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10/11/1999 17:33

Metallische Schmelzen - sehr heiß und sehr gefragt

Dr. rer. nat. Jürgen Leib Kommunikation und Medien
Forschungszentrum Dresden-Rossendorf

    Spezialisten aus aller Welt diskutieren die neuesten Messverfahren.
    Zum Thema "Moderne Messverfahren für Flüssigmetall-Strömungen" findet vom 11. bis 13. Oktober 1999 der 4. Internationale Workshop im Rahmen des Innovationskollegs "Magnetofluiddynamik elektrisch leitfähiger Flüssigkeiten" am Forschungszentrum Rossendorf (FZR) statt. Etwa siebzig Teilnehmer aus 13 Staaten haben sich angemeldet.

    Dresden/Rossendorf: Zum Thema "Moderne Messverfahren für Flüssigmetall-Strömungen" findet vom 11. bis 13. Oktober 1999 der 4. Internationale Workshop im Rahmen des Innovationskollegs "Magnetofluiddynamik elektrisch leitfähiger Flüssigkeiten" am Forschungszentrum Rossendorf (FZR) statt. Etwa siebzig Teilnehmer aus 13 Staaten - darunter die USA, Japan, Indien, Frankreich, Großbritannien, die Schweiz, Lettland, Russland und Korea - haben sich angemeldet. Organisiert wird das Treffen durch die Abteilung "Magnetohydrodynamik" des Instituts für Sicherheitsforschung
    des FZR, die eine bedeutende Rolle in dem von der Deutschen Forschungsgemeinschaft finanzierten und gemeinsam mit der TU Dresden am Institut für Luft- und Raumfahrttechnik eingerichteten Innovationskolleg spielt.

    Unter Magnetofluiddynamik (kurz MFD) versteht man die komplizierten Wechselwirkungsmechanismen zwischen elektrisch leitfähigen Flüssigkeiten und magnetischen Feldern. Mit ihrer Hilfe lassen sich z.B. flüssige Metalle, Halbleiterschmelzen oder Elektrolyte gezielt
    und ohne direkten Kontakt beeinflussen. Um diesen Umstand jedoch praktisch nutzen zu können, muss man die physikalischen Parameter wie Druck, Temperatur, Gasanteil oder Strömungsgeschwindigkeit genau kennen. Hieraus ergibt sich ein großer Bedarf an spezieller Messtechnik, die es in der Regel nicht einfach zu kaufen gibt.

    Metallische Schmelzen z.B. sind meist sehr heiß (über 1000 Grad) und schwer zu handhaben. Aber gerade aus diesen Schmelzen werden fast alle industriell eingesetzten metallischen Werkstoffe gewonnen. Letztere wiederum sollen immer leichter und fester sein und sich dabei auch noch gut
    verarbeiten lassen, weshalb man ständig erbesserte Herstellungstechnologien anstrebt. Um letztere optimieren zu können, müssen die oben erwähnten Parameter bekannt sein. Verlässliche Sensoren zur Bestimmung dieser Größen sind jedoch gerade für Flüssigmetalle hoher Temperatur kommerziell nicht verfügbar.

    Forschergruppen aus aller Welt haben in den vergangenen Jahren große Anstrengungen unternommen, um neue Messverfahren zu entwickeln. Dazu gehören elektromagnetische und radiologische Verfahren, faseroptische Sensoren, aber auch Ultraschallverfahren. Alle diese Methoden werden auf dem Workshop vorgestellt und diskutiert: z.B. das Ultraschall-Doppler-Verfahren zur Messung von Geschwindigkeitsverteilungen in der Schmelze, Möglichkeiten zur Feststellung von Phasengrenzflächen oder die Rekonstruktion von Strömungsfeldern aus Magnetfeldmessungen außerhalb der Schmelze.

    "Wie die Erfahrung zeigt", so Dr. Gunter Gerbeth, Leiter der Abteilung Magnetohydrodynamik am FZR, "trägt die intensive internationale Zusammenarbeit zur deutlich schnelleren Lösung der vielen praktischen Probleme, die beim Umgang mit Flüssigmetallen auftreten, bei. Eine nicht zu unterschätzende Funktion des Workshops besteht darüber hinaus darin, ein Forum zur Kommunikation zwischen den Entwicklern der Messverfahren und den potentiellen Anwendern zu schaffen. Die neuesten Entwicklungen der Messtechnik sind in der Industrie oft noch weitgehend unbekannt. Im Gegenzug kennen die Entwickler dieser Technik häufig die genauen Anforderungen aus der Praxis nur unzureichend. Hauptvorträge halten deshalb Wissenschaftler, die das internationale Niveau auf den Gebieten Fluiddynamik, Metallschmelzen, Messtechnik für Flüssigmetallströmungen oder Magnetofluiddynamik wesentlich mitbestimmen."

    Das Forschungszentrum Rossendorf ist Mitglied der Wissenschaftsgemeinschaft Gottfried Wilhelm Leibniz (WGL). In der WGL haben sich 79 außeruniversitäre Forschungseinrichtungen aus verschiedenen Wissenschaftsbereichen zusammengeschlossen, die gemeinsam von Bund und Ländern gefördert werden. Die Institute der WGL beschäftigen 11.000 Mitarbeiter und haben einen Gesamtetat von 1,5 Mrd. DM.

    Für weitere Informationen und Bildmaterial stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.

    Ansprechpartner:
    Dr. Gunter Gerbeth
    Forschungszentrum Rossendorf,
    Postfach 510119
    01314 Dresden
    Tel.: 0351 / 260-3484
    Fax: 0351 / 260-2007
    E-mail: gerbeth@fz-rossendorf.de


    More information:

    http://www.fz-rossendorf.de/FWS/FWSH/MTLM/


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    Criteria of this press release:
    Materials sciences, Mathematics, Mechanical engineering, Physics / astronomy
    transregional, national
    Miscellaneous scientific news/publications, Scientific conferences
    German


     

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