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10/18/1999 10:54

Kooperation zwischen der Universität Freiburg und der BASF AG

Rudolf-Werner Dreier Hochschul- und Wissenschaftskommunikation
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg im Breisgau

    15.10.1999

    Freiburger Institut für Pflanzenbiotechnologie eingeweiht
    30 Mio DM - Kooperation zwischen der Universität Freiburg
    und der BASF AG

    Heute übergab Prorektor Prof. Dr. Gerhard Oesten in Vertretung des Rektors der Albert-Ludwigs-Universität, Prof. Dr. Wolfgang Jäger, das neue Freiburger Institut für Pflanzenbiotechnologie an den Institutsleiter Prof. Dr. Ralf Reski. Ehrengast dieser Veranstaltung war das für Forschung zuständige Vorstandsmitglied der BASF AG Dr. Stefan Marcinowski. Grundlage dieser Institutseinweihung ist eine über 30 Mio DM schwere und zunächst auf 4 Jahre ausgelegte Kooperation, die zwischen dem Life-Science-Konzern, der Universität und dem Pflanzenbiotechnologen vereinbart wurde und das Ziel hat, wirtschaftlich relevante Gene aus einem Laubmoos zu identifizieren.
    Diese Kooperation hat für alle Beteiligten eine herausragende Bedeutung und stellt einen weltweit beachteten Modellfall für die Kooperation zwischen Universität und Industrie dar. So war die Vertragsunterzeichnung auch dem renommierten Fachblatt Nature eine Meldung wert.
    Oesten betonte in seiner Rede die besonderen Bemühungen der Universität, innerhalb kürzester Zeit für die 40 hochqualifizierten Forscher in diesem Projekt ein geeignetes Institutsgebäude zur Verfügung zu stellen und einzurichten. Eine Industriekooperation dieser Größenordnung sei ein Novum für eine deutsche Universität und stelle besondere Anforderungen an deren Flexibilität und Effizienz. Wörtlich führte Oesten aus: "Seit langem ist es ein Anliegen der Universität, den viel zitierten Elfenbeinturm der Wissenschaften zu verlassen und neue Wege in Forschung und Lehre zu beschreiten. Ein wesentliches Anliegen ist es dabei, die Universität verstärkt den gesellschaftlichen Bedürfnissen zu öffnen, bei der Forschung auch an deren Umsetzung in marktgängige Produkte zu denken und so -und dies ist unser oberstes Ziel- unsere Studierenden fit für den Arbeitsmarkt zu machen." Deshalb setze die Universität einen besonderen Schwerpunkt in der Biotechnologie. Oesten äußerte die Erwartung, dass weitere Projekte dieser Art in Freiburg durchgeführt werden.
    Reski, der als Heisenberg-Stipendiat der Deutschen Forschungsgemeinschaft nach Freiburg gekommen war und auswärtige Angebote auf Professuren abgelehnt hatte, um die Freiburger Pflanzenbiotechnologie zu leiten, hob das hohe Engagement der Freiburger Universität und insbesondere ihres Rektors Jäger hervor. Wörtlich sagte er: "Solch ein effizientes und unbürokratisches Handeln wäre selbst an amerikanischen Universitäten kaum möglich. Für eine deutsche Universität hat das, was hier in den letzten Monaten geleistet wurde, absoluten Vorbildcharakter." Der 40-jährige Forscher hatte mehrere Jahre Grundlagenforschung an dem "Kleinen Blasenmützenmoos" betrieben, bis es ihm mit einem für Pflanzen neuartigen Verfahren gelang, die Funktion unbekannter Gene sehr schnell und effizient aufzuklären. Dieses Verfahren hat das bis dahin wenig beachtete Moos zu einem Modell in der Pflanzenbiotechnologie gemacht.
    Marcinowski, der 1978 in der Freiburger Biologie seinen Doktorgrad erworben hat, hob die besondere Bedeutung dieser Kooperation hervor. Dies sei das größte Forschungsprojekt, das die BASF AG je mit einer deutschen Universität betrieben habe. Der Life-Science-Konzern investierte relativ spät in die Pflanzenbiotechnologie, dafür geschah dieser Einstieg mit einem Paukenschlag: Neben der Freiburger Kooperation gründeten die Ludwigshafener in Deutschland zwei Forschungsunternehmen, beteiligten sich an einem schwedischen Saatgutunternehmen und bauten weitere Forschungskapazitäten in den USA auf. Man wolle dieses Gebiet zukünftig mit rund 100 Millionen DM pro Jahr finanzieren. Wörtlich führte Marcinowski aus: "Wir wissen, dass die Mehrzahl unserer Mitmenschen der Pflanzenbiotechnologie noch mit Misstrauen gegenübersteht. Für eine solche ablehnende Haltung gegenüber einer Neuerung gibt es in der Geschichte von Wissenschaft und Technologie viele Beispiele. Schließlich wissen wir aus Erfahrung, dass neue Technologien immer sowohl positive als auch negative Seiten haben können. Die BASF mit ihrer langen Geschichte in Forschung und Entwicklung hat sich in diesen langen Jahren auch den Ruf erarbeitet, dass sie mit dem erworbenen Wissen verantwortungsvoll umgeht. Auch auf dem Gebiet der Pflanzenbiotechnologie wollen und werden wir unserem guten Ruf gerecht werden."


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    Criteria of this press release:
    Biology, Information technology
    transregional, national
    Research projects
    German


     

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