Mit der Bestimmung der dreidimensionalen
Struktur von biologischen Makromolekülen in Lösung mit
Hilfe der kernmagnetischen Resonanzspektroskopie befasst sich die Bayreuther Biochemikerin Dr. Ute Charlotte Marx, die jetzt mit dem Bayerischen Habilitationsförderpreis ausgezeichnet wurde.
Bayerischer Habilitationsförderpreis
Dr. Ute Charlotte Marx auf detektivischer Spur der
Zusammenhänge von Struktur und Funktion bestimmter Eiweisse
Ziel: Besseres Verständnis der Regulation physiologischer Prozesse im Körper
Bayreuth (UBT). Erneut gibt es einen Beleg für Güte
wissenschaftlicher Arbeit an der Universität Bayreuth: Einer
der 14 diesjährigen Bayerischen Habilitationsförderpreise geht
an Dr. Ute Charlotte Marx.
Die junge Bayreuther Wissenschaftlerin ist auf dem Fachgebiet
Biophysikalische Chemie am Lehrstuhl von Professor Paul
Rösch tätig. In dieser Arbeitsgruppe befassen sich die
Mitarbeiter mit der Bestimmung der dreidimensionalen
Struktur von biologischen Makromolekülen in Lösung mit
Hilfe der kernmagnetischen Resonanzspektroskopie. Hierbei
werden insbesondere Proteine und Nukleinsäuren, die von
hoher medizinischer Bedeutung sind, untersucht.
Das geplante Habilitationsvorhaben von Frau Dr. Marx befasst
sich mit der Struktur und Funktion von Proteinen aus
menschlichem Hämofiltrat, hierbei insbesondere mit der
Strukturbestimmung von Peptidhormonen. Das sind kleine
Eiweissmoleküle, die bei der Regulation physiologischer
Prozesse im Körper eine zentrale Rolle spielen. Um diese
Prozesse und deren pathologische Störungen verstehen zu
können, ist es notwendig, den Zusammenhang zwischen
Struktur und Funktion der beteiligten Moleküle zu kennen und
somit wichtige Erkenntnisse für die Entwicklung von
medizinisch wirksamen Substanzen zu erhalten. So liegt zum
Beispiel die medizinische Bedeutung des Parathormons, eines
der Forschungsobjekte von Frau Dr. Marx, in seiner
Anwendung als Osteoporose-Therapeutikum.
Weitere Proteine, deren Strukturen im Zuge der Habilitation
untersucht werden sollen, sind Peptidhormone, die den
Flüssigkeitshaushalt im Darm regeln. Diese Eiweissmoleküle
sind eng verwandt mit Giftstoffen aus pathogenen
Bakterienstämmen, die schwere sekretorische Durchfälle
hervorrufen. Die Kenntnis der dreidimensionalen Struktur der
zu untersuchenden Moleküle in Zusammenhang mit der
biologischen Funktion soll zum Verständnis von
Krankheitsbildern und zur Entwicklung von
Therapiemöglichkeiten beitragen.
Die Strukturbestimmung läuft im allgemeinen so ab, dass an
dem zu untersuchenden Eiweissmolekül kernmagnetische
Resonanzspektroskopie durchgeführt wird und die
Messergebnisse in detektivischer Kleinarbeit am Computer
ausgewertet werden. Da sehr große Datenmengen anfallen,
sind für die Auswertung und der Daten und die anschließende
Strukturberechnung Hochleistungsrechner erforderlich. Zur
Durchführung ihrer Forschungsarbeiten findet Frau Dr. Marx
am Lehrstuhl von Professor Rösch ein hervorragendes Umfeld
mit sehr guten Arbeitsbedingungen und einer modernen
Ausstattung vor.
Ziel des Preises - er wurde dieses Jahr bis auf eine Ausnahme
nur für Frauen ausgeschrieben - ist es, die Habilitation
hochqualifizierter promovierter junger Wissenschaftlerinnen
und Wissenschaftler an den bayerischen Universitäten zu
fördern und damit in den kommenden Jahren eine
hervorragende Besetzung freiwerdender Professuren zu
gewährleisten. Der Preis umfasst über eine Förderungsdauer
von drei Jahren ein monatliches Stipendium von 5.500 DM.
Weiterhin kann ein jährlicher Sachkostenzuschuss zur
Durchführung des Habilitationsvorhabens von bis zu 15.000
DM von der Preisträgerin beantragt werden.
Die Verleihung des Habilitationsförderpreises wird
voraussichtlich Mitte November in München stattfinden.
Criteria of this press release:
Biology, Chemistry, Information technology
transregional, national
Research projects
German
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