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09/02/1999 15:06

RUB bleibt Volluniversität - mit Sprachlehrforschung - aber ohne Indologie und Hethitologie

Dr. Josef König Dezernat Hochschulkommunikation
Ruhr-Universität Bochum

    Der Senat der RUB hat heute beschlossen, die Magisterstudiengänge Indologie und Hethitologie aufzugeben, den Studiengang Sprachlehrforschung aber zu erhalten.

    Bochum, 02.09.1999
    Nr. 189

    RUB bleibt Volluniversität
    Sprachlehrforschung bleibt erhalten
    Senat schließt Indologie und Hethitologie

    In seiner heutigen außerordentlichen Sitzung hat der Senat der Ruhr-Universität Bochum dem Vorschlag des Rektorats mit großer Mehrheit zugestimmt, im Rahmen des so genannten "Qualitätspaktes" mit dem Land NRW in Zukunft nur die beiden Magisterstudiengänge "Indologie" und "Hethitologie" aufzugeben bzw. auslaufen zu lassen. Diese Studiengänge betreffen nur eine Hand voll von Studierenden. Die ursprüngliche Absicht, den Magisterstudiengang "Sprachlehrforschung" ebenfalls zu schließen, ist dagegen vom Rektorat nach einem Gespräch mit einer Delegation der Fakultät für Philologie zurückgenommen worden - der Studiengang bleibt erhalten und kann weiterhin in der RUB studiert werden.

    194 Stellen "kassiert" das Land NRW

    Außerdem hat das Rektorat dem Senat seine Beschlüsse erläutert, welche Fächer bzw. Fakultäten jeweils wie viele Stellen im Rahmen des so genannten "Qualitätspaktes" absetzen müssen. Die RUB hat vom Land die Vorgabe bekommen, 194 bis Ende 2009, davon 78 bis Ende 2003 abzusetzen. Alle Stellenabsetzungen hat das Rektorat nach qualitativen und quantitativen Kriterien vorgenommen, die zuvor mit dem Senat der RUB einvernehmlich festgelegt worden und den Fakultäten und Fächern bekannt waren. Die Kriterien sind: Auslastung der Fächer in der Lehre, Arbeitsmarktperspektiven der Absolventen, Absolventen je Stelle, Forschungsstärke (Sonderforschungsbereiche), eingeworbene Drittmittel, den Beitrag des Faches zur Studienreform, die Anzahl der Graduiertenkollegs, den Beitrag des Faches zum Profil der Hochschule (Grad der Verflechtung und Kooperation innerhalb der Hochschule). Die meisten Stellen absetzen müssen große Fächer mit - auch wegen der Arbeitsmarktsituation - relativ niedriger Auslastung, darunter die Physiker/Astronomen (16), die Maschinenbauer (15), Elektrotechniker (14) und die Chemiker (14). Keine Absetzungen verkraften müssen z.B. kleine Fächer wie Publizistik, Kunstgeschichte, Musikwissenschaft, Theaterwissenschaft, Film- und Fernsehwissenschaft, die sonst in ihrem Bestand bedroht gewesen wären.

    27 Stellen wandern in den Stellenpool des Rektorats

    Das Rektorat hat zugleich seine Absicht erläutert und mit dem Senat kritisch darüber diskutiert, insgesamt 27 Stellen mehr "einzusammeln" - also insgesamt 221 -, als vom Land vorgegeben. Notwendig und nach dem Universitätsgesetz geboten ist die Bildung einer Rektoratsreserve, um flexibel auf neue Anforderungen reagieren bzw. zukunftsträchtige Entwicklungen anstoßen zu können. Mit diesem Stellenpool will das Rektorat flexibel bei Berufungs- und Bleibeverhandlungen bleiben - insbesondere, da sich das NRW-Wissenschaftsministerium immer mehr aus solchen Verhandlungen zurückzieht.

    Die Volluniversität lebt weiter!

    Nach diesen einvernehmlichen Entscheidungen von Senat und Rektorat bleibt die Ruhr-Universität Bochum wird die einzige "Volluniversität" im Ruhrgebiet bleiben. Sie wird weiterhin den Schülerinnen und Schülern der Region ein breit gefächertes Studienfächerangebot garantieren und Kooperationspartnern in der Wirtschaft und Industrie umfangreiche Forschungs- und Entwicklungsmöglichkeiten anbieten. Allen öffentlichen Unkenrufen zum Trotz, dass die "Volluniversität tot sei" bekennt sich die RUB zu ihrer weit verzweigten, interdisziplinären Struktur. Das Rektorat folgt damit der allgemein gültigen Erkenntnis, dass neue Forschungs- und Entwicklungsperspektiven sich erst im Gespräch "zwischen den Fächern" erschließen können und daher nur Interdisziplinarität gesicherte Zukunftsperspektiven ermöglicht. Mit ihren von mehreren Fakultäten und Fächern getragenen acht Sonderforschungsbereichen und 12 Graduiertenkollegs beweist die RUB das täglich. Gleichzeitig erfüllt die RUB als Volluniversität - die größte und forschungsstärkste Universität im Ruhrgebiet - ihren Auftrag, dem Revier ein breit differenziertes Lehr- und Forschungspotential zu erhalten.


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    Criteria of this press release:
    interdisciplinary
    transregional, national
    Organisational matters, Science policy
    German


     

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