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03/17/2006 10:00

Vorsicht Lockangebote bei Kreditkarten

Florian Klebs Pressearbeit, interne Kommunikation und Social Media
Universität Hohenheim

    Sonderaktionen sollen deutsche Konsumenten die Kreditaufnahme über eine Kreditkarte schmackhaft machen. "Wer aufpasst, kann sie sich zunutze machen", sagen Wirtschaftsexperten der Universität Hohenheim.

    Mit unkonventionellen Lockangeboten versuchen Kreditinstitute, Verbrauchern ihre Kreditkarten schmackhaft zu machen. "Wenige ahnen, dass die eigentliche Sparaktion mit hohen Zinsen verbunden sein kann, wenn man nicht aufpasst", warnt Prof. Dr. Peter Burghof vom Lehrstuhl für Bankwirtschaft und Finanzdienstleistungen der Universität Hohenheim. Wer allerdings mit großer Sorgfalt die Vorteile ausschöpft und mögliche Nachteile bedenkt und ausschließt, könne durchaus profitieren.

    "Ab sofort spart Deutschland fünf Prozent beim Tanken", wirbt beispielsweise die CC-Bank für eine neue Kreditkarte. Der Clou des Konzepts: Zahlen die Kunden beim Tankstopp mit der Kreditkarte der CC-Bank, gibt ihnen die Bank fünf Prozent Rabatt auf Benzinkosten bis zu einem jährlichen Höchstbetrag von 2000 Euro.

    "Grund für Aktionen wie diese ist eine Eigentümlichkeit des deutschen Kreditkartenmarktes", erklärt Prof. Dr. Burghof. Banken geben Kreditkarten in der Hoffnung aus, dass ihre Kunden damit auch Kredite aufnehmen, sprich: ihr Guthaben überziehen. Im Gegensatz zu anderen Ländern nutzen deutsche Verbraucher ihre Kreditkarte allerdings fast nur als bargeldloses Zahlungsmittel. Für Banken sei das Kreditkartengeschäft dadurch wesentlich unattraktiver als in anderen Ländern. Mit Angeboten wie der Benzin-Spar-Aktion der CC-Bank wollen Kreditinstitute eine Veränderung des Konsumentenverhaltens bewirken, um Kreditkarten auch in Deutschland zu einem lohnenden Geschäft zu machen.

    So seien sich zum Beispiel Teilnehmer der Billig-Benzin-Aktion möglicherweise nicht bewusst, dass sie mit ihrem Einkauf automatisch einen Kredit aufnehmen: "Bei dieser Aktion bucht die Bank von sich aus nur fünf Prozent der Einkaufssumme vom Girokonto ab. Den Rest verbucht sie erst einmal als Minus auf der Kreditkarte - zu den recht teuren Zinskonditionen von gegenwärtig 12,98 Prozent." Will ein Kunde diesen Kredit nicht aufnehmen, muss er entweder zuvor die Kreditkarte mit genügend Guthaben ausstatten oder von sich aus rechtzeitig den gesamten Rechnungsbetrag des Kreditkartenkontos begleichen.

    "Mit solchen Konstruktionen versuchen Kreditinstitute wie die CC-Bank, das international einmalige Verhältnis der Deutschen zu Kreditkarten zu ihren Gunsten zu ändern", erklärt Prof. Dr. Burghof. Was nicht dagegen spreche, Benzinkosten zu sparen - "Wer aufpasst, kann sein Tankgeld so immerhin um bis zu 100 Euro pro Jahr drücken", rechnet Prof. Hans-Peter Burghof.

    Kontaktadresse (nicht zur Veröffentlichung):
    Prof. Dr. Hans-Peter Burghof
    Bankwirtschaft und Finanzdienstleistungen
    Tel.: 0711 459-2901
    E-mail: burghof@uni-hohenheim.de


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    Criteria of this press release:
    interdisciplinary
    transregional, national
    Miscellaneous scientific news/publications
    German


     

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