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01/26/2006 15:30

HRK und Stifterverband fordern konsequente Umsetzung des Bolognaprozesses auch in der Lehrerausbildung

Susanne Schilden Kommunikation
Hochschulrektorenkonferenz (HRK)

    Mit deutlicher Kritik reagierten Professor Dr. Helmut Ruppert, Vizepräsident der Hochschul-rektorenkonferenz (HRK), und Dr. Arend Oetker, Präsident des Stifterverbandes für die Deutsche Wissenschaft, auf die Beschlüsse der Kultusministerkonferenz (KMK) zur Anerkennung von Bachelor- und Masterabschlüssen in den Lehramtsstudiengängen.

    Während einer Tagung, die HRK und Stifterverband gemeinsam zur Reform des Lehramtsstudiums in dieser Woche in Berlin veranstalteten, forderten Ruppert und Oetker die KMK auf, das von ihr geplante Vetorecht eines Staatsvertreters im Akkreditierungsverfahren zu überdenken. Aufgabe des Staates sei es, in Abstimmung mit den Hochschulen Standards für die Lehrerausbildung zu setzen, die dann im Akkreditierungsverfahren wirksam würden. Ruppert appellierte: "Wir müssen realisieren, dass die steuernde Rolle des Staates sich wandelt. Die Hochschulen haben gezeigt, dass sie die Verantwortung für die Lehrerausbildung ernst nehmen, wenn man sie nur lässt." Oetker ergänzte: "Autonomie und Eigenverantwortung der Hochschulen sind die Voraussetzung für Qualität und Wettbewerb - auch in der Lehrerausbildung."

    Ruppert und Oetker stellten außerdem fest, dass sich der Bologna-Prozess auch in der Lehrerausbildung als Motor einer überfälligen Studienreform erwiesen habe. Sie sprachen sich für polyvalente Bachelorstudiengänge aus, die neben dem Zugang zu einem Master of Education auch Beschäftigungsmöglichkeiten außerhalb des Schuldienstes sowie den Übergang in fachwissenschaftliche Masterstudiengänge eröffnen. Die Generalsekretärin der HRK, Dr. Christiane Ebel-Gabriel, forderte die KMK auf, einen verbindlichen, widerspruchsfreien Rahmen für die Umstellung der Lehramtsstudiengänge zu schaffen, der die Mobilität der Studierenden und die bundesweite Anerkennung der Abschlüsse garantiere.

    Zur Halbzeit des Bologna-Prozesses, der bis zum Jahr 2010 die Umstellung auf eine gestufte Studienstruktur mit den Abschlüssen Bachelor und Master vorsieht, zogen HRK und Stifterverband gemeinsam mit mehr als 300 Vertretern aus Hochschulen und Ministerien in ebenso lebhaften wie sachlichen Diskussionen eine Zwischenbilanz des bisherigen Reformprozesses in der Lehrerausbildung. Die Präsidentin der KMK, Ute Erdsiek-Rave, unterstrich in ihrem Beitrag die Bedeutung der Lehrerausbildung für unsere Gesellschaft und appellierte an die Hochschulen, sich ihrer Verantwortung gemeinsam mit dem Staat zu stellen. Mit einer Posterausstellung von über vierzig Reformstudiengängen wurde erstmals ein bundesweiter Überblick über die Entwicklung von Bachelor- und Masterabschlüssen in Lehramtsstudiengängen angeboten.

    Die KMK hatte am 3. Juni 2005 in Quedlinburg "Eckpunkte für die gegenseitige Anerkennung von Bachelor- und Masterabschlüssen in Studiengängen, mit denen die Bildungsvoraussetzungen für ein Lehramt vermittelt werden" beschlossen. Damit sollte Rechtssicherheit für die bestehenden Bachelor- und Masterstudiengänge im Lehramtsbereich geschaffen werden. In 15 von 16 Bundesländern werden gestufte Lehramtsstudiengänge bereits angeboten oder sind in Planung. Im Wintersemester 2005/2006 gibt es in Deutschland 439 Bachelorstudiengänge, die über einen späteren Masterstudiengang zum Lehramt befähigen. Die Zahl hat sich seit dem Sommersemester 2005 mehr als verdoppelt.


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    transregional, national
    Science policy
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