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07/15/1999 13:24

Angewandte Forschung im jüngsten An-Institut der Universität Rostock

Dr.-Ing. Karl-Heinz Kutz Presse- und Kommunikationsstelle
Universität Rostock

    Was wäre das Agrarland Mecklenburg-Vorpommern ohne Agrarforschung ?

    Das Institut für Angewandte Agrarökologie in Rostock arbeitet seit mehr als zwei Jahren an Forschungsschwerpunkten, die sich in unserer Zeit der besorgniserregenden Nachrichten auf verschiedenen Gebieten der Agrarproduktion herauskristallisieren.
    Zu nennen wären hier Fragen wie Qualität des Trinkwassers, Antibiotikabelastung von Fleisch, artgerechte Tierhaltung oder Alternativen zum Einsatz von Chemikalien in der Pflanzenproduktion.
    Die Landwirte müssen hohe Ertragsanforderungen erfüllen und gleichzeitig die umwelt- und tiergerechte Produktion garantieren. Dieser scheinbare Widerspruch muß letztendlich vor allem in den Köpfen der Verbraucher aufgelöst und das Vertrauen in hier produzierte Nahrungsmittel gefestigt werden.
    Die Wissenschaftler des Institutes für Angewandte Agrarökologie arbeiten in enger Kooperation mit der Universität Rostock und mit landwirtschaftlichen Betrieben an verschiedenen Versuchsstandorten. Das Institut versteht sich als Bindeglied zwischen Theorie und Praxis und bietet seine Forschungskapazitäten vor allem da an, wo Ergebnisse zu tatsächlichen Innovationen in den produzierenden Betrieben führen müssen. Einige Beispiele seien hier genannt:
    In einer in Norddeutschland einmaligen Versuchsstation werden Stickstoffausträge unter Nutzpflanzen in das Grundwasser, aus dem Mecklenburg-Vorpommern fast das gesamte Trinkwasser gewinnt, gemessen. Durch langjährige kontinuierliche Messungen mittels modernster Anlagen wird es möglich, Empfehlungen zu Fruchtfolgen oder Düngungssystemen zu geben, die eine minimale Belastung des Grundwassers garantieren. In Anbetracht dessen, daß Nitrat zu Gesundheitsschäden beim Menschen und zu Störungen von Ökosystemen führt, sind diese Erkenntnisse eine Voraussetzung ökologischer Pflanzenproduktion.
    Ein anderes Beispiel ist die in jüngerer Zeit oft in die Schlagzeilen geratene Antibiotikabelastung von Fleisch. Im Institut für Angewandte Agrarökologie durchgeführte Versuche werden Alternativen für die Futtermittelproduktion aufzeigen. Natürliche Zusatzstoffe, z. Bsp. auf pflanzlicher Basis, könnten Antibiotika ersetzen ohne die Gesundheit der Tiere zu gefährden oder deren Leistungen zu mindern. Diese Kenntnisse richtig umgesetzt sollen zu innovativen Produkten führen.
    Regional bedingt ist in Mecklenburg-Vorpommern auch die extensive Haltung von Rinderrassen zu einem alternativen Thema geworden. Nach langjähriger intensiver Tierproduktion gibt es hier noch wenige Erfahrungen. In extensiver Haltung bedürfen die Tiere einer anderen Fürsorge durch den Menschen. Was aber ist artgerecht für diese Rassen? Wie ist deren Haltung ökonomisch tragbar für den Bauern? Wie läßt sich ein wirksamer Effekt zur Pflege unserer Landschaft erzielen?
    Diese Beispiele reflektieren nur einen Ausschnitt aus dem Spektrum der Forschungsarbeit des Institutes, das außerdem an der Erprobung alternativer Düngemittel und auch zu Fragen der Tiergesundheit arbeitet.
    Das Institut wird durch das Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur gefördert und wurde im Juni diesen Jahres als An-Institut der Universität Rostock anerkannt. Direktor des Institutes ist der Dekan der Agrarwissenschaftlichen Fakultät der Universität Rostock, Herr Prof. Fritz Tack.
    Durch den wissenschaftlichen Hintergrund der Universität Rostock und die enge Zusammenarbeit mit Produzenten ist das Institut in der Lage, angewandte Forschung zu realisieren. Nachfragen aus der Praxis unterstreichen diesen Bedarf. Interessenten an den praxisorientierten Forschungen, an Fachgesprächen und Beratungen sind in der Geschäftsstelle des Institutes in Rostock (0381/4982125) jederzeit willkommen. Letztendlich geht es um eine umweltgerechte marktfähige Agrarproduktion in Mecklenburg-Vorpommern, die hier immer ein Hauptwirtschaftszweig bleiben wird.


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    Criteria of this press release:
    interdisciplinary
    transregional, national
    Research projects
    German


     

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