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09/13/1999 15:27

Prophylaxe - ein Schwerpunkt der Kieferorthopädie

Peter Pietschmann Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Universität Ulm

    Prophylaxe - ein Schwerpunkt der Kieferorthopädie
    72. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Kieferorthopädie
    Einladung zur Pressekonferenz am Donnerstag, dem 23.9.1999, 12.15 Uhr im Congress Centrum

    Vom 22. bis 26 September 1999 veranstaltet die Deutsche Gesellschaft für Kieferorthopädie ihre 72. wissenschaftliche Jahrestagung im Congress Centrum Ulm. Der Tagungspräsident, Prof. Dr. Franz-Günter Sander, Ärztlicher Direktor der Abteilung Kieferorthopädie der Universität Ulm, erwartet dazu rund 1.200 Teilnehmer (Kieferorthopäden, Zahnärzte und Ärzte anderer medizinischer Disziplinen) aus Deutschland, weiteren europäischen Ländern und aus Übersee.

    Die Kieferorthopädie ist eine Disziplin der Zahnheilkunde, deren Aufgabe in der Erkennung, Verhütung und Behandlung von Kiefer- und Gesichtsanomalien besteht. Die Altersverteilung der Patienten reicht von der nachgeburtlichen Phase insbesondere bei Kindern, die mit Mißbildungen geboren werden, bis hin zum Rentenalter, in dem die Schaffung günstiger Voraussetzungen für prothetische Arbeiten im Vordergrund steht. Die meisten Patienten sind jedoch Kinder und Jugendliche. Besonders bei Kindern ist es wichtig, frühzeitig schädliche Angewohnheiten, wie z. B. Fingernägelkauen und Daumenlutschen, sowie Sprachfehler und falsche Zungenlage zu beeinflussen. Das Lutschen am Daumen oder das Fingernägelkauen kann bei den jungen Patienten zu Zahnfehlstellungen (gekippten, verdrehten oder durchbruchsgestörten Zähnen) und Beeinträchtigungen der Wachstumsvorgänge des Kiefers führen. Auch aus falscher Zungenlage können - neben der Folge lispelnder Sprechweise - Zahnfehlstellungen erwachsen.

    Vorrangig mit erworbenen oder ererbten Wachstumsstörungen zwischen Oberkiefer und Unterkiefer sowie mit Zahnfehlstellungsanomalien kommen die Kinder und Jugendlichen zur Behandlung. Wachstumsstörungen werden mit funktionskieferorthopädischen Geräten behandelt, die je nach Bedarf geeignet sind, Wachstum zu fördern oder zu hemmen. In der Regel sind derartige Behandlungsvorrichtungen herausnehmbar; sie werden überwiegend nachts und nachmittags getragen. Bei Zahnfehlstellungsanomalien macht sich in der Regel eine festsitzende Behandlung erforderlich, die geeignet ist, die Zähne in eine Idealform zu bewegen. Da Geburtsgebrechen, Wachstumsstörungen und Zahnfehlstellungsanomalien als Krankheiten angesehen werden, übernimmt die Krankenkasse die Behandlungskosten. Die Eltern der betroffenen Kinder haben eine Zuzahlung von 10 bzw. 20 % zu leisten. Der Betrag wird jedoch nach erfolgreicher Behandlung, d.h. nach guter Mitarbeit, zurückerstattet. Erwachsene Patienten müssen ihre Behandlung selber bezahlen.

    Bei der Ulmer Tagung werden renommierte Wissenschaftler über Neuheiten und Erfahrungen bei der kieferorthopädischen Behandlung berichten. Ein besonderes Anliegen dieses Kongresses ist es auch, die enge Verknüpfung des Faches Kieferorthopädie mit der Allgemeinmedizin zu unterstreichen. Viele Behandlungen werden erst dadurch möglich, daß der Patient nicht nur vom Kieferorthopäden, sondern von Kollegen anderer Fachdisziplinen mitbehandelt wird.

    In den nächsten Jahren und Jahrzehnten werden größere Probleme nicht nur in der Altersversorgung, sondern auch im Gesundheitssystem auf uns zukommen. Steigende Lebenserwartung, geringerer Bevölkerungszuwachs und damit weniger Beitragszahler und ein verstärktes Anspruchsdenken führen zu den vielfach in der Öffentlichkeit diskutierten Problemen. Die Kieferorthopädie beabsichtigt zwar mit ihrer Prophylaxe wie bisher fortzufahren, um auf diese Weise höhere Folgekosten zu vermeiden. Jedoch ist nicht davon auszugehen, daß sie von der Gesundheitsreform unberührt bleibt. Die 72. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Kieferorthopädie hat deshalb Dr. h.c. Lothar Späth, Ministerpräsident a.D. des Landes Baden-Württemberg und Vorsitzender der Jenoptik AG Jena, eingeladen, über den Wandel im Gesundheitssystem zu sprechen. Der Vortrag findet am Freitag, dem 24. September, 18.00 Uhr, im Einstein-Saal des Congress Centrums statt. Die Presse ist dazu wie auch generell zu den Vorträgen und Poster-Demonstrationen willkommen.

    Zu einer Pressekonferenz, die über das Fachgebiet der Kieferorthopädie und die Schwerpunkte der Ulmer Tagung Auskunft gibt, lädt Tagungspräsident Prof. Sander die Vertreter der Medien auf

    Donnerstag, den 23. September, 12.15 Uhr
    in das Congress Centrum Ulm, Basteistraße 40, 89073 Ulm, Saal Hamburg,

    herzlich ein.


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    Criteria of this press release:
    Medicine, Nutrition / healthcare / nursing
    transregional, national
    Miscellaneous scientific news/publications, Scientific conferences
    German


     

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