Tagung zur Architektur von Rechensystemen vom 4.-7. Oktober an der Uni Jena
Jena (30.09.99) Die Leistung von Computern kann auf herkömmlichen Wegen kaum noch gesteigert werden. Jenaer Informatiker um Prof. Dr. Werner Erhard setzen daher auf die "dritte Dimension". Der Experte für Rechnerarchitektur von der Friedrich-Schiller-Universität Jena integriert die Vorteile der Optik in die Rechner-Elektronik. Auf den Prozessoren seines Parallelrechners werden optische Elemente angebracht. Diese Optiken beschleunigen die Rechnerleistung und die Kommunikation der vielen Prozessoren eines Parallelcomputers untereinander. Noch sind die Jenaer Informatiker von einem optischen Rechner weit entfernt, doch Prototypen der Chips mit einer optischen Komponente existieren bereits.
Das zukunftsweisende Thema "Optik in der Rechentechnik" bestimmt auch einen der Workshops der 15. Fachtagung "Architektur von Rechensystemen" (ARCS 99), die vom 4.-7. Oktober unter Erhards Leitung an der Friedrich-Schiller-Universität Jena stattfindet. Neue Strukturen, Konzepte, Verfahren und Bewertungsmethoden der "Systemarchitektur auf dem Weg ins 3. Jahrtausend" stehen im Mittelpunkt der erstmals in Jena ausgerichteten Tagung, zu der rund 120 Teilnehmer erwartet werden.
"Das Vordringen der Informationstechnik in die unterschiedlichsten Lebensbereiche und die zunehmende Vernetzung führen zu erheblichen Auswirkungen im privaten Bereich als auch zu neuen Anforderungen beim Entwurf und der Entwicklung neuer Systemarchitekturen", beschreibt Prof. Erhard. Es wird jedoch nach Ansicht des Jenaer Parallelrechner-Experten kein spezifisches System geben, das sich alleine durchsetzen wird. "Es ist wie in der Mode: Es wird alles nebeneinander existieren" - Supercomputer neben Parallelrechnern, PCs neben Workstations und Laptops. Doch ein Trend ist für Erhard auszumachen: PC, Fernseher und Telefon werden zusammenwachsen und in spätestens zehn Jahren in nur noch einem Gerät integriert sein. "Für Sprachübertragung ist das technische Problem schon gelöst", erklärt der Informatiker, "nur in die Köpfe muss es noch hinein". Zu diesem Umdenken in der Nutzermasse wird es aber erst kommen, wenn die Industrie mitzieht und einige Probleme gelöst werden, die auch während der Tagung in Jena ein Thema sind.
Sicherheitsaspekte gehören bestimmt dazu. Um zu verhindern, dass andere meine e-mails lesen oder die Telefonate mithören, muss alles entsprechend verschlüsselt sein. Ein Weg sind sogenannte Netzmonitore - Computer, die das Internet überwachen und Angriffe der "Datendiebe" sofort erkennen. Hilfreich dabei ist, dass die Hacker immer wieder bestimmte Methoden anwenden, die der Netzmonitor erkennen kann. Leider ist er noch nicht lernfähig und kann sich den Attacken der Datendiebe nicht selbstständig anpassen - doch das ist das Ziel, über das auch in Jena diskutiert wird.
Nicht zuletzt geht es um die Bedienung der zukünftigen Multifunktionsgeräte. Wie können die Experten die Computer am besten programmieren und wie kann der Laie die Geräte noch bedienen? Auch um diese Fragen dreht sich der Jenaer Kongress, der am 5./6. Oktober durch eine Sonder-Tagung zu Arbeitsplatzrechensystemen ergänzt wird. Auf dieser Veranstaltung stehen die kleinen Computer - PCs und Workstations - und ihre Nutzung für neue Medien und Dienste im Mittelpunkt.
Ansprechpartner:
Prof. Dr. Werner Erhard
Institut für Informatik der Universität Jena
Ernst-Abbe-Platz 2
07743 Jena
Tel.: 03641/946371
Fax: 03641/946372
e-mail: werner.erhard@uni-jena.de
Friedrich-Schiller-Universität
Referat Öffentlichkeitsarbeit
Axel Burchardt M. A.
Fürstengraben 1
07743 Jena
Tel.: 03641/931041
Fax: 03641/931042
e-mail: hab@sokrates.verwaltung.uni-jena.de
Criteria of this press release:
Information technology, Mathematics, Physics / astronomy
transregional, national
Miscellaneous scientific news/publications, Research results, Scientific conferences
German
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