idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
10/26/2005 09:54

Rationalisierung geht vor Rationierung

Claudia Braczko Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Institut Arbeit und Technik

    IAT zeigt Beispiele, wie durch Effizienzsteigerungen eine umfassende medizinische Versorgung gewährleistet werden kann

    Eine entsprechend medizinischen Erkenntnissen sinnvolle Versorgung stößt immer stärker auf finanzielle Engpässe. Bevor jedoch eine Rationierung medizinischer Leistungen erfolgt, können durch Rationalisierung die Versorgungsqualität für die Patienten verbessert, die Wirtschaftlichkeit der Gesundheitseinrichtungen gewährleistet und die Zahlungsbereitschaft der Patienten gesteigert werden. Das zeigen aktuelle Untersuchungen des Instituts Arbeit und Technik (IAT/Gelsenkirchen). Effizienzsteigerung bei den Abläufen in Krankenhäusern, die Koordination zwischen Kliniken und Lieferanten und eine gezielte Produktpolitik können Kosten senken und Liegezeiten der Patienten deutlich reduzieren, stellte der IAT-Wissenschaftler Stephan von Bandemer in einer Studie zur Versorgungsqualität und Kostenentwicklung in Krankenhäusern fest.

    Häufig liegen die Patienten unnötig lange in den Krankenhäusern. Die Verweildauer von Patienten mit der gleichen Diagnose schwankt in vielen Fällen um bis zu 50 Prozent. Dies hat unterschiedliche Ursachen. Zum Beispiel erfolgen vorbereitende Behandlungen, die ohne weiteres ambulant durchgeführt werden könnten, stationär. An anderen Stellen führt mangelnde Koordination zwischen den Diagnoseschritten zu Wartezeiten, die nicht nur Kosten verursachen, sondern auch die Patienten belasten. Auch eine bessere Aus- und Weiterbildung des Krankenhauspersonals könnte einen Teil dieser Leerlaufzeiten verhindern.

    Auch bei den Kosten bestehen hohe Schwankungen. So ist eine Variation der Kosten bei vergleichbaren Fällen um 30 Prozent nicht selten. Auf die Krankenhäuser kommt hier in den nächsten Jahren ein hoher Druck zu, die Effizienz weiter zu steigern. Dies wird gerade durch eine bessere Abstimmung zwischen unterschiedlichen Organisationseinheiten und ein gezieltes Management zum Beispiel bei der Koordination von Operationen möglich. Auch die gezielte Abstimmung zwischen der ambulanten und stationären Versorgung und durch Spezialisierung bietet beträchtliches Potenzial. Ebenso bestehen bei der Arbeitsteilung zwischen medizinischem Personal und Pflege, der Zusammenarbeit mit Zulieferunternehmen oder der Organisation patientenferner Aufgaben nach wie vor beträchtliche Möglichkeiten.

    "Es besteht das Risiko, dass Effizienzpotentiale nicht erschlossen werden und Personalentwicklung wie Innovationen in medizinische Produkte einer Rationierung medizinischer Leistungen zum Opfer fallen", so von Bandemer. Gerade beim Übergang zum System der Fallpauschalen müssen nachdrücklich Maßnahmen eingeleitet werden, um die Krankenhäuser auf die bis 2009 wirksamen landeseinheitlichen Vergütungen vorzubereiten.

    Die Alternative lautet heute: entweder Effizienzsteigerung und daraus finanziertes Wachstum in Verbindung mit zunehmender Bereitschaft zur Finanzierung von Gesundheitsdienstleistungen oder Rationierung verbunden mit Einschränkungen von Leistung und Beschäftigung. Bereits heute zeigen Beispiele guter Praxis, wie erfolgreiche Gesundheitseinrichtungen den ersten Weg konsequent verfolgen.

    Für weitere Fragen steht Ihnen zur Verfügung:
    Stephan von Bandemer, Durchwahl: 0209/1707-115

    *******************************************************************************
    Claudia Braczko
    Pressestelle
    Autor: Sven Slotosch
    Institut Arbeit und Technik
    Munscheidstr. 14
    45886 Gelsenkirchen

    http://iat-info.iatge.de
    Tel.: 0209/1707-176
    Fax: 0209/1707-110
    e-mail: braczko@iatge.de


    More information:

    http://iat-info.iatge.de/aktuell/veroeff/jahrbuch/jahrb05/18-bandemer-huebner.pd...


    Images

    Criteria of this press release:
    Law, Medicine, Nutrition / healthcare / nursing, Politics, Social studies
    transregional, national
    Research projects, Research results
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).