In NRW werden 100 Berater ausgebildet, die kleine und mittelständische Unternehmen auf den demographischen Wandel vorbereiten
Die demographische Struktur unserer Gesellschaft ist im Wandel - soweit die allgemein gültige Feststellung. Welche Auswirkungen dieser Prozess für die Regionen mit sich bringt, lässt sich nur nach einem differenzierten Blick auf die dortige Wirtschafts- und Einwohnerstruktur sagen. Bei dem Projekt "rebequa - Regionale Beratung und Qualifizierung NRW" haben sich die healthpro GmbH, die Landes-Gewerbeförderstelle des nordrheinwestfälischen Handwerks, beide aus Düsseldorf, und das Institut für Arbeitswissenschaft an der RWTH Aachen zusammen getan, um kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU) konkrete Hilfestellung beim Umgang mit demographischen Fragen zu liefern. Dazu werden landesweit 100 Berater ausgebildet. Speziell geschult sollen diese beispielsweise Handwerksunternehmen helfen, ihre Personalentwicklung, das Weiterbildungsangebot, den Gesundheitsschutz oder die Arbeitszeitgestaltung auf eine älter werdende Belegschaft einzustellen. Gleichzeitig bietet eine wachsende Generation 50+ neue Märkte, auf die sich Dienstleister, Handwerker und produzierendes Gewerbe möglichst frühzeitig einstellen sollten.
Aufgabe der Arbeitswissenschaftler war es im Vorfeld, die elf Kammerbezirke in NRW unter die Lupe zu nehmen und individuelle Prognosen zu erstellen. Als Grundlage dienten ihnen Studien der Bertelsmann-Stiftung, Daten des Statistischen Landesamtes sowie Informationen der Industrie und Handelskammern über den regionalen Branchenmix. Während die klassischen Industriestandorte im Ruhrgebiet bis zum Jahr 2020 eine Reduzierung der Bevölkerung von durchschnittlich zehn Prozent verkraften werden müssen, kann die Aachener Region beruhigter in die Zukunft schauen. "Die Region Aachen hat auch dank der Hochschule eine relativ gute Prognose", sagt Marie Christine Stemann, die beim Institut für Arbeitswissenschaften als wissenschaftliche Mitarbeiterin für das "rebequa"- Projekt zuständig ist. Das überdurchschnittliche Bildungsangebot in Aachen liefert einen Zuzug junger Menschen sowie eine große Zahl an Arbeitsplätzen. Dazu kommt die Ansiedlung und Gründung von Firmen in zukunftorientierten Branchen im Hochschulumfeld, zum Beispiel im Bereich Lebenswissenschaften oder durch privatwirtschaftliche Forschungsinstitute.
Im April startet in NRW die Ausbildung der künftigen Demographie-Berater. Dabei werden Mitarbeiter der Handwerkskammern, die bereits beratend tätig sind, und sogenannte seniorTrainer, die im Ruhestand ihre Erfahrungen weiter geben möchten, geschult. Sie sollen die Unternehmen auf die anstehenden Veränderungen vorbereiten und helfen, branchen- und betriebsspezifische Lösungen zu finden. Dies ist das erste Angebot einer qualitätsgesicherten Demographie-Beratung, bei der das Institut für Arbeitswissenschaften auch die Ausbildungsinhalte erstellte.
In der Region Aachen findet am 8. Juni 2006 ein Regionaltreffen statt, zu dem die Unternehmen eingeladen werden. Neben Informationen zur demographischen Entwicklung bekommen die Teilnehmer Einblicke in ein personalpolitisches Zukunftsszenario. Die Qualifizierung der Berater beginnt im Juli.
i.A. Sabine Busse
Weitere Informationen:
Institut für Arbeitswissenschaft
Marie Christine Stemann
Telefon: 0241 - 80-99454
t.stemann@iaw.rwth-aachen.de
Criteria of this press release:
interdisciplinary
transregional, national
Organisational matters, Research results
German
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