohen", nennt Organisator Prof. Dr. Klaus Manger die Intention für dieses multidisziplinäre Treffen.
Der Jenaer Universalhistoriker, an der Carlsschule promovierte Mediziner, Anthropologe, Lyriker, Erzähler, Essayist, Philosoph, Publizist und vor allem Dramatiker Schiller erscheint durch die universitäre Entwicklung der einzelnen Fachdisziplinen vielfach in diese zerstückelt. Dabei hat Schiller selbst immer wieder die Ganzheit im Blick, "das Total der menschlichen Natur", auf das sich seine ästhetische Erziehung und seine wirkungsästhetische Konzeption gleichermaßen konzentrieren. Dies will auch die Jenaer Veranstaltung in den Mittelpunkt stellen.
An der internationalen Tagung nehmen Vertreter verschiedener Disziplinen teil, um in ein gemeinsames Gespräch über die Konvergenz der einzelnen Facetten zu kommen. Deshalb wird aus Sicht von Philosophie, Historie, Literaturwissenschaft, Theater- und Musikwissenschaft, auch aus Sicht der Wissenschaftsgeschichte und Naturwissenschaft nach Schiller gefragt. Schillers Position als Universalhistoriker öffnet zugleich eine Perspektive, die zu der Überlegung führt, inwieweit sich Schillers übrige Wirkungsbereiche in ähnlichen Universalisierungskonzepten zusammenführen lassen. Jedenfalls werden sowohl diese Universalisierung als auch Schillers Perspektivismus gleichermaßen zur Sprache kommen. Das Programm der Tagung ist im Internet unter: http://www2.uni-jena.de/ereignis/ einsehbar.
Die Öffentlichkeit ist besonders zum Abendvortrag von Wulf Segebrecht am 21. September eingeladen. Der Germanist spricht um 20.00 Uhr in der Universitäts-Aula (Fürstengraben 1) unter dem Titel ",Im Abgrund wohnt die Wahrheit'. Über die unpopuläre Popularität der Gedichte und Balladen Schillers".
Das Wissenschaftliche Colloquium im September ist der zentrale Beitrag der Friedrich-Schiller-Universität Jena zum Jubiläumsjahr. Der Sonderforschungsbereich weist damit auf eine Lichtgestalt von Jena und Weimar, von Universität und Residenz "als zwei Enden einer Stadt" (Goethe). "Des Freistaates Thüringen und nicht nur dessen weltweit anerkannte beste geistige Ressource, wie sie in Weimar-Jena zum Ereignis geworden ist, gilt es auch, über Schillers Wirken zu entdecken", beschreibt Prof. Manger ein Ziel der Tagung.
Kontakt:
Prof. Dr. Klaus Manger
Institut für Germanistische Literaturwissenschaft der Universität Jena
Fürstengraben 18, 07743 Jena
Tel.: 03641 / 944200, Fax: 03641 / 944202
E-Mail: Erika.Boehm@uni-jena.de
Zentrum des Sonderforschungsbereichs 482
"Ereignis Weimar-Jena. Kultur um 1800"
Humboldtstraße 34, 07743 Jena
Tel.: 03641 / 944050, Fax: 03641/ 944052
E-Mail: Elke.Mueller@uni-jena.de
http://www2.uni-jena.de/ereignis/
Criteria of this press release:
Art / design, History / archaeology, Language / literature, Medicine, Music / theatre, Nutrition / healthcare / nursing, Philosophy / ethics, Religion
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German
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