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09/05/2005 08:43

Wie die Medien den Sozialcharakter verändern - Tagung und Podiumsdiskussion

Saar - Uni - Presseteam Pressestelle der Universität des Saarlandes
Universität des Saarlandes

    Öffentliche Tagung und Podiumsdiskussion:

    Wie die Medien den Sozialcharakter verändern

    Professor Peter Winterhoff-Spurk, Dr. Dagmar Unz und Dr. Frank Schwab vom Lehrstuhl für Medien- und Organisationspsychologie laden ein zur Tagung:

    "Massenmedien und Sozialcharakter. Über die Kultivierung von Einstellungen, Gefühlen und Persönlichkeit",
    5. bis 7. Oktober 2005

    sowie zu einer öffentlichen Podiumsdiskussion zum Thema:

    "Medienwirkungen und Medienethik - Die Verantwortung der Macher",
    7. Oktober, 11 Uhr

    Tagungsort ist die Villa Lessing, Lessingstraße 10, 66121 Saarbrücken

    In den 50er Jahren brachte das Fernsehen erstmals die "Welt ins Wohnzimmer". Heute sind "Couch potatoes", die stundenlang in die TV-Wirklichkeit abtauchen, längst ein Gesellschaftsphänomen.
    Bleiben Vielseher gegenüber der verzerrten Realitätssicht des TV immun? Oder verändert Fernsehkonsum auf Dauer die Persönlichkeit der Zuschauer? Diese Frage beschäftigt die Kultivierungsforschung, die das Fernsehen als zentrale Sozialisationsinstanz der Gesellschaft begreift. Kultivierungsforschern zufolge beschränkt sich die Wirkung des Mediums nicht auf politische Meinungsbildung; vielmehr beeinflusst Fernsehen stark die soziale Wahrnehmung der Zuschauer.

    Die Forschergruppe um Professor Winterhoff-Spurk geht noch einen Schritt weiter: Sie geht davon aus, dass Vielseher ihre Lebenswirklichkeit nach den Mustern interpretieren, erleben und gestalten, die sie aus dem Fernsehen kennen. Das Fernsehen habe sich zum geheimen Erzieher entwickelt und das Auftauchen eines neuen Sozialcharakters gefördert: Die Gefühlskultur wandele sich hin zum Oberflächlichen, Theatralischen, Sexualisierten, zur Selbstinszenierung mit ständigem Drang nach Aufregung, wobei Gefühle lediglich dargestellt, aber nicht empfunden würden. Die Auswirkungen träfen die Gesellschaft als Ganzes.

    Diese Überlegungen zu diskutieren, haben die Saarbrücker Medienpsychologen, Forscher verschiedener Disziplinen und Nationalitäten eingeladen. In Gesprächsrunden werden sich Kommunikationswissenschaftler, Germanisten, Soziologen und Psychologen über den neuesten Stand der Kultivierungsforschung austauschen.

    Im Mittelpunkt stehen darüber hinaus interdisziplinäre Aspekte, die sich aus aktuellen Erkenntnissen der internationalen Kultivierungsforschung ergeben: So wird unter anderem gefragt, welche Perspektiven das Fernsehen in einer modernen Wissensgesellschaft hat. Auch wird die Rolle neuer Medien, insbesondere virtueller Realitäten, bei der Konstruktion sozialer Realitäten beleuchtet.

    Im Rahmen der Tagung findet am 7. Oktober (11 Uhr) eine öffentliche Podiumsdiskussion zum Thema "Medienwirkungen und Medienethik - Die Verantwortung der Macher" statt. Es diskutieren unter Leitung von Frank Johannsen (Stv. Programmdirektor Hörfunk/Fernsehen und Programmchef von SR2 KulturRadio Saarbrücken):
    Dr. Ilka Desgranges (Sprecherin des Deutschen Presserats, Leiterin der Regionalredaktion Mitte der Saarbrücker Zeitung),
    Prof. Dr. Wolfgang Donsbach (Institut für Kommunikationswissenschaft, Technische Universität Dresden, Immediate Past President of the International Communication Association),
    Prof. Dr. Konrad Hilpert (Katholisch-Theologische Fakultät, Ludwig-Maximilians- Universität München)
    und Prof. Dr. Hans Mathias Kepplinger (Institut für Publizistik, Johannes-Gutenberg-Universität Mainz).

    Kulturell gerahmt wird das Tagungsprogramm durch zwei Museumsführungen (Saarlandmuseum Saarbrücken, 5. Oktober, 19 Uhr und Weltkulturerbe Völklinger Hütte, 6. Oktober, 14 Uhr) zum Ausdruck des Sozialcharakters in der Bildenden Kunst und der Industriekultur. Die Führungen werden von Dr. Ralph Melcher (Vorstand der Stiftung Saarländischer Kulturbesitz) und Dr. Meinrad Grewenig (Generaldirektor des Weltkulturerbes Völklinger Hütte) geleitet.

    Zu beiden Veranstaltungen sind Vertreter der Medien sowie alle Interessierten herzlich eingeladen.

    Gefördert wird die Tagung u.a. von der Deutschen Forschungsgemeinschaft und dem saarländischen Wissenschaftsministerium sowie von der Villa Lessing, Liberale Stiftung Saar e.V. Die Tagungsgebühr beträgt 50 Euro (für Studierende 20 Euro).

    Programm, Anmeldung und Information unter:
    http://www.uni-saarland.de/fak5/orga/cultivation05

    Sie haben noch Fragen? Dann setzen Sie sich in Verbindung mit
    Dr. Dagmar Unz oder Dr. Frank Schwab:
    Arbeitseinheit Medien- und Organisationspsychologie
    Tel: 0681 302 3303 / 3638
    Fax: 0681 302 3628
    E-mail: orgamed@mx.uni-saarland.de


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    Criteria of this press release:
    Media and communication sciences, Psychology, Social studies
    transregional, national
    Miscellaneous scientific news/publications, Research results, Scientific conferences
    German


     

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