An deutschen Hochschulen studieren im angelaufenen Wintersemester 1,98 Millionen Studierende. Damit sind die Studierendenzahlen um ein Prozent gestiegen. Das hat das Statistische Bundesamt heute bekannt gegeben." Die Zahlen bleiben also auf hohem Niveau, obwohl die Aufnahmefähigkeit der Hochschulen schon lange überschritten ist", kommentierte der kommissarische Präsident der Hochschulrektorenkonferenz (HRK), Professor Dr. Burkhard Rauhut.
Die Zahl der Studienanfänger ist leicht zurückgegangen, obwohl die Zahl der Schulabsolventen und auch ihr Wunsch zu studieren zunimmt. "Die Ursache liegt in der unzureichenden Finanzierung der Hochschulen: Wegen der Streichung von Studiengängen und der Vielzahl von Zulassungsbeschränkungen konnten nur 352.000 Studienanfänger aufgenommen werden", so Rauhut. Dies seien gegenüber 2004 zwei Prozent weniger. Rauhut wies darauf hin, dass in einigen Bundesländern sogar ein Rückgang von über 15 Prozent bei den Studienanfängern zu verzeichnen sei. Dies sei vor allem auf die massive Streichung von Studiengängen zurückzuführen: "An einzelnen Hochschulen sind bis zu 71 Studiengänge zumeist aus finanziellen Gründen gestrichen worden", sagte Rauhut.
Die Studienanfängerquote ist 2005 auf 36,7 Prozent zurückgegangen. 2003 lag diese noch bei 38,9 Prozent. "Deutschland hat sich damit von dem Ziel, dass mindestens 40 Prozent eines Altersjahrganges ein Studium aufnehmen, wieder weiter entfernt", erläuterte Rauhut dazu. "Dieser Rückgang verschlechtert unsere internationale Wettbewerbsposition. Um hier eine Trendwende herbeizuführen, ist eine gemeinsame Kraftanstrengung von Ländern und Bund dringend erforderlich", betonte Rauhut und verwies auf den von der HRK vorgeschlagenen "Hochschulpakt 2020". Dieser Pakt soll angesichts des Studierendenandrangs die Fähigkeit der Hochschulen erhöhen, eine größere Anzahl von Studienanfängern aufzunehmen und die Studierenden innerhalb des Bologna-Prozesses trotz der höheren Prüfungsbelastung zu einem erfolgreichen Abschluss des Studiums zu bringen.
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