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10/04/2005 11:40

Förderung nach Leistung, Forschung in Departments - in Greifswald werden die Kräfte erfolgreich gebündelt

Constanze Steinke Pressearbeit
Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald

    Wissenschaftler diskutieren Zwischenbilanz des Bundesprogramms
    zur Förderung der Medizinforschung in den neuen Bundesländern

    Mit 6,1 Mio. Euro holte die Medizinische Fakultät in Greifswald ein großes Stück vom Förderkuchen in Gesamthöhe von 21 Mio. Euro nach Mecklenburg-Vorpommern. Die zweite Phase des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung initiierten Programms zur Förderung der Hochschulmedizin in den neuen Bundesländern NBL 3 ist auf drei Jahre angelegt und läuft seit Juli 2004 bis zum Sommer 2007. Am Freitag, dem 7. Oktober 2005, treffen sich Wissenschaftler und Beiratsmitglieder zu einem Workshop, um die bisherigen Ergebnisse und weiteren Schritte zu diskutieren. Die Greifswalder Mediziner, Versorgungsforscher und Naturwissenschaftler sind seit Beginn 1993 an dem Zukunftsprojekt des Bundes beteiligt.

    "Die Greifswalder Universität hat die Mittel genutzt, um die gesamte Forschungsförderung in den letzten Jahren neu und effizienter zu strukturieren", unterstrich der Dekan der Medizinischen Fakultät, Prof. Heyo K. Kroemer. Die konsequente Umstellung auf leistungsorientierte Forschungsförderung und die Bildung effektiver Wissenschaftsdepartments sei kein leichter Weg, aber der einzige richtige gewesen. "Die finanziellen Zuwendungen des Landes für Forschungszwecke reichen bei gleichmäßiger Verteilung auf alle Bereiche der Medizinischen Fakultät für keine dieser Einrichtungen aus, um im internationalen Wettbewerb zu bestehen. Die Gelder müssen daher auf die leistungsstarken Arbeitsgruppen konzentriert werden, um Spitzenleistungen in Teilbereichen realisieren zu können."

    Als Leistungsparameter für die Verteilung der Ressourcen hat sich die Medizinische Fakultät Greifswald auf die Anzahl und die Qualität wissenschaftlicher Publikationen und die Höhe eingeworbener Drittmittel festgelegt. Die Mittelzuweisungen nach diesen strengen Kriterien werden sich künftig nicht nur auf die Investitionsgelder beschränken, sondern auch auf Personal- und Sachmittelleistungen sowie Laborkapazitäten. "Auf diesem Weg konnten wir die Drittmittel von 2000 bis 2004 auf über 9 Mio. Euro im letzten Jahr mehr als verdoppeln und die Anzahl wissenschaftlicher Publikationen im gleichen Zeitraum auf fast 900 Veröffentlichungen in 2004 sogar verdreifachen", verdeutlichte Prof. Rainer Rettig, Sprecher des NBL3-Projektes. "Greifswald hat sich durch die strategische Neuausrichtung zu einem attraktiven Forschungsstandort für renommierte und auch international bekannte Wissenschaftler und einem beliebten Ausbildungsplatz für Studenten entwickelt."

    In der zweiten Förderperiode des BMBF/NBL3-Vorhabens soll die begonnene Profilbildung fortgesetzt werden. Es ist beabsichtigt, die neu strukturierten Forschungszentren, die so genannten Departments auszubauen und fakultätsübergreifend noch stärker in einem Life-Sciences-Verbund zu vernetzen. Dazu zählen in Greifswald die Departments Community Medicine, Experimentelle Therapie, Kardiovaskuläre Medizin und Neurowissenschaften. Im Rahmen der NBL-3-Förderphase laufen derzeit 26 Forschungsprojekte, drei Graduiertenkollegs sowie mehrere Programme zur Unterstützung von Auslandsstipendien zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses. Durch das Bundesprogramm werden insgesamt 41 hoch qualifizierte Wissenschaftler finanziert.

    "Bis zum Abschluss des Fördervorhabens sollen die Strukturen in Greifswald als international wettbewerbsfähig etabliert werden, so dass die Universität künftig aus eigener Kraft die notwendigen Drittmittel akquirieren kann", unterstrich der Dekan die Greifswalder Zielsetzung.

    Hintergrund Entwicklung der Forschungsprofilschwerpunkte im Rahmen der NBL-Förderung

    Die klinische Forschung an der Medizinischen Fakultät der Universität Greifswald wird seit 1993 im Rahmen der NBL-Programme des BMBF gefördert. Im Mittelpunkt der ersten Förderperiode (NBL 1: 1993 - 1996) standen mit Hypertonie (Bluthochdruck) und Diabetes zwei Erkrankungen mit hoher Verbreitung in der Bevölkerung. Aus diesem Forschungsprofil heraus entwickelte sich - unterstützt durch eine einschlägige Empfehlung des Wissenschaftsrates aus dem Jahre 1992 - der Forschungsschwerpunkt Community Medicine (Versorgungsforschung), der in Greifswald auch die zweite Förderperiode (NBL 2: 1997 - 2001) im Wesentlichen bestimmte. Zwischen 1997 und 2001 wurde mit der Regionalen Basisstudie Vorpommern (heute Study of Health in Pomerania, SHIP-0) die damals größte bevölkerungsbasierte epidemiologische Studie in Deutschland durch¬geführt. Parallel zur Community Medicine entwickelte sich der Forschungsverbund Molekulare Medizin. Mit der NBL3-Förderung (NBL 3/Phase I: 2002 - 2004) wurden die Profilstränge Community Medicine und Molekulare Medizin aufgenommen und weiter ausgebaut. Im Forschungsverbund Community Medicine wurde mit einer Nachfolge-Untersuchung der SHIP-0-Population begonnen und eine systematische Analyse der gesundheitlichen Situation von Neugeborenen in der Region Vorpommern gestartet. Darüber hinaus wurde der Forschungsverbund durch die Gründung des ersten Instituts für Community Medicine in Deutschland gestärkt. Die voraussichtlich letzte Förderphase im NBL 3/II läuft Ende Juni 2007 aus.

    PROGRAMM Workshop BMBF/NBL3-Programm Phase II

    Freitag, 7. Oktober 2005, Neubau Universitätsklinikum, Hörsaal Nord

    08.00 Uhr
    Begrüßung/Entwicklung der Medizinischen Fakultät
    Prof. Heyo K. Kroemer, Dekan der Medizinischen Fakultät

    08.25 Uhr
    Präsentation des Gesamtprojektes NBL3
    Prof. Rainer Rettig, Projektsprecher Universität Greifswald

    08.45 Uhr Posterbegehung - Präsentation von Einzelprojekten

    Department Community Medicine
    Department Experimentelle Therapie
    Department Kardiovaskuläre Medizin
    Department Neurowissenschaften
    Sonderforschungsbereich SFB/TR 19-04
    "Inflammatorische Kardiomyopathie - Molekulare Pathogenese und Therapie"
    Zentrum für Innovationskompetenz für Funktionelle Genomforschung (ZIK)
    DFG-Graduiertenkolleg GRK 840/1-03 - "Wechselwirkung zwischen Erreger
    und Wirt bei generalisierten bakteriellen Infektionen"
    Alfried-Krupp-Graduiertenkolleg "Tumorbiologie"

    10.00 Uhr Vorträge

    Core Facility Funktionelle Genomforschung
    Core Facility Transferstelle für Daten- und Biomaterialien-Management
    Department Community Medicine
    Department Experimentelle Therapie

    12:00 - 13:30 Uhr Mittagspause

    Department Kardiovaskuläre Medizin
    Department Neurowissenschaften

    Ansprechpartner
    Medizinische Fakultät
    Dekan: Prof. Dr. Heyo K. Kroemer
    Fleischmannstraße 8, 17487 Greifswald
    T +49 (0) 3834/86 50 00
    F +49 (0) 3834/86 50 02
    E dekamed@uni-greifswald.de
    http://www.klinikum.uni-greifswald.de


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    Criteria of this press release:
    Medicine, Nutrition / healthcare / nursing, Social studies
    transregional, national
    Miscellaneous scientific news/publications, Research projects, Scientific conferences
    German


     

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