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03/22/2006 10:06

Bologna in der Kita

Stefan Grob Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Deutsches Studentenwerk

    (Frankfurt (Oder), 22. März 2006) Längere Öffnungszeiten, noch mehr frühkindliche Bildung: Die Kitas der Studentenwerke reagieren auf den so genannten Bologna-Prozess, die Umstellung der Hochschulabschlüsse auf die internationalen, gestuften Abschüsse Bachelor und Master. Auf einer Konferenz des Deutschen Studentenwerks (DSW), des Dachverband aller 61 Studentenwerke in Deutschland, beraten seit gestern über 80 Kita-Leiterinnen, Erzieherinnen und Erzieher in Frankfurt an der Oder darüber, wie sie in Zukunft Bachelor- und Master-Studierende noch besser unterstützen können, Studium und Kind unter einen Hut zu bringen. DSW-Generalsekretär Achim Meyer auf der Heyde geht davon aus, dass gerade Bachelor-Studierende künftig sehr viel mehr Zeit an der Hochschule verbringen müssen; für sie müssten die Kinderbetreuungseinrichtungen stark ausgebaut werden. Nach der aktuellen DSW-Sozialerhebung sind derzeit 6% der rund zwei Millionen Studierenden Eltern. Über die Hälfte ihrer Kinder sind noch nicht vier Jahre alt.

    Meyer auf der Heyde erklärt: "Bachelor und Master bedeuten für die Studierenden, dass sie im Extremfall bis zu 50, 60 Stunden die Woche in der Hochschule verbringen müssen. Studierende, die gleichzeitig kleine Kinder zu versorgen haben, werden vor großen Herausforderungen stehen und benötigen gute und ausgebaute Betreuungsmöglichkeiten." Noch mangele es aber gerade an Plätzen für unter dreijährige Kinder, und von flächendeckend familienfreundlichen Hochschulen sei man in Deutschland noch weit entfernt, kritisiert Meyer auf der Heyde.

    53 der insgesamt 61 Studentenwerke in Deutschland betreiben oder unterstützen 157 Kinderbetreuungseinrichtungen mit über 5.100 Plätzen. "Die Studentenwerke bemühen sich nach Kräften, ihre Angebote für Bachelor- und Master-Studierende in Zukunft auszubauen", sagt Meyer auf der Heyde und betont: "Wir handeln, statt nur über die Kinderlosigkeit in Deutschland zu klagen."

    Aber auch die eigentliche pädagogische Arbeit mit dem Nachwuchs der Studierenden steht in Frankfurt auf dem Programm: Die Kita-Verantwortlichen aus den Studentenwerken diskutieren, wie die Bildungspläne der Bundesländer für die frühkindliche Bildung am besten umgesetzt werden können. "Die Studentenwerks-Kitas verstehen sich schon lange als Bildungs- und nicht nur als Betreuungseinrichtungen", unterstreicht der DSW-Generalsekretär.


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    Criteria of this press release:
    interdisciplinary
    transregional, national
    Studies and teaching
    German


     

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