Eine Weihnachtslesung am 19. Dezember 2005 um 18.15 Uhr im Ruhrlandmuseum, veranstaltet von der Studiengruppe "Kinder des Weltkrieges" des Kulturwissenschaftlichen Instituts, Essen, in Kooperation mit der Erinnerungswerkstatt "Kinder des Weltkrieges".
"Dann gab es für jedes Kind noch einmal einen gefüllten Teller. Mein reicher Onkel aus der Eifel schenkte uns Kindern Spielzeug. Ich bekam eine Blechkanone, die richtig schießen konnte, dazu deutsche Spielzeugsoldaten aus Ton, bemalt. Sie lagen auf der Erde und schossen, andere warfen Handgranaten. Das war ein schöner Krieg im Modell (...) Das Prächtigste aber war die naturgetreue Nachbildung eines offenen Mercedes. Neben dem Fahrer stand unser Führer, Adolf Hitler. Ich konnte seinen Arm zum deutschen Gruß hochstellen. Eine Kostbarkeit im Krieg. Spielen konnte ich damit aber nicht, ich wünschte mir Holzbauklötze."
(Aus den Erinnerungen eines Teilnehmers der Erinnerungswerkstatt "Kinder des Weltkriegs")
Weihnachten erlebten die Menschen in den Kriegsjahren 1939 bis 1945 zu Hause in der Familie, oftmals ohne Väter, in Lagern, unterwegs auf der Flucht, in Verstecken, oder als Soldaten an den verschiedenen Fronten. Für einige Stunden ruhte an vielen Orten der Krieg. Überlieferungen der Kriegsweihnachten finden sich in Filmen, Fotografien, Briefen, Postkarten, Tagebüchern und Autobiografien. Die Studiengruppe "Kinder des Weltkrieges" hat, in Kooperation mit der gleichnamigen Erinnerungswerkstatt, aus diesen Überlieferungen eine Textcollage zusammengestellt: Es werden eigene Texte vorgelesen, Erinnerungen an die Weihnachtsfeiern der Kindheit, aber auch Texte von Kindern und Jugendlichen, die von 1939 bis 1945 geschrieben wurden. Diese Textcollage wird durch ein buntes Kaleidoskop von Weihnachtsplakaten und -postkarten, von Foto- und Tondokumenten ergänzt.
Die KWI-Studiengruppe "Kinder des Weltkrieges" unter der wissenschaftlichen Leitung des Erziehungswissenschaftlers Jürgen Zinnecker macht die Erfahrungen und Erinnerungen der Kriegskinder des 2. Weltkriegs zum Thema ihres wissenschaftlichen und politisch-kulturellen Diskurses. Die gleichnamige Erinnerungswerkstatt besteht aus zehn Zeitzeugen, die sich seit dem Frühjahr 2005 regelmäßig im KWI treffen.
Mitglieder der Studiengruppe sind: Prof. Dr. Hans-Heino Ewers (Universität Frankfurt am Main), Prof. Dr. Insa Fooken (Universität, Siegen), Prof. Dr. Gereon Heuft (Universität Münster), Dr. Jana Mikota (Universität Siegen/KWI, Essen), Prof. Dr. Hartmut Radebold (Universität Kassel), Prof. Dr. Jürgen Reulecke (Universität, Gießen), Prof. Dr. Jürgen Zinnecker (Universität Siegen/KWI, Essen).
Ort der Veranstaltung: Ruhrlandmuseum, Saal 1, Goethestr. 41, 45128 Essen
Die Veranstaltung ist öffentlich.
Weitere Informationen:
Sabine Rehorst
Kulturwissenschaftliches Institut
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Goethestr. 31, 45128 Essen
Tel. +49 (0)201/7204-160
Fax +49 (0)201/7204-159
sabine.rehorst@kwi-nrw.de
www.kwi-nrw.de
Weihnachtskarte aus Dänemark, 1944 (bekam ein neunjähriges Mädchen von seinem Vater, der Soldat war)
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Criteria of this press release:
History / archaeology, Language / literature, Psychology, Social studies, Teaching / education
transregional, national
Miscellaneous scientific news/publications, Research results
German
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