idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
01/19/2006 12:59

Stärkeres Abschmelzen der Hochgebirgsgletscher bis 2100 erwartet

Dr Andreas Wohltmann Kommunikation und Medien
Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung

    Bis zum Jahr 2100 wird der Anstieg des Meeresspiegels aufgrund abschmelzender Eiskappen nur etwa halb so stark sein wie bisher angenommen. Allerdings schmelzen die Hochgebirgsgletscher deutlich schneller als bisher angenommen. Dies ergibt eine in Zusammenarbeit mit dem Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung in Bremerhaven durchgeführte und jetzt im Wissenschaftsmagazin Nature veröffentlichte Studie auf Grundlage neuer Daten.

    Bisher gingen Wissenschaftler von einem Anstieg der Meeresspiegel aufgrund der Klimaerwärmung von rund 40 Zentimeter bis zum Jahr 2100 aus. Schmelzwasser von den Eiskappen der Pole und den Gletschern der Hochgebirge trägt zu rund einem Viertel dazu bei. Der Rest ist auf die Folge erhöhter Wassertemperaturen und der damit verbundenen Ausdehnung der Wassermassen in den Weltmeeren zurückzuführen. Die aktuelle Studie kombiniert Prognosen aus globalen Klimamodellen mit Vorhersagen zur Veränderung der Eismassen.

    Zum ersten Mal haben die Wissenschaftler dabei die polaren Eisschilde und die Gebirgsgletscher getrennt betrachtet. "In unserer Veröffentlichung beschreiben wir einen geringeren Anstieg des Meeresspiegels bis 2100 als bisher angenommen, der Beitrag des Schmelzwassers ist nur etwa halb so hoch wie bisher vermutet", sagt Dr. Sarah Raper vom Alfred-Wegener-Institut. "Das beschleunigte Abschmelzen der Berggletscher ist dagegen ein bedeutend höheres Risiko als bisher angenommen. Schon bald kann das zu katastrophalen Überschwemmungen durch Gletscherseen führen, vor allem in Hochgebirgsregionen wie Nepal." Für präzisere Voraussagen werden allerdings mehr Daten von den Gletschern benötigt. "Weder die USA noch Kanada haben komplette Daten über ihre Gletscher", erklärt Dr. Roger Braithwaite von der Universität in Manchester.

    Der Originalartikel ist am 19. Januar 2006 in Nature 439/ 7074 veröffentlicht.

    Bremerhaven, den 19. Januar 2006
    Bitte senden Sie uns bei Veröffentlichung einen Beleg.

    Hinweise für Redaktionen: Ihr Ansprechpartner in der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des Alfred-Wegener-Instituts ist Dr. Andreas Wohltmann (Tel. 0471 / 4831-1680; E-Mail: medien@awi-bremerhaven.de).

    Das Alfred-Wegener-Institut forscht in der Arktis, Antarktis und den Ozeanen der gemäßigten sowie hohen Breiten. Es koordiniert die Polarforschung in Deutschland und stellt wichtige Infrastruktur wie den Forschungseisbrecher Polarstern und Stationen in der Arktis und Antarktis für die internationale Wissenschaft zur Verfügung. Das Alfred-Wegener-Institut ist eines der fünfzehn Forschungszentren der Helmholtz-Gemeinschaft, der größten Wissenschaftsorganisation Deutschlands.


    Images

    Antarktische Eisformation bei McMurdo.
    Antarktische Eisformation bei McMurdo.
    Foto: H. Grobe, Alfred-Wegener-Institut.
    None

    Der Elefantenfussgletscher in der Arktis.
    Der Elefantenfussgletscher in der Arktis.
    Foto: H. Oerter, Alfred-Wegener-Institut.
    None


    Criteria of this press release:
    Biology, Environment / ecology, Geosciences, Oceanology / climate, Social studies
    transregional, national
    Research results, Scientific Publications
    German


     

    Antarktische Eisformation bei McMurdo.


    For download

    x

    Der Elefantenfussgletscher in der Arktis.


    For download

    x

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).