Medizinische Universitätsklinik Heidelberg wurde zum Exzellenzzentrum für das Myelodysplastische Syndrom ernannt
Im höheren Lebensalter gehören sie zu den häufigsten bösartigen Bluterkrankungen: Bei den so genannten Myelodysplastischen Syndromen (MDS) stören fehlgesteuerte Blutzellen Abwehrfunktionen des Körpers, Blutbildung und Blutstillung. In vielen Fällen entwickelt sich aus der komplexen Grunderkrankung eine akute Leukämie.
Patienten aus ganz Deutschland werden in der Abteilung Hämatologie, Onkologie und Rheumatologie der Medizinischen Universitätsklinik Heidelberg (Ärztlicher Direktor: Professor Dr. Anthony D. Ho) versorgt. Jetzt hat die "Myelodysplastic Syndromes Foundation", ein internationales Netzwerk von Ärzten und Wissenschaftlern, die Klinik zum Exzellenzzentrum für MDS ernannt.
Der Titel "Myelodysplastic Syndromes Center of Excellence" wird an Institutionen mit höchsten Standards bei diagnostischen Möglichkeiten, im Bereich der MDS-Forschung sowie bei der Behandlung und Betreuung von Patienten vergeben.
Bisher nur wenige Anlaufstellen in Deutschland
Im Bundesgebiet gibt es bisher nur sehr wenige Anlaufstellen dieser Art. "In Heidelberg können wir Betroffenen eine optimale Versorgung ermöglichen", sagt Privatdozent Dr. Mahlknecht, Oberarzt der Abteilung und Leiter der Task-Force Akute Leukämien und MDS, der die Anerkennung initiiert hat. Neben Standardtherapien können Patienten hier auch an innovativen klinischen Studien teilnehmen. Auf mehreren internationalen und nationalen Internetseiten wird das neue Referenzzentrum nun empfohlen.
"Um anerkannt zu werden, mussten wir einige Richtlinien erfüllen", erklärt Dr. Mahlknecht. Zugelassen sind universitäre Einrichtungen mit onkologischen Forschungsaktivitäten und nachgewiesenen Veröffentlichungen auf dem Gebiet MDS in renommierten Fachzeitschriften. Diese Kriterien erfüllt die Arbeitsgruppe von Dr. Mahlknecht, die in einem durch die Deutsche José Carreras Leukämiestiftung geförderten Projekt die Grundlagen der Krankheitsentstehung untersucht.
Da die Blutzellen von MDS-Patienten einen genetischen Defekt aufweisen, muss das neue Zentrum auch ausgewiesene Kompetenzen bei der Durchführung genetischer Untersuchungsmethoden belegen. Eine weitere Bedingung ist, dass alle Patienten in der Datenbank des internationalen MDS-Registers erfasst werden.
Defekte Blutzellen verringern die Immunabwehr
Myelodysplastische Syndrome sind Bluterkrankungen, die verschiedene Formen und Ausprägungen umfassen und häufig in akute Leukämien übergehen. In Deutschland tritt das Krankheitsbild pro Jahr bei 4 bis 20 Personen pro 100.000 Einwohner auf.
Durch eine fehlerhafte Ausreifung von Blutvorläuferzellen im Knochenmark ist die Zusammensetzung des Blutes krankhaft verändert. Betroffen sind die weißen und roten Blutkörperchen sowie die Blutplättchen. Die genetisch veränderten Blutzellen können ihre vorgesehene Funktion nicht mehr erfüllen und vermehren sich stark. Daraus resultierende Störungen beeinträchtigen die Abwehrfunktion des Körpers, behindern die Blutbildung und verzögern die Blutstillung.
Ansprechpartner:
Privatdozent Dr. Ulrich Mahlknecht
Tel. 06221 / 56 31334
Ulrich_Mahlknecht@med.uni-heidelberg.de
Weitere Informationen:
www.poliklinik-hd.de/Klinik/klinik.html
Bei Rückfragen von Journalisten:
Dr. Annette Tuffs
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des Universitätsklinikums Heidelberg
und der Medizinischen Fakultät der Universität Heidelberg
Im Neuenheimer Feld 672
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Tel.: 06221 / 56 45 36
Fax: 06221 / 56 45 44
E-Mail: Annette_Tuffs@med.uni-heidelberg.de
Diese Pressemitteilung ist auch online verfügbar unter
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Criteria of this press release:
Medicine, Nutrition / healthcare / nursing
transregional, national
Organisational matters, Transfer of Science or Research
German
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