Die Rektoren der baden-württembergischen Universitäten begrüßen die Zusage der Landesregierung, dass die Studiengebühren vor allem zur Verbesserung der Betreuungsverhältnisse eingesetzt werden sollen. Dies hatte Wissenschaftsminister Frankenberg bei der Anhörung der CDU-Landtagsfraktion im Oktober den Hochschulen zugesagt.
Ursprünglich war vorgesehen, dass die Gebühren nur für studentische Tutoren und Infrastrukturmaßnahmen wie Bibliotheken und Computerausstattung verwendet werden dürften. "Dass wir nun doch ab 2007 mehr Lehrkräfte einstellen können, bedeutet einen gewaltigen Qualitätsschub", freut sich der Vorsitzende der baden-württembergischen Landesrektoren, der Tübinger Rektor Eberhard Schaich.
Die Universitäten seien bereit, die Zahl der Studienanfängerplätze in der Summe gleich zu halten, um auch künftigen Abiturientenjahrgängen gute Zugangschancen zu sichern. "Mit den Studiengebühren können wir ihnen nun eine verbesserte, intensive Betreuung durch wissenschaftlich ausgebildete Lehrkräfte bieten", sagt Eberhard Schaich. Es sei seit langem bekannt, dass der große Wettbewerbsnachteil des deutschen Hochschulsystems die geringe Zahl der Lehrkräfte pro Studierendem sei. Nun könne man dieses Problem endlich angehen, das durch die Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts in den siebziger Jahren entstanden sei. Damals wurden die Betreuungsverhältnisse gerichtlich festgeschrieben, so dass durch die Einstellung weiterer Hochschullehrer und wissenschaftlicher Mitarbeiter automatisch die Zahl der Studienplätze erhöht würde.
"Die Regierung hat sich nun entschlossen bei der Umstellung auf Bachelor- und Masterstudiengänge individuell festgelegte Betreuungsrelationen zuzulassen. Damit wird auf das jeweilige Profil der Universitäten Rücksicht genommen. Dies wird uns eine große Hilfe sein, unsere Ausbildung wesentlich zu verbessern", sagt Eberhard Schaich zur Zusage des Wissenschaftsministers.
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