Unbestrittene "Alleinstellungsmerkmale und eine führende Rolle Ulms" sieht Universitätsrektor Professor Karl Joachim Ebeling bei Brennstoffzellen in der Energietechnik sowie bei Stoffwechselerkrankungen, Hämatologie und Onkologie in der Medizin. "Ausnahmslos Bereiche von erheblicher, ständig wachsender gesellschaftspolitischer Bedeutung", sagte Ebeling beim "Dies academicus" am Freitag, dem traditionellen Campus-Feiertag zum Ende des Wintersemesters.
Denkbar insofern, dass die Ulmer Universität hier ihre Themenschwerpunkte für neue Exzellenzcluster setzen wird, für die zweite Antragsphase im Rahmen der Exzellenzinitiative also. Der Rektor jedenfalls ist zuversichtlich: "Wir können hoffnungsvoll nach vorne blicken", erklärte Ebeling nicht ohne Stolz auf das Abschneiden in der ersten Antragsstufe: "Die Gelegenheit zu einem Vollantrag für eine Graduiertenschule in Molekularmedizin war schon ein schöner Erfolg."
Ziel der Ulmer Uni ist dem Rektor zufolge der Ausbau der quantitativen Wirtschaftswissenschaften und die Ergänzung des Fächerspektrums um Systemtechnik/Logistik und Biotechnologie. "Einschlägig tätige Industriepartner als Abnehmer erfolgreicher Absolventen sind in der Region reichlich vertreten", befand Professor Ebeling unter Nennung namhafter Unternehmen im Ulmer Raum. Unabhängig davon rechnet er mit einem weiteren Anstieg der Studentenzahl, die mit 7300 schon derzeit einen Höchststand erreicht habe.
Er begrüßte in diesem Zusammenhang die Ankündigung des Ministerpräsidenten, die kleineren Universitäten im Lande durch die Einrichtung neuer Fächer zu stärken.
Überdies will Rektor Ebeling den Studierenden in Zukunft mehr Sprachkompetenz vermitteln. Mindestens 20 Prozent, längerfristig sogar 50 Prozent der Lehrveranstaltungen in den Master-Studiengängen sollen deshalb in englischer Sprache angeboten werden. "Damit können wir im fortschreitenden Globalisierungsprozess gerade auch für Austauschstudenten attraktiv sein und bleiben", ist der Ulmer Rektor überzeugt.
Eine weitere Stärkung seiner Hochschule verspricht er sich von einer noch intensiveren Zusammenarbeit mit der Industrie sowie außeruniversitären Forschungseinrichtungen. "Einen besonderen Akzent setzen" will die Ulmer Uni dabei durch gemeinsame, in beiden Bereichen tätige Professoren und durch gemeinsame Doktorandenprogramme.
Sehr erfolgreiche Gemeinschaftsprojekte mit der Wirtschaft gab es allerdings auch schon in der Vergangenheit. Zwei besonders bemerkenswerte erhielten beim "Dies" den mit insgesamt 8000 Euro dotierten Kooperationspreis Wissenschaft-Wirtschaft. Die in diesem Jahr einmal mehr geteilte Auszeichnung ging zum einen an die Finanzmathematiker Professor Rüdiger Kiesel und Reik Börger für ein Forschungsvorhaben mit der EnBW AG (Dr. Gero Schindlmayr), zum anderen an den Biophysiker Professor Gerd Ulrich Nienhaus und Dr. Jörg Wiedenmann von der Abteilung Allgemeine Zoologie und Endokrinologie für zwei erfolgreiche Projekte mit dem Pharma-Unternehmen Boehringer Ingelheim (Dr. Ralf Heilker).
Kiesel und Börger hatten für den Energieversorger mathematische Modelle für das Risikomanagement von Energieportfolios entwickelt. Die dabei erstellten Programmcodes werden bereits im Tagesgeschäft des Unternehmens eingesetzt.
Aus der Zusammenarbeit mit Boehringer resultiert die Entwicklung von Technologie der ultrasensitiven Fluoreszenzspektroskopie und deren Anwendung auf pharmazeutisch relevante Proteine. Ferner ermöglicht die interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Biologie und Physik in engem Kontakt zum Anwender eine effiziente Weiterentwicklung und eine Erschließung neuer Applikationen im Bereich der pharmazeutischen Wirkstofffindung. Zudem fließt die Kooperation bereits in die Ausbildung von Diplomanden und Doktoranden auf einem zukunftsträchtigen Arbeitsgebiet ein.
Geteilt vergeben hat die Uni Ulm auch diesmal ihren mit 5000 Euro dotierten Frauenförderpreis. Ihn erhielt die Wirtschaftsmathematikerin Stefanie Brandt für ihre Diplomarbeit über die Modellierung und wirtschaftsmathematische Analyse der Überschussweitergabe deutscher Lebensversicherer sowie das von Dr. Heidrun Stöger und Professor Albert Ziegler (Pädagogische Psychologie) vertretene CyberMentor-Programm der Uni, ein internetbasiertes Mentorenprogramm für Mädchen. Damit soll durch den Abbau von Ängsten und den Aufbau von Kompetenzen auch das Interesse der Teilnehmerinnen an Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT) gefördert werden.
Criteria of this press release:
Biology, Economics / business administration, Information technology, Mathematics, Medicine, Nutrition / healthcare / nursing, Physics / astronomy, Teaching / education
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