Mit European Social Survey erstmals DFG-Langfristfinanzierung für sozialwissenschaftliches Projekt/ Prof. van Deth wirbt drei Millionen Euro ein
Gleich zwei Erfolge binnen drei Tage konnte jetzt der Mannheimer Politikwissenschaftler Professor Dr. Jan van Deth verbuchen. Vergangene Woche erhielt das Forschungsprojekt European Social Survey (ESS), dessen Deutsche Sektion der Mannheimer Politikwissenschaftler koordiniert und an der er mit der Teilstudie "Gesellschaft und Demokratie in Europa" beteiligt ist, den renommierten René-Descartes-Preis der Europäischen Union. Nur drei Tage später teilte ihm die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) mit, den deutschen Teil des ESS-Projektes in die DFG-Langfristfinanzierung aufzunehmen - als erstes sozialwissenschaftliches Projekt. Damit stehen ESS-Deutschland in den kommenden zehn bis zwölf Jahren im Durchschnitt 300.000 Euro pro Jahr von Seiten der DFG zur Verfügung. Insgesamt sichert van Deth damit rund 3 Millionen Euro für die sozialwissenschaftliche Forschung in Mannheim.
"Beide Auszeichnungen zeugen von der wachsenden Anerkennung sozialwissenschaftlicher Forschung", hebt Professor van Deth hervor. Denn sowohl der europäischen Descartes-Preis als auch die Aufnahme in die DFG-Langfristfinanzierung ergingen erstmals an ein sozialwissenschaftliches Projekt. Dabei ist die finanzielle Förderung durch die DFG von besonderer Bedeutung für den Mannheimer Politikwissenschaftler: "Für das gesamte Team besteht nun Planungssicherheit, so dass die hohen Ansprüche an die Qualität der Befragungen auch für die Zukunft gesichert sind." Aufgrund der strikten Selektion der Befragten sowie der häufigen Qualitätskontrollen wurden mit der Langzeitstudie seit 2001 Maßstäbe für interkulturell vergleichende Studien gesetzt. Insbesondere diese "Einführung von radikalen Neuerungen bei länderübergreifenden Erhebungen" nannte die europäische Jury als Hauptgrund für ihre Wahl. Uni-Rektor Professor Dr. Hans-Wolfgang Arndt gratulierte van Deth zu seinen Erfolgen. "Dies verbessert weiter die Arbeitsbedingungen unserer Sozialwissenschaftler und verhilft der gesamten Universität erneut zu Aufmerksamkeit in der europäischen Wissenschaftslandschaft."
Das ESS untersucht sozialen, politischen und einstellungsbezogenen Wandel in und zwischen den europäischen Staaten. Es hat sich zu einem der größten Umfrageprojekte in diesem Bereich entwickelt. Dabei werden beispielsweise staatsbürgerliche Orientierungen wie das Vertrauen in die Politik, soziales und politisches Engagement oder auch Themen wie die Lebenszufriedenheit oder Religiosität der Bürger analysiert. Die Ergebnisse bieten eine einzigartige Plattform für Wissenschaftler und Politiker, um Informationen als Entscheidungsgrundlagen zu wichtigen gesellschaftlichen Themenbereichen - etwa Bildung oder Integration - abzurufen.
In seinen Forschungen arbeitet Professor van Deth eng mit dem Mannheimer Zentrum für Umfragen Methoden und Analysen (ZUMA) zusammen. Das europäische Gesamtprojekt ESS wird von einem fünfköpfigen Team geleitet, zu dem auch Prof. Dr. Peter Mohler zählt, Direktor des ZUMA sowie Honorarprofessor an der Fakultät für Sozialwissenschaften an der Universität Mannheim.
Der René-Descartes-Preis wird an Forschende vergeben, die im Rahmen europäischer Verbundforschungsprojekte hervorragende wissenschaftliche oder technologische Ergebnisse und außergewöhnliche Leistungen der Spitzenforschung erzielt haben. Die Auszeichnung ist mit 1 Million Euro dotiert. Sie ging dieses Jahr zu gleichen Teilen an fünf Projekte, darunter das ESS.
Weitere Informationen:
Ergebnisse der ersten Erhebungswelle des ESS sind zusammengefasst in:
Jan W. van Deth (Hrsg.) (2004): Deutschland in Europa: Ergebnisse des European Social Survey 2002-2003, VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden.
http://www.europeansocialsurvey.de/
Criteria of this press release:
Law, Politics
transregional, national
Research projects, Science policy
German
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