Drei wichtige Sakralbauten der Weimarer Republik hat die Bet Tfila - Forschungsstelle für jüdische Architektur in Europa an der Technischen Universität Braunschweig erforscht. Zum Abschluss der Arbeit wurden drei maßstäbliche Holzmodelle angefertigt, die von jetzt an im Deutschen Historischen Museum (DHM) in Berlin zu besichtigen sein werden. Das Besondere an diesem Projekt: Der Verband der katholischen Diözesen Deutschlands, die Evangelische Kirche in Deutschland und der Zentralrat der Juden in Deutschland haben die Erforschung der Bauten und die Modelle gemeinsam finanziert. Sie übergeben die Architektur-Modelle im Rahmen einer öffentlichen Veranstaltung an das Deutsche Historische Museum
am Mittwoch, den 15. März 2006 um 17.30 Uhr im Zeughauskino des DHM.
Die Exponate werden in der neuen Dauerausstellung des DHM die Stellung der Religion in der Zeit der Weimarer Republik veranschaulichen. Die katholische Christkönigkirche in Mainz-Bischofsheim, die evangelische Auferstehungskirche in Essen und der Tempel der Hamburger jüdischen Reformgemeinde stehen exemplarisch für die großen Religionsgemeinschaften. Als herausragende Beispiele der Architektur dieser Zeit verbinden sie traditionelle Bauformen mit Prinzipien moderner Gestaltung.
Für die Ausstellung wurden Bauwerke ausgewählt und genauestens erforscht, an denen sich möglichst viele geschichtliche und architektonische Aspekte klar ablesen lassen: Die Sakralbauten waren in der architekturgeschichtlichen Entwicklung der Zwanziger Jahre von großem Einfluss und zeigen typische Merkmale der zeitgenössischen räumlichen Gestaltung. Gleichzeitig verdeutlichen sie die theologisch-liturgischen Überlegungen in der Architekturdiskussion. Um den Besuchern einen guten Gesamteindruck der Bauten zu vermitteln, sind die Modelle alle im selben Maßstab gefertigt. Öffnungen erlauben einen Einblick in den Innenraum der Gotteshäuser.
Im Anschluss an die Übergabe der Modelle, um 18.00 Uhr, referiert Prof. Dr. Harmen Thies, Fachgebiet Baugeschichte der Technischen Universität Braunschweig, über "Die Bewahrung des deutsch-jüdischen kulturellen Erbes mit Hilfe von Rekonstruktionen: Die Arbeit der Bet Tfila - Forschungsstelle für jüdische Architektur in Europa". Ulrich Knufinke gibt eine Einführung zur Entstehung der neuen Exponate.
Über die Bet Tfila - Forschungsstelle für jüdische Architektur in Europa
"Bet Tfila", der Name der Forschungsstelle für jüdische Architektur in Europa, steht hebräisch für "Haus des Gebets". Die Forschungsstelle wird vom Fachgebiet Baugeschichte der Technischen Universität Braunschweig und dem Center for Jewish Art der Hebrew University of Jerusalem gemeinsam betrieben. Entscheidende Aufbauhilfe gewährt die Alfried Krupp von Bohlen und Halbach - Stiftung in Essen. Für ihre sachliche Ausstattung hat sie zusätzliche Hilfe von der Braunschweiger Stiftung Nord/LB - Öffentliche erfahren. Die Arbeit der Bet Tfila - Forschungsstelle beschäftigt sich nicht nur mit der Frage eines wie auch immer zu definierenden "Jüdischen" in der Baukunst, vielmehr geht es darum, das jeweils Spezifische wie das Gemeinsame herauszuarbeiten. Dies geschieht im Vergleich der sakralen Architekturen der verschiedenen Religionen und Konfessionen, letztlich im Vergleich mit der allgemeinen architektonischen Entwicklung.
Kontakt:
Bet Tfila - Forschungsstelle für jüdische Architektur in Europa
Institut für Bau- und Stadtbaugeschichte
Fachgebiet Baugeschichte
Prof. Dr. Harmen H. Thies
Technische Universität Braunschweig
Pockelsstraße 4, D-38106 Braunschweig
Tel. +49 (0)531 391 2526
Fax +49 (0)531 391 8205
http://www.bet-tfila.org
info@bet-tfila.org
Deutsches Historisches Museum
Zeughaus
Unter den Linden 2, D-10117 Berlin
Tel. +49 (0)30 203040
Fax +49 (0)30 20304543
http://www.dhm.de
http://www.bet-tfila.org
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Bild 1: Die evangelische Auferstehungskirche in Essen, 1930 fertiggestellt nach Entwürfen des einflu ...
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Bild 2: Modell der Synagoge in der Oberstraße in Hamburg. Die Architekten Robert Friedmann und Felix ...
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Criteria of this press release:
Construction / architecture, Philosophy / ethics, Religion
transregional, national
Miscellaneous scientific news/publications, Research projects
German
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