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03/31/2006 10:58

Wirkungsanalyse zu LQW® - Die Wirkungen der Lernerorientierten Qualitätsentwicklung in der Praxis der Weiterbildungsorganisationen

Dipl.-Päd. Jörg Angermüller Pressestelle
ArtSet Institut

    Das BLK-Verbundprojekt "Qualitätstestierung in der Weiterbildung" konnte planmäßig und überaus erfolgreich im Dezember 2005 abgeschlossen werden. Zum Ende des Projektes führte ArtSet® erneut eine seiner systematischen Evaluationen zum Einsatz von LQW in den Weiterbildungsorganisationen durch. 245 Organisationen, die sich 2005 nach LQW2 haben testieren lassen, wurden mit einem Fragebogen nachbefragt. Nun liegt die Auswertung der repräsentativen Erhebung vor.
    Die Auswertung dieser Nachbefragung hat gezeigt, dass die Organisationen mit der Einführung des Lernerorientierten Qualitätsmodells eine kontinuierliche und langfristige Qualitätsarbeit etablieren konnten. Vor allem die strategische Zielausrichtung, das Controlling und die Schlüsselprozesse sowie der Lehr-Lern-Prozess und die Führung konnten von dem LQW-Modell umfassend und überdurchschnittlich profitieren. In den offenen Antworten spiegeln sich weitergehende Wirkungen sehr eindrucksvoll wider, vor allem nennen die Organisationen am häufigsten als positive Auswirkung die Dokumentation und die Ordnung, die Stärkung des Selbstbewusstseins und des Wir-Gefühls; durch das LQW-Qualitätsmanagement erleben sie "Aufbruchstimmung" und "Motivation".

    Welche Auswirkungen bzw. welchen Nutzen hat der Einsatz des Lernerorientierten Qualitätsmanagements in der Praxis von Weiterbildungseinrichtungen? Mit dieser Leitfrage hat ArtSet eine schriftliche Befragung unter den im Jahr 2005 testierten Organisationen durchgeführt.
    Zu diesem Zweck erhielten 245 Weiterbildungsorganisationen im unmittelbaren Anschluss an ihre Testierung einen Fragebogen zugesandt mit der Bitte, diesen von einer Person ausfüllen zu lassen, die am Qualitätsprozess direkt beteiligt war. 166 Bögen, das entspricht einem Rücklauf von über zwei Dritteln, flossen in die Auswertung ein.
    Zu insgesamt 59 Items konnten die Organisationen angeben, wie sie die Situation ihrer Einrichtung vor und nach der Lernerorientierten Qualitätsentwicklung einschätzen. In der Rückschau auf ihren jeweiligen Qualitätsprozess konnten die Organisationen also die Auswirkungen der LQW-Einführung beziffern. Dabei entsprachen höhere Werte auf der vorgegebenen Skala von 0 (trifft nicht zu) bis 5 (trifft voll zu) einer höheren Qualitätsausprägung.

    Die folgenden 14 zentralen Punkte skizzieren die wichtigsten Ergebnisse der empirischen Wirkungsevaluation.
    1. Bei allen 59 abgefragten Statements ergeben sich signifikante Verbesserungen durch die LQW-Einführung. Im Durchschnitt geben die Organisationen bei mehr als der Hälfte der Items - nämlich bei 52% - Verbesserungen an.
    2. Die Bedarfserschließung wird vor der LQW-Einführung überraschend positiv eingeschätzt. Die Verbesserungen fallen in diesem Bereich jedoch sehr gering aus, so dass weiterhin Entwicklungsmöglichkeiten bestehen.
    3. Bei ihren Schlüsselprozessen verzeichnen die Organisationen große Fortschritte durch das Lernerorientierte Qualitätsmanagement, insbesondere bei der Festlegung eindeutiger Verantwortlichkeiten.
    4. Der Lehr-Lern-Prozess wird nach der Qualitätsentwicklung sehr positiv bewertet. Hier gab es - ganz im Sinne der Lernerorientierung des Modells - deutliche Verbesserungen.
    5. Die Evaluation von Bildungsprozessen beruht in den Weiterbildungsorganisationen im Wesentlichen auf der Abfrage der Teilnehmerzufriedenheit, bei der starke Verbesserungen angegeben werden. Konkrete Lernerfolge hingegen waren und bleiben weniger bekannt.
    6. Organisationsstrukturen werden durch das LQW-Qualitätsmanagement bisher stärker beeinflusst als das Mitarbeiterverhalten.
    7. Beim Controlling verzeichnen die Organisationen sehr große Verbesserungen.
    8. Die Strategie- und Zielentwicklung der Unternehmen konnte ebenfalls sehr stark verbessert werden.
    9. Die kontinuierliche Qualitätsarbeit, insbesondere die langfristige Sicherung und Entwicklung von Qualität, hat mit großem Abstand die größte Stärkung erfahren. Die Beteiligung der Mitarbeitenden an der Qualitätsarbeit ist durchweg sehr hoch.
    10. Die Netzwerkbildung konnte kaum verbessert werden und wird auch nach der LQW-Einführung sehr niedrig eingeschätzt.
    11. Trotz mittelmäßiger Fortschritte waren und bleiben Marketing und Öffentlichkeitsarbeit Stiefkinder der Qualitätsarbeit.
    12. Organisationen, die noch kein QM-System eingeführt hatten, konnten durch den LQW-Einsatz einige überproportionale Verbesserungen erreichen, so dass vorherige Unterschiede zu qualitätserfahrenen Einrichtungen nach dem LQW-Prozess nahezu ausgeglichen sind.
    13. LQW lohnt aber auch für Organisationen, die sich schon länger mit Qualitätsmanagement beschäftigen, denn insgesamt gesehen hat die LQW-Einführung hier ebenfalls starke positive Auswirkungen.
    14. Trotz kleinerer Unterschiede bei einzelnen Items können insgesamt betrachtet alle Organisationstypen der Weiterbildungsbranche - unabhängig von ihrer Größe - von LQW profitieren.

    Die Ergebnisse der Wirkungsanalyse sind detailliert in einem Aufsatz veröffentlicht. Der Text "Wirkungsanalyse LQW2, Februar 2006" kann auf der Internetseite www.artset-lqw.de (http://www.artset-lqw.de/html/allgemein.html) kostenfrei heruntergeladen werden.

    Weitere Informationen erhalten Sie bei:
    Friederike Erhart
    ArtSet
    Forschung Bildung Beratung Qualitätstestierung
    Ferdinand-Wallbrecht-Str. 17, D-30163 Hannover
    Tel.:+49 (0)511 - 90 96 98 30
    Fax: +49 (0)511 - 90 96 98 55
    E-Mail: erhart@artset.de ; kontakt@artset.de
    www.artset.de ; www.artset-lq.de


    More information:

    http://www.artset-lqw.de/Wirkungsanalyse_LQW2.pdf
    http://www.artset-lqw.de


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    Criteria of this press release:
    interdisciplinary
    transregional, national
    Research results
    German


     

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