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09/27/2005 09:32

Auch das Klischee unterliegt einem zeitlichen Wandel

Axel Burchardt Abteilung Hochschulkommunikation/Bereich Presse und Information
Friedrich-Schiller-Universität Jena

    Von der 10. Fachgruppentagung Sozialpsychologie an der Friedrich-Schiller-Universität Jena

    Jena (27.09.05) Der Mann ging auf die Jagd, die Frauen sammelten höchstens Beeren und kümmerten sich ansonsten um Kinder und Haushalt. Dieses Bild des Urmenschen scheint bis heute in manchen Köpfen hängen geblieben zu sein. Doch selbst das Frauen-Klischee unterliegt einem Wandel, haben Annett Wilde von der Miami University in Oxford, OH, USA und Amanda Diekmann von der Universität Koblenz-Landau bei der 10. Fachgruppentagung Sozialpsychologie an der Friedrich-Schiller-Universität Jena präsentiert.

    In ihrer Studie haben die Sozialpsychologinnen untersucht, ob veränderte Rollen von Frauen sich auch in gewandelten Geschlechterstereotypen niederschlagen. Sie untersuchten dazu Frauenbilder in den USA und in Westdeutschland im 20. Jahrhundert.

    Die Wissenschaftlerinnen konnten zum einen aufzeigen, dass das Frauenbild sich im Untersuchungszeitraum veränderte, Frauen also längst nicht mehr nur als die ,Heimchen am Herd' agierten und auch wahrgenommen wurden. Zum anderen ergab die Studie, dass sich das Frauenbild in den USA und Westdeutschland kaum unterschied. Ähnliche Lebensbedingungen führten auch zu ähnlichen Geschlechterstereotypen.

    Einen wesentlichen Unterschied gibt es allerdings: Das Bild der Frauen nach dem Zweiten Weltkrieg. "Deutschen Frauen im Jahr 1950 wurden mehr positive maskuline und negative feminine Persönlichkeitseigenschaften sowie weniger feminine körperliche Eigenschaften zugeschrieben als den Frauen in den USA", fasst Wilde das Ergebnis zusammen. "Dies kann auf die unterschiedlichen Rollen von Frauen in beiden Ländern in dieser Zeit zurückgeführt werden", ergänzt Diekman. Die deutschen Trümmerfrauen waren eben anders gefordert als die Amerikanerinnen, die den Krieg nur aus der Ferne erlebt hatten.

    Im Ergebnis ihrer Studie machen die Psychologinnen nicht nur Frauenrechtlerinnen Mut: Die Zeit verändert auch die Wahrnehmung über die Frau, traditionelle Rollenklischees verschwinden und werden durch modernere Bilder ersetzt.


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    Criteria of this press release:
    Psychology
    transregional, national
    Research results
    German


     

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