idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
10/08/1999 00:00

Nachhaltigkeit der Finanzpolitik

Elisabeth Wolf-Csanády Redaktion, Presse, Konferenzen
ifo Institut für Wirtschaftsforschung

    Vortrag von Prof. Sinn auf dem CSU-Parteitag

    In seiner Rede vor dem CSU-Parteitag in Nürnberg forderte Professor Hans-Werner Sinn, Präsident des ifo Instituts für Wirtschaftsforschung, zur Nachhaltigkeit von Steuer- und Finanzpolitik auf. Gegenwärtige Finanzprobleme dürften nicht auf dem Rücken zukünftiger Generationen gelöst werden. Das deutsche Steuersystem greife konfiskatorisch auf die privaten Einkommen zu. Von jede zusätzlichen Arbeitsstunde würden zwei Drittel der Gesamtleistung vom Staat in Form von Sozialabgaben, Einkommen- und Mehrwertsteuer abgeschöpft. Die Staatsverschuldung sei auf 2300 Mrd. DM angestiegen und zwinge die öffentlichen Haushalte 16% der gesamten Steuereinnahmen für Zinsen aufzuwenden. Im Rentensystem sei eine zukünftige Staatsschuld von 10 Billionen DM versteckt, die größer als das gesamte Nettoanlagevermögen der deutschen Unternehmen wäre. Trotz hoher Finanztransfers würden die Neuen Bundesländer auch zehn Jahre nach der Wiedervereinigung nur zwei Drittel ihrer Verbrauchsausgaben durch selbst geschaffene Einkommen finanzieren.

    Die Senkung der Abgabenbelastung sei bei dieser Problemlage dringend geboten. Der Vorschlag des bayerischen Finanzministers gehe dabei ähnlich weit wie das Konzept des ifo Instituts und senke die Grenzsteuerbelastung einer durchschnittlich entlohnten Arbeitsstunde von 14 auf 10 DM. Im Gegensatz zur Unternehmensteuerreform der Bundesregierung verzichtete der Vorschlag auf eine starke Entlastung der Unternehmen, sondern ziele auf Abgabensenkung für die privaten Haushalte. Angesichts der völlig überhöhten Belastung der Arbeit und der Probleme des Arbeitsmarktes wäre dies die bessere Therapie. Die Rente ab 60 wäre ein Schritt in die falsche Richtung, der die Lasten für die arbeitende Bevölkerung nochmals verstärken würde.


    Images

    Criteria of this press release:
    Economics / business administration, Law, Politics
    transregional, national
    Research results
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).