Drei neue Graduiertenkollegs fuer die Universitaet Tuebingen bewilligt
"Anatolien", "Chemie in Interphasen" und erstmals ein virtuelles Graduiertenkolleg
Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat der Universitaet Tuebingen drei neue Graduiertenkollegs bewilligt. Von insgesamt 32 neuen Kollegs gehen damit allein drei nach Tuebingen. In diesen Kollegs werden sich Doktorandinnen und Doktoranden ab dem 1.Oktober 1998 den Themenbereichen "Anatolien und seine Nachbarn vom Neolithikum bis in die roemische Kaiserzeit", "Chemie in Interphasen" sowie "Wissenserwerb und Wissensaustausch mit neuen Medien" widmen. Tuebingen verfuegt damit ueber vierzehn Graduiertenkollegs und gehoert nach Angaben der DFG zu den beiden Universitaeten mit den meisten dieser Forschungsprogramme.
Das Graduiertenkolleg "Anatolien und seine Nachbarn - Kulturelle Wechselwirkungen und Zivilisationsentwicklung vom Neolithikum bis in die roemische Kaiserzeit" thematisiert die Entstehung und Entwicklung praehistorischer und antiker Zivilisationen an einem Schnittpunkt der Kulturen Europas und des Alten Orients. Fachuebergreifend sollen die wechselseitigen Beeinflussungen im Bereich der materiellen und geistigen Kultur, die unterschiedlichen Formen der Akkulturation sowie Phaenomene der Hierachisierung und Nivellierung nebeneinander bestehender Zivilisationskreise analysiert werden. Die Beteiligung von elf Faechern aus vier Fakultaeten soll zudem dazu beitragen, die Folgen der Zersplitterung der Altertumswissenschaften zu ueberwinden und die gesamte Bandbreite der verschiedenen Methoden fuer die Ausbildung des wissenschaftlichen Nachwuchses zu nutzen. Der Sprecher des neuen Kollegs ist Prof. Dr. Frank Kolb von der Abteilung fuer Alte Geschichte. UEber einen Zeitraum von drei Jahren werden dem Programm 1,2 Mio. DM zur Verfuegung gestellt.
Das Graduiertenkolleg "Chemie in Interphasen - Synthese, Dynamik und Anwendung polymerfixierter Reaktionszentren" befasst sich mit der Synthese von und mit Interphasen sowie deren Charakterisierung und Anwendung. Hierbei handelt es sich um Systeme, in denen eine stationaere Phase - ein Polymer mit enthaltenen reaktionsvermittelnden Zentren - von einer mobilen gasfoermigen oder geloesten Komponente durchdrungen wird. Anwendungsbereiche liegen in katalytischen Reaktionen, Festphasensynthesen in der anorganischen Chemie, Herstellung nichtlinearer optischer Materialien und in der Elektrochemie. An dem Graduiertenkolleg sind die Tuebinger Fakultaeten fuer Chemie und Pharmazie, Physik und Informatik beteiligt. Darueber hinaus wird mit Wissenschaftlern der Physikalischen Chemie an der Universitaet Stuttgart kooperiert. Ringvorlesungen, Praktika und Kompaktseminare sollen insgesamt zu einer Verkuerzung der Promotionsdauer der Kollegiaten fuehren. Sprecher des Graduiertenkollegs, welches von der DFG in den naechsten drei Jahren 1,1 Mio. DM erhaelt, ist Prof. Dr. Ekkehard Lindner vom Institut fuer Anorganische Chemie.
Mit dem Kolleg "Wissenserwerb und Wissensaustausch mit neuen Medien" hat die DFG erstmalig ein virtuelles Graduiertenkolleg bewilligt. Unter der Federfuehrung des Deutschen Instituts fuer Fernstudienforschung (DIFF) werden zusammen mit den Psychologischen Instituten der Universitaeten Freiburg, Greifswald, Heidelberg, Saarbruecken und Tuebingen ueber das Internet verschiedene Formen des Lehrens und Lernens realisiert. Dabei stehen Fragen des Lernens mit Multimedia-Anwendungen und der Kommunikation von Forschergruppen ueber vernetzte Rechner im Vordergrund. Das Ziel des Kollegs ist es, dazu umfassende kognitionspsychologische Theorien zu entwickeln und bislang vernachlaessigte Aspekte der Sozial-, Kommunikations-, Sprach- und oekologischen Psychologie zu integrieren. Den Kollegiaten erlaubt dieses Umfeld, sich wissenschaftlich fundiert und praxisorientiert zugleich in den Bereichen Multimedia und Telematik zu spezialisieren. Die DFG stellt dem Graduiertenkolleg, dessen Sprecher Prof. Dr. Friedrich W. Hesse vom DIFF ist, ueber eine Zeitraum von drei Jahren insgesamt 2 Mio. DM zur Verfuegung.
In den Graduiertenkollegs der Deutschen Forschungsgemeinschaft arbeiten jeweils 15 bis 20 Doktorandinnen und Doktoranden im Rahmen eines koordinierten Forschungsprogramms auf innovativen und interdisziplinaeren Forschungsfeldern zusammen. Ein systematisch angelegtes Studienprogramm vermittelt den Teilnehmern eine fundierte Einfuehrung und ein umfassendes Verstaendnis des Wissenschaftszweigs, in dem die jeweiligen Dissertationen entstehen. Die Aufnahme in ein Graduiertenkolleg erfolgt nach einem strengen Auswahlprozess, die Stipendien werden bundesweit ausgeschrieben. Mit dem Programm der Graduiertenkollegs, das gemeinsam von Bund und Laendern finanziert wird, werden heute rund zehn Prozent der Promotionen in Deutschland gefoerdert.
Criteria of this press release:
Biology, Chemistry, History / archaeology, Information technology
transregional, national
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German
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