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12/09/2005 14:41

Programm zur Förderung der Psychosomatischen Medizin in China, Vietnam und Laos an der Universität Freiburg

Rudolf-Werner Dreier Hochschul- und Wissenschaftskommunikation
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg im Breisgau

    Asia-Link-Projekt der europäischen Kommission bewilligt

    Die Europäische Kommission fördert ein von der Freiburger Universitätsklinik koordiniertes, drei Jahre dauerndes Kooperationsprojekt zur Förderung der Psychosomatischen Medizin in China, Vietnam und Laos. Hauptziel ist es, ein Fortbildungscurriculum für Ärzte zu entwickeln und durchzuführen um die Kommunikation zwischen Arzt und Patient zu verbessern und den Ärzten psychosomatische Kenntnisse zu vermitteln. Federführend für das Projekt ist die Abteilung für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie unter dem Ärztlichen Direktor Prof. Dr. Michael Wirsching. Diplompsychologe Dr. Peter Scheib koordiniert das Projekt und ist für die Durchführung verantwortlich.

    Unterstützt wird die Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Kurt Fritzsche, der in Freiburg seit Jahren Weiterbildungskurse für Ärzte auf dem Gebiet der psychosomatischen Grundversorgung durchführt. Im Projekt arbeiten zwei europäische Länder mit drei asiatischen Partnerländern zusammen. Europäischer Partner der Uniklinik Freiburg ist die Abteilung für Medizinische Psychologie der Universitätsklinik Innsbruck unter Leitung von Prof. Dr. Gerhard Schüßler.

    Das Projekt baut auf den seit mehreren Jahren bestehenden Kontakten zur Tongji Universität und dem dazu affilierten Tongji Hospital in Shanghai auf. Zuvor bestanden schon Weiterbildungskontakte nach Wuhan in Zentralchina. In Shanghai leitet Professorin Wu Wenyuan seit mehr als zehn Jahren die für China einst erste psychosomatische Klink. Wu Wenyuan ist Vizepräsidentin der chinesischen psychiatrischen Ärztevereinigung und hat großen Einfluss auf die Gestaltung des Gesundheitssystems im Bereich der Versorgung seelischer kranker Menschen.

    Die großen gesellschaftlichen Umwälzungen in China erzeugen verstärkten seelischen Druck auf die einzelnen Menschen und die Familien, in denen sie leben. So zeigen die bisherigen Erfahrungen der Freiburger Psychosomatiker mit chinesischen Patienten, wie sehr insbesondere körperliche Beschwerden ohne organische Ursachen sowie Depressionen in direkter Verbindung stehen mit Veränderungen im alltäglichen Leben der Menschen.

    Die chinesischen Ärzte, die im Bereich der primären Versorgung arbeiten, in Deutschland in etwa vergleichbar mit den Hausärzten, sollen jetzt lernen, seelische Störungen rechtzeitig zu erkennen und die Arzt-Patienten-Beziehung so zu gestalten, dass auch unter den dort immer noch schwierigen Arbeitsbedingungen psychosomatische Aspekte nach deutschem Standart berücksichtigt werden können. Dass die Länder Vietnam mit der Medizinischen Fakultät der Universität Hue und Medizinischen Hochschule in Ho Chi Minh City und Laos mit der Medizinischen Fakultät der Universität Vientiane weitere Partner im Projekt sind, führt dazu, dass die beteiligten asiatischen Ländern selbst nochmals untereinander ein eigenes "psychosomatisches Netzwerk" entwickeln. Allerdings sind die Fachleute, die im Projekt zusammenarbeiten, durch die jeweils unterschiedlichen Vorraussetzung im Gesundheitssystem vor besondere Herausforderungen gestellt.

    Das Projekt hat einen Finanzumfang von mehr als 500.000 Euro. Hiervon werden maximal 300.000 Euro durch das Asia-Link-Programm der EU gefördert. Ein weiterer Teil beruht auf Eigenmitteln der im Projekt zusammenarbeitenden Universitätskliniken. Die Freiburger Universitätsklinik war bereits in der Vergangenheit im Rahmen des Asia-Link-Programms der EU gefördert worden. Die Zusammenarbeit auf dem Gebiet der psychosomatischen Medizin mit den asiatischen Ländern hilft, die Entwicklungen in Europa aus anderer Perspektive zu betrachten. Hierin liegt ein besonderer Gewinn des Unterfangens. Über die Entwicklung des Fortbildungscurriculums hinaus sind Forschungskooperationen geplant. So werden zum Beispiel Studien über das Ausmaß seelischer Störungen bei Patienten im Bereich der primär-ärztlichen Versorgung sowie zum Bedarf psychosomatischer Behandlung durchgeführt. Auch gibt es bereits die Absicht auf dem Gebiet der Forschung zu bildlichen Darstellung von Gehirnaktivität, genannt funktionelle Magnetresonanz Tomografie (FMRI) und dem Zusammenhang mit psychologischen Faktoren gemeinsam zu forschen.


    Kontakt:

    Dr. Peter Scheib
    Dipl. Psychologe
    Abt. Psychosomatische
    Medizin und Psychotherapie

    Tel.: 0761/ 270-6845
    Fax: 0761/ 270-6885
    E-Mail: peter.scheib@uniklinik-freiburg.de


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    Criteria of this press release:
    Medicine, Nutrition / healthcare / nursing
    regional
    Research projects
    German


     

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