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05/06/1998 00:00

Informatikstudenten entwickelten Programmier-Werkzeug

Axel Burchardt Abteilung Hochschulkommunikation/Bereich Presse und Information
Friedrich-Schiller-Universität Jena

    FSU-Mediendienst

    Jenaer Informatikstudenten schnupperten Praxisluft bei IBM: Programmier-Werkzeug entwickelt

    Jena (06.05.98) Das Jahr 2000 bereitet der Computer-Industrie und Anwendern grosse Probleme. In vielen aelteren Programmen ist das neue Jahrtausend nicht vorgesehen. Um zu verhindern, dass der Computer Ende 1999 statt auf das Jahr 2000 auf das Jahr 1900 umspringt, muss die Software entsprechend geaendert werden. Dies ist nicht so einfach, denn fuer die weltweit gaengigste aeltere Programmiersprache "Cobol" (Common Business Oriented Language) fehlen haeufig die entsprechenden Programmier-Werkzeuge. Hier hat jetzt ein vom Bundesforschungsministerium gefoerdertes Projekt aus Wirtschaft und Wissenschaft Abhilfe geschaffen. Gemeinsam entwickelten das Wuerzburger CAI Systemhaus, das Forschungszentrum Informationstechnik GmbH und das Wissenschaftliche Zentrum der IBM in Heidelberg das Transformationswerkzeug "Cobolt". Wesentlichen Anteil am Erfolg hatten auch vier Jenaer Informatik-Studenten.

    Christian Erfurth, Kathrin Kirchner, Steffen Skatulla und Jan Nowitzki haben seit 1995 mehr als zwei Arbeitsjahre in den Semesterferien als Werkstudenten bei IBM in Heidelberg gearbeitet. In einem kleinen Team haben sie die Entwicklung von Cobolt vorangetrie-ben. Cobolt ist ein "intelligentes Werkzeug", das "grosse, fette Cobol-Programm" in kleinere vernuenftige Einheiten strukturiert, erlaeutert Steffen Skatulla. Ein Scheibchen des Programmbrotes koennte z. B. die Datumsumstellung sein. Aber auch bei AEnderungen der Mehrwertsteuer muss nur das entsprechende Objekt, nicht das gesamte Programm geaendert werden. Diese Zerlegung in kleinere Objekte spart Zeit und bleibt effektiv, da die Objekte in einer Datenbank abgelegt werden koennen. Auf sie kann man bei weiteren Entwicklungen zugreifen, ohne staendig alle Teile neu programmieren zu muessen, erklaert Kathrin Kirchner den Vorteil.

    "Was wir entwickelt haben", so Steffen Skatulla, "ist ein Prototyp". Das Werkzeug existiert, doch fuer die Anwendungen muesste es noch modifiziert werden. Die Serienreife waere mit der notwendigen finanziellen Unterstuetzung in einem halben Jahr zu erreichen, schaetzt er. Doch IBM setze derzeit wohl erst einmal andere Prioritaeten.

    Dass die Leistungen der Jenaer Studierenden von der Computer-Industrie geschaetzt werden, zeigt Skatullas weiterer Berufsweg. Er beginnt am 1. Juni ein neunmonatiges Praktikum in Kalifornien - natuerlich bei IBM und zwar im Datenbanklabor im Silicon Valley. Auch seine Kommilitonen haben die Zeit beim Computergiganten trotz der hohen Belastungen genossen. "Wir hatten die Moeglichkeit, in die Wirtschaft hinein zu schnuppern", beschreibt Christian Erfurth den Nutzen. Ausserdem hat das Arbeiten unter Zeitdruck und die bestaendige Abstimmung, das Verhandeln mit den Partnern wichtige Erfahrungen fuer das weitere Berufsleben ergeben, waren sich die zukuenftigen Softwareentwickler einig.

    Dass die Realitaet den Jenaer Studierenden nicht fremd bleibt, dafuer wird schon Prof. Dr. Klaus Kuespert sorgen. Der Jenaer Informatik-Professor will seine Kontakte weiterhin nutzen, um herausragende Studierende an die Industrie zu vermitteln. Neben der Praxisluft werden dort naemlich "auch wesentliche Grundlagen erarbeitet, die in die Diplomarbeiten einfliessen koennen", beschreibt er die Symbiose.

    Kontakt: Prof. Dr. Klaus Kuespert, Institut fuer Informatik der Universitaet Jena, D - 07740 Jena, Tel.: 03641/946360, Fax: 03641/946302, e-mail: kuespert@informatik.uni-jena.de


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    Criteria of this press release:
    Information technology, Mathematics, Physics / astronomy
    transregional, national
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