Jena (07.10.05) Der international bekannte Laserphysiker Professor Kenneth William David Ledingham von der Strathclyde University in Glasgow weilte als erster Carl Zeiss Gastprofessor für Optik vom 10. August bis 7. Oktober 2005 zu einem Forschungsaufenthalt an der Astronomisch-Physikalischen Fakultät der Friedrich-Schiller-Universität Jena.
Professor Ledingham arbeitet auf dem Gebiet der Laserphysik und kann auf bedeutende Forschungsergebnisse verweisen. Er war der erste Wissenschaftler, der mit Lasern chemische Elemente durch Kernreaktionen verändert hat. Beispielsweise gelang ihm im Jahr 2000 die erste laserinduzierte Kernspaltung von Uran und auch die erste Fusion schwerer Elemente mit sehr großen Lasern. Wichtige Anwendungen dieser Forschungsergebnisse liegen im Bereich der Produktion medizinisch relevanter Radioisotope.
Während seines neunwöchigen Aufenthaltes am Institut für Optik und Quantenelektronik hat sich Professor Ledingham in der Arbeitsgruppe von Professor Dr. Roland Sauerbrey mit dem Einsatz kleinerer Laser zu speziellen laserinduzierten Kernreaktionen sowie der Laserbeschleunigung von Protonen beschäftigt. Die Ergebnisse seiner Untersuchungen fließen direkt in die Forschungsarbeit der Gruppe ein, die in den letzten Jahren erfolgreich an diesem Thema gearbeitet hat. Die von Professor Ledingham bei Professor Sauerbrey gesammelten Erfahrungen finden ebenso Eingang in ein britisches Großprojekt - genannt Gemmini - an dem auch das Team der Jenaer Universität beteiligt sein wird.
Professor Sauerbrey schätzt ein: "Viele medizinische und technische Anwendungen, die heute Beschleuniger oder Kernreaktionen benötigen, können wahrscheinlich in der Zukunft mit Lasern erreicht werden. Die traditionellen Beschleuniger- und Kerntechnologien, die heute unter anderem in der Medizin oder der Materialforschung zum Einsatz kommen, werden voraussichtlich mehr und mehr durch optische Technologien ersetzt. Mit diesem Ziel arbeiten unsere beiden Gruppen zusammen."
Professor Ledingham ergänzt: "Die Gruppen aus Glasgow und Jena werden ihre Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Erzeugung hochenergetischer Teilchen- und Gammastrahlung fortsetzen. Dies ist für bildgebende Verfahren in der Medizin von Bedeutung. Eine Voraussetzung für zukünftige Anwendungen dieser Forschungen sind qualitativ hochwertige Optiken, wie sie von Carl Zeiss hergestellt werden."
Die Auswahl der Gastprofessoren erfolgt durch ein Gremium, dem Vertreter der mit Optik befassten Institute und Abteilungen der Universität und Carl Zeiss angehören. Dr. Ulrich Simon, Unternehmensbereichsleiter Mikroskopie bei Carl Zeiss, begründete die Auswahl von Professor Ledingham: "Mit der Carl Zeiss Gastprofessur für Optik intensivieren wir unsere traditionelle Zusammenarbeit mit der Friedrich-Schiller-Universität. Die Förderung des internationalen Netzwerkes zwischen namhaften Forschungseinrichtungen ist ein besonderes Anliegen von Carl Zeiss, das unserem Unternehmen selbst wieder zu Gute kommt. Die weltweite Kooperation ist gerade auf dem zukunftsorientierten Gebiet der Optik sowohl für die Wissenschaft als auch für die Wirtschaft unverzichtbar."
Die Carl Zeiss AG hatte der Friedrich-Schiller-Universität Jena aus Anlass des 100. Todestages von Ernst Abbe für drei Jahre die Gastprofessur für Optik gestiftet. Das Unternehmen unterstützt die Jenaer Universität dazu mit insgesamt 150.000 Euro. Mit diesen Mitteln kann die Universität Gehaltszahlungen, Reisekosten und Arbeitsmittel der Gastprofessoren übernehmen.
Ansprechpartner:
Friedrich-Schiller-Universität Jena
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Referat Öffentlichkeitsarbeit
Fürstengraben 1
07743 Jena
Tel.: 03641 931030
Fax: 03641 931032
E-Mail: axel.burchardt@zuv.uni-jena.de
Carl Zeiss
Gudrun Vogel
Kommunikation
Carl-Zeiss-Promenade 10
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g.vogel@zeiss.de
Prof. Kenneth William David Ledingham
None
Criteria of this press release:
Mathematics, Physics / astronomy
transregional, national
Personnel announcements, Studies and teaching
German
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