Hoffnung für den Arbeitsmarkt begrenzt, dennoch:
Gute Chancen für Multimediafirmen in Baden-Württemberg
Die Chancen baden-württembergischer Firmen auf dem Markt für multimediale Dienstleistungen und Produkte sind jetzt auf einem Workshop der Akademie für Technikfolgenabschätzung in Baden-Württemberg (Stuttgart) beleuchtet worden. Die teilnehmenden Firmenvertreter, Unternehmensgründer, Wirtschaftsförderer und Forscher werteten Erfahrungen bereits etablierter Firmen aus und schätzten die Perspektiven für Unternehmensgründungen ab. Multimedia, so das Fazit der von Professor Hans-Joachim Braczyk geleiteten Veranstaltung, wird weitere Wachstumsmöglichkeiten für bestehende Firmen und Chancen für Existenzgründer bieten. Angesichts eines sich verändernden Marktes müssen aber Firmenstrategien sehr sorgfältig gewählt werden. Trotz der Wachstumspotentiale werden die Multimediafirmen nur einen geringen Beitrag zur Lösung der Probleme auf dem baden-württembergischen Arbeitsmarkt leisten können. Christian Fitz, Account Manager der Karlsruher Cinetic GmbH, hob als Erfolgsfaktor seiner Firma die Fokussierung auf Kernkompetenzen und die Gewinnung von Schlüsselkunden (Cinetic erstellt Internetangebote unter anderem für die BASF AG) hervor. Heinz Stoll, Geschäftsführer der Eurotel GmbH New Media in Herrrenberg, betonte, daß Anbieter von Multimediadienstleistungen ständig offen für neue Technologien bleiben müssen. Firmen wie Eurotel, die mit über 30 Mitarbeitern zu den marktführenden Multimedia-Dienstleistern zählt, investieren deshalb erhebliche Summen in ihre Hardware- und Softwareausstattung. Existenzgründer und Kleinstfirmen, die meist nicht über entsprechende Finanzmittel verfügen, konzentrieren sich zur Zeit oft auf die Erstellung weniger anspruchsvoller Dienstleistungen, wie die Programmierung mit HTML. Wie Hans-Peter Fröschle von der Stuttgarter ipro Service GmbH verdeutlichte, herrscht in diesem Marktsegment jedoch ein hoher Konkurrenzdruck. Zudem erwartet Fröschle, daß auftraggebende Firmen einfachere Multimediadienstleistungen in Zukunft im eigenen Haus produzieren werden, so daß das Auftragsvolumen für Dienstleister in diesem Marktsegment schrumpfen könnte. Anspruchsvollere, know-how-intensive Dienstleistungen wie etwa die Audio- und Videobearbeitung, werden aber nach Fröschles Einschätzung ein Markt für spezialisierte Dienstleister bleiben. Multimedia ist laut Peter Schäfer vom Informationszentrum Existenzgründungen (ifex) in Stuttgart eines der beliebtesten Felder für Existenzgründer. Nach seiner Einschätzung ist jedoch nur eine Minderheit der an einer Gründung Interessierten wirklich qualifiziert für die anvisierten Aufgaben. Die größten Chancen sieht Schäfer für hochspezialisierte Freiberufliche sowie für Firmen, denen die interdisziplinäre Vernetzung unterschiedlicher Qualifikationen gelingt. Um Existenzgründer zu unterstützen, hat das ifex zusammen mit der Medien- und Filmgesellschaft Baden-Württemberg eine Existenzgründungsoffensive Medien gestartet. Obwohl die Zahl der auf Multimedia spezialisierten Firmen in Baden-Württemberg seit einigen Jahren schnell wächst, können die Arbeitsmarktprobleme des Landes dadurch nicht entscheidend gelindert werden. Da die meisten Firmen nur wenige Mitarbeiter haben, wird der Anteil dieses Segments an der Gesamtbeschäftigung niedrig bleiben. Zudem stellen die Firmen fast ausschließlich hochqualifiziertes Personal ein. So beschäftigt etwa die Karlsruher Concept! GmbH zu 75 Prozent Akademiker, wie Geschäftsführer Thomas Falkenstein ausführte. Den weniger gut qualifizierten Arbeitssuchenden bieten die Multimediafirmen kaum Perspektiven. Die Akademie für Technikfolgenabschätzung in Baden-Württemberg organisierte den Workshop als Teil des Projekts "Regionale Erneuerung durch Multimedia?". Ergebnisse des Projekts sind in mehreren Arbeitsberichten dokumentiert, die bei der Akademie bezogen werden können (Fax 0711/9062-299)
Kontakt: Dr. Gerhard Fuchs, Tel. 0711/9063-199, Fax -299
Criteria of this press release:
Economics / business administration, Information technology
transregional, national
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German
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