idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
12/06/2005 09:41

Lungenmetastasen mit Laser "verkochen" - Greifswalder Verfahren wurde in Chicago präsentiert

Constanze Steinke Pressearbeit
Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald

    Seit vier Jahren werden am Greifswalder Universitätsklinikum erfolgreich Lungenmetastasen mit Laser behandelt. Das operationslose Verfahren, das lediglich noch am Universitätsklinikum Frankfurt am Main angewendet wird, war in der vergangenen Woche Schwerpunktthema auf dem weltgrößten Radiologiekongress in Chicago. Der einwöchige Fachkongress wurde von der 1915 gegründeten renommierten Radiological Society of North America ausgerichtet. Das Greifswalder Wissenschaftlerteam unter Leitung des Direktors des Instituts für Diagnostische Radiologie und Neuroradiologie, Universitätsprofessor Dr. med. Norbert Hosten, war dort als einzige europäische Gruppe vertreten, um die Ergebnisse des Lungenlaserprogramms zu präsentieren.

    Mit Hilfe der Laserinduzierten Thermotherapie (LITT), einer relativ jungen Technologie, kann Tumorgewebe in Lunge und Leber gezielt mittels Laserfasern "verkocht" werden (Laserablation von Lungen- und Lebermetastasen). Gesteuert durch die Bildgebung des Computerresonanztomographen (CT) der neuesten Generation werden bei dem mikroinvasiven Verfahren punktgenau Nadeln in den Patienten eingeführt und die Metastasen am Ort ihres Auftretens schonend durch die Hitze des mindestens 60 Grad heißen Laserlichts zerstört. Gelasert wird ohne Narkose. In der Regel können die Patienten nach spätestens zwei Tagen das Krankenhaus wieder verlassen. Seit der Einführung des Verfahrens wurden in Greifswald 53 Patienten aus ganz Deutschland erfolgreich therapiert. Mittels Laserlicht konnten dabei insgesamt 90 Krebsherde "verkocht" werden. Nicht selten handelte es sich um Patienten, die nach mehreren Operationen, Chemotherapien und Bestrahlungen von anderen Ärzten bereits aufgegeben wurden.

    Auf dem aktuellen Radiologiekongress waren die mikroinvasiven Zukunftstechnologien der Krebstherapie nach Angaben des Greifswalder Referenten, Dr. med. Christian Rosenberg, erstmals Schwerpunktthema. Während die Greifswalder Ärzte vorwiegend mit Laserlicht arbeiten, favorisieren einige US-amerikanische Kliniken die Bekämpfung von Metastasen durch den Einsatz von Radiofrequenzwellen, einer anderen Form der Hitzetherapie. Einig sind sich die Radiologieexperten jedoch darin, dass diese im Gegensatz zur Operation am offenen Brustkorb wesentlich sanfteren und zielgenaueren Verfahren im Rahmen einer multidisziplinären Krebstherapie zunehmend Anwendung finden werden.

    Ansprechpartner Universitätsklinikum Greifswald
    Institut für Diagnostische Radiologie und Neuroradiologie
    Direktor: Prof. Dr. med. Norbert Hosten
    Neubau Sauerbruchstraße, 17487 Greifswald
    T 03834/86 69 60
    F 03834/86 70 97
    E hosten@uni-greifswald.de
    http://www.klinikum.uni-greifswald.de


    Images

    Criteria of this press release:
    Medicine, Nutrition / healthcare / nursing
    transregional, national
    Miscellaneous scientific news/publications, Research results, Scientific conferences
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).