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Ringvorlesung der Universität im Saarbrücker Rathaus
Die Zeichenwelt der Stadt
Prof. em. Dr. Karlheinz Stierle
(Romanistik und Allgemeine Literaturwissenschaft)
am Montag, 31. Oktober, 19.30 Uhr bis 21 Uhr
im Rathausfestsaal der Stadt Saarbrücken
Überall in der Stadt gibt es Zeichen, und jeder, der sich in der Stadt bewegt, wird durch eine ihm selbst kaum bewusste Vielzahl von Zeichen gesteuert: Straßennamen, Verkehrszeichen, Reklameschilder, die Sprache der Architektur und der Mode... Die Stadtliteratur hat die Erfahrung der "Lesbarkeit der Stadt" zum ersten Mal bewusst gemacht und beschrieben. Dies geschah besonders in Paris, wo man im späten 18. und im 19. Jahrhundert die Entwicklung der Stadtliteratur Schritt für Schritt verfolgen kann: Die Stadt wurde zum lesbaren Buch, das der Stadttext darstellen will.
Doch was würde passieren, wenn die Zeichen einer Stadt plötzlich verschwinden würden? Professor Karlheinz Stierle wird über ein Experiment in Wien mit dem Namen "Delete" berichten, bei dem in diesem Sommer alle Zeichen entfernt oder überklebt wurden. Eine ganz andere Situation entsteht, wenn ein politischer Umsturz die alten Stadtzeichen auslöschen will. Dann werden die Spuren der Auslöschung zu neuen Zeichen. In Berlin konnte diese Erfahrung nach 1945 zweimal gemacht werden. Der Zeichencharakter der Stadt ist unaufhebbar.
Der Vortrag ist Teil einer Vorlesungsreihe, die die Universität des Saarlandes im Wintersemester 2005/06 in Zusammenarbeit mit der Landeshauptstadt Saarbrücken erstmals anbietet. Sie steht unter dem Titel "Die Sprachen der Stadt - die Stadt als Raum der Kommunikation". Die Ringvorlesung richtet sich nicht nur an Studenten der Universität, sondern insbesondere auch an interessierte Bürger. Die kostenlosen Veranstaltungen finden jeweils montags von 19.30 bis 21 Uhr im Rathausfestsaal statt.
Die gesamten Vorträge der Ringvorlesung finden Sie unter: http://www.romanistik.phil.uni-sb.de/oster-stierle
Criteria of this press release:
Construction / architecture, History / archaeology, Language / literature, Media and communication sciences, Social studies
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