Bei dem heute erstmals von dem Energie-Unternehmen E.ON verliehenen "Kulturpreis Bayern" ist auch ein Forscher der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) München unter den Preisträgern: Dr. Jan J. Weigand von der Fakultät für Chemie und Pharmazie der LMU erhält für seine Dissertation "High Energy Density Materials Based on Tetrazole and Nitramine Compounds - Synthesis, Scale-Up and Testing" einen der bayernweit neun Preise für die besten Doktorarbeiten. Der "Kulturpreis Bayern" der E.ON Bayern AG würdigt herausragende Leistungen in Kunst und Wissenschaft. Die Auszeichnung ist mit insgesamt 154.000 Euro dotiert und wird in diesem Jahr an insgesamt 32 Preisträger vergeben.
In seiner Dissertationsarbeit hat Jan J. Weigand mit großem Erfolg neue High Energy Density Materials, kurz HEDMs, auf der Basis von stickstoffreichen Verbindungen entworfen, synthetisiert und deren Eigenschaften chemisch und physikalisch charakterisiert. Er untersuchte und bearbeitete Verbindungen, die einen extrem hohen Stickstoffgehalt (N größer 85 %) aufweisen. Die Freisetzung von molekularem Stickstoff als Endprodukt einer Verbrennung oder einer Explosion gewährleistet einen umweltfreundlichen und rauchfreien Abbrand und ist daher von besonderem Forschungsinteresse. Als so genannte signaturarme Treibstoffe eingesetzt, verringern die HEDM-Verbindungen in erheblichem Maße die Radardetektierbarkeit von Raketen und darüber hinaus die Schädigung der Umwelt und Atmosphäre.
Hochenergetische Materialien erfordern maßgeschneiderte Eigenschaften und bieten ökologisch- und strategisch-relevante Alternativen zu bisherigen konventionellen und nuklearen hochenergetischen Materialien. Die Synthese und Erforschung solcher neuartigen speziellen Verbindungen zählt zu den Forschungsschwerpunkten der anwendungsbezogenen Molekülchemie am Lehrstuhl von Professor Thomas M. Klapötke und ist einzigartig in der deutschen Forschungslandschaft.
Jan J. Weigand ist 1974 in Kronach im Frankenwald geboren, hat nach einer Ausbildung und Berufstätigkeit als Chemielaborant bei BMW Dingolfing den Hochschulzugang erworben und an der LMU Chemie studiert. Seine wissenschaftlichen Kenntnisse baut Dr. Weigand derzeit, gefördert durch ein Lynen-Stipendium der Alexander von Humboldt-Stiftung, als Postdoc an der kanadischen Dalhousie Universität aus. Er forscht dort im Arbeitskreis von Professor Neil Burford, einem weltweit bekannten Experten auf dem Gebiet der Phosphorchemie.
Der Kulturpreis Bayern wird heute erstmals von E.ON in enger Partnerschaft mit dem Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst verliehen. Neben fünf Persönlichkeiten in der Sparte Kunst werden im Bereich der Wissenschaft jährlich die besten Doktoranden der neun bayerischen Universitäten, die besten Diplomanden der 13 bayerischen Fachhochschulen sowie die besten Absolventen der fünf bayerischen Kunsthochschulen ausgezeichnet.
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