Der Koalitionsvertrag zwischen CDU, CSU und SPD verschafft der Palliativmedizin in Deutschland Rückenwind: "Speziell im letzten Lebensabschnitt ist die gesundheitliche und pflegerische Versorgung in Deutschland zu verbessern. Viele Menschen wünschen sich, auch bei schweren Erkrankungen bis zuletzt zu Hause versorgt zu werden. Unsere heutigen Angebote tragen diesen Bedürfnissen nur unzureichend Rechnung.", heißt es in der Vereinbarung. "Dieses Bekenntnis zur Palliativmedizin auf bundespolitischer Ebene erkennt endlich den großen Bedarf an", freut sich Prof. Dr. Michael Zenz, Präsident der Deutschen Gesellschaft zum Studium des Schmerzes e.V. (DGSS). "Über die Festschreibung der Förderung der ambulanten palliativmedizinischen Versorgung freuen wir uns ganz besonders", so der Bochumer Schmerzspezialist. Die DGSS kämpft seit Jahren für die Verbesserung der Versorgung todkranker und sterbender Patienten.
14.11.2005
Koalitionsvertrag stärkt Palliativmedizin
Förderung der ambulanten Sterbebegleitung beschlossen
Der Koalitionsvertrag zwischen CDU, CSU und SPD verschafft der Palliativmedizin in Deutschland Rückenwind: "Speziell im letzten Lebensabschnitt ist die gesundheitliche und pflegerische Versorgung in Deutschland zu verbessern. Viele Menschen wünschen sich, auch bei schweren Erkrankungen bis zuletzt zu Hause versorgt zu werden. Unsere heutigen Angebote tragen diesen Bedürfnissen nur unzureichend Rechnung.", heißt es in der Vereinbarung. "Dieses Bekenntnis zur Palliativmedizin auf bundespolitischer Ebene erkennt endlich den großen Bedarf an", freut sich Prof. Dr. Michael Zenz, Präsident der Deutschen Gesellschaft zum Studium des Schmerzes e.V. (DGSS). "Über die Festschreibung der Förderung der ambulanten palliativmedizinischen Versorgung freuen wir uns ganz besonders", so der Bochumer Schmerzspezialist. Die DGSS kämpft seit Jahren für die Verbesserung der Versorgung todkranker und sterbender Patienten.
Bochumer Initiative aufgegriffen
Darüber hinaus greift die Koalitionsvereinbarung konkret eine Bochumer Initiative zur Verbesserung der Versorgung von Patienten in Hospizen und Heimen mit stark wirksamen Schmerzmitteln auf: Übrig gebliebene Dosen solcher Medikamente müssen aufgrund bislang gültiger gesetzlicher Vorschriften nach dem Tod eines Patienten vernichtet werden - ein Vorgehen, das äußerst kostspielig ist. Anfang 2004 war es durch eine Anordnung des Gesundheitsamtes Herne aufgrund dieser gesetzlichen Vorschriften zu einem Engpass in der medikamentösen Versorgung von sterbenden Tumorpatienten im Hospiz St. Hildegard Bochum gekommen. Hospizmitarbeiter und betreuende Ärzte konnten in gemeinsamer Anstrengung einen Ministererlass für das Land Nordrhein-Westfalen zum Umgang mit Medikamenten verstorbener Hospizgäste erreichen. Seitdem dürfen in NRW übrig gebliebene Opioide "vererbt" werden. "Dem Hospiz St. Hildegard in Bochum spart das 1000 bis 1500 Euro im Monat", erklärt Prof. Zenz. Die NRW-Regelung findet sich als Empfehlung in den Koalitionsvereinbarungen wieder. Dort heißt es: "Arzneimittelversorgung: Es ist zu prüfen, wie eine Verwendung von nicht verabreichten Opiaten und anderen Medikamenten nach dem Tod eines Patienten in Hospizen und Heimen möglich wird." (Seite 90).
Vorbildfunktion ausbauen
In Bochum ist man inzwischen noch einen Schritt weiter: Hier haben sich die Ambulante Hospizarbeit Bochum, die Familien- und Krankenpflege Bochum gGmbH, ca. 75 niedergelassene Haus- und Fachärzte, das Hospiz St. Hildegard, die Palliativstation der BG-Kliniken Bergmannsheil und eine Spezialapotheke zu einem Palliativnetz zusammengeschlossen. Ziel ist es, die Versorgung und damit die Lebensqualität der Menschen mit unheilbaren Erkrankungen zu verbessern, die Autonomie und Würde zu erhalten, sowie Leben und Sterben individuell in der gewünschten Umgebung zu ermöglichen. Zu erreichen ist das Palliativnetz unter der kostenlosen Rufnummer 0800 725542848 (0800 - PALLIATIV).
Nähere Informationen zum Ministererlass
http://www.bergmannsheil.de/pages/aktuelles/presse/presseinfo.php?info_ID=10
Nähere Informationen zu stark wirksamen Schmerzmitteln
Interviews und Informationen zur Ambulanten Palliativversorgung und stark wirkenden Schmerzmitteln: Dienstagabend, 21:00 Uhr, ZDF Frontal 21.
Ansprechpartner
Prof. Dr. Michael Zenz, Präsident der DGSS, Klinik für Anästhesiologie, Intensiv-, und Schmerztherapie, Berufsgenossenschaftliche Kliniken Bergmannsheil, Bürkle-de-la-Camp-Platz 1, 44789 Bochum und Knappschaftskrankenhaus Bochum-Langendreer, In der Schornau 23-25, 44892 Bochum, Tel. 0234/299-3000, E-Mail: zenz@anaesthesia.de
Criteria of this press release:
Law, Medicine, Nutrition / healthcare / nursing, Politics
transregional, national
Science policy
German
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