Die verbesserte Zusammenarbeit sozialer und medizinischer Dienste ist international ein wichtiges Ziel gesundheitspolitischer Bemühungen. Dabei geht es einerseits um die bessere Organisation der sozialen Betreuung und andererseits um die Vermeidung unnötiger Kosten im Gesundheitswesen. In einem jetzt beginnenden Forschungsprojekt an der Katholischen Universität Eichstätt (KUE) wird untersucht, ob ein Reformmodell zur Regionalisierung sozialer Arbeit, das sich bereits in München bewährt hat, auch in der italienischen autonomen Provinz Bozen umsetzbar ist.
Im Rahmen eines neuen Landessozialplanes werden derzeit in drei Bezirken Südtirols organisatorische Veränderungen bei den sozialen und medizinischen Diensten erprobt. Beispielsweise durch die Offenlegung von Kapazitäten sollen die Träger der verschiedensten sozialen Dienste - etwa Krankenhäuser und ambulante Pflegedienste - zu Kooperationen bewegt werden. Der Eichstätter Wirtschafts- und Organisationssoziologe Prof. Rainer Greca war zwischen 1993 und 1998 an einem ähnlichen Projekt in München beteiligt, das so erfolgreich verlief, dass dieses Konzept vom Stadtrat der Landeshauptstadt verbindlich für die aktuelle und künftige Kooperation verschiedener Träger gemacht wurde. Jetzt untersucht Greca mit einem Forscherteam, ob das Modell auch auf Südtirol anwendbar ist. In dem bis März 2001 laufenden Projekt, das durch die Provinz Südtirol finanziert wird, kooperiert die Katholische Universität Eichstätt mit ihrer Partneruniversität in Trient. Die Ergebnisse der Studie sollen auch in einen wissenschaftlichen Vergleich amerikanischer und europäischer Reformbemühungen zur Struktur der Sozialdienste münden. Hintergrund ist die bisher noch nicht eindeutig geklärte Frage, ob soziale Dienste unabhängig von kulturellen und strukturellen Besonderheiten in einzelnen Ländern nach gleichen Konzepten organisiert werden können.
Criteria of this press release:
Medicine, Nutrition / healthcare / nursing, Social studies
transregional, national
Research projects
German
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