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12/19/2005 12:43

Professor Dr. Karl Welte erhält Deutschen Krebshilfe Preis 2004

Stefan Zorn Stabsstelle Kommunikation
Medizinische Hochschule Hannover

    Auszeichnung für Leiter der MHH-Kinderkrebsklinik wird heute in Bonn verliehen

    Die Deutsche Krebshilfe in Bonn verleiht Professor Dr. Karl Welte (63), Leiter der Abteilung Kinderheilkunde, Pädiatrische Hämatologie und Onkologie der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH), am heutigen Montag den "Deutsche Krebshilfe Preis 2004". Professor Welte erhält die mit 5000 Euro dotierte Auszeichnung für seine hervorragenden wissenschaftlichen Arbeiten auf dem Gebiet der Klonierung und therapeutischen Anwendung von Wachstumsfaktoren sowie der Erforschung von Blutstammzellen. Die von ihm entdeckten Wachstumsfaktoren werden heute routinemäßig in der Krebs-Behandlung, in der Knochenmarktransplantation und in der Therapie angeborener Bluterkrankungen eingesetzt. Darüber hinaus haben Professor Weltes Arbeiten grundlegende Bedeutung zum Verständnis der Entstehung von Leukämie und für die Entwicklung moderner Leukämie- und Tumor-spezifischer Therapiekonzepte.

    Vor mehr als 20 Jahren gelang Professor Welte als weltweit erstem Forscher die biologische Charakterisierung von G-CSF, dem Granulozyten-Kolonien-stimulierenden Faktor, und dessen biochemische Aufreinigung. Dieses lebensnotwenige Zellhormon ist der wichtigste Wachstumsfaktor für Granulozyten, eine Untergruppe der weißen Blutzellen. In Zusammenarbeit mit einer Gentechnikfirma konnte G-CSF schon bald in großen Mengen produziert werden. Professor Welte war der Erste, der die biologischen Effekte des Wachstumsfaktors im Tierversuch zeigte und der nachweisen konnte, dass G-CSF die Nebenwirkungen von in der Krebsbehandlung eingesetzten Chemotherapeutika mildert. Bis heute hat G-CFS bei Millionen Krebspatienten geholfen, diese Nebenwirkungen erträglicher zu gestalten.

    In weiteren Forschungen konnte Professor Welte zeigen, wie sich der Wachstumsfaktor auf Knochenmarkzellen von Patienten mit angeborenen Störungen der Blutbildung und solchen mit Leukämien auswirkt. Bei der angeborenen Neutropenie fehlen im Blut die neutrophilen Granulozyten. Sie sind aber dafür zuständig, bakterielle Infektionen abzuwehren. Ohne sie treten gehäuft schwere Infektionen auf, die trotz einer Behandlung mit Antibiotika oft tödlich verlaufen. Diese Patienten erhalten G-CSF und sind gesund, allerdings muss die Behandlung (ähnlich wie bei Diabetikern) lebenslang fortgesetzt werden. Professor Welte konnte noch eine dritte Wirkung von G-CSF nachweisen: Der Wachstumsfaktor lässt Blutstammzellen aus dem Knochenmark ins Blut wandern, wo sie dann "geerntet" werden können. Das ist wichtig, Blutstammzell-transplantationen. Damit wird die oft schmerzhafte Entnahme von Knochenmark unter Narkose überflüssig.

    Eine Portrait von Professor Welte können Sie in der MHH-Pressestelle unter der Rufnummer (0511) 532-6773 oder via E-Mail pressestelle@mh-hannover.de anfordern.


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    Criteria of this press release:
    Medicine, Nutrition / healthcare / nursing
    regional
    Personnel announcements
    German


     

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