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04/06/2006 11:14

1. Preis für Arbeit über Kriegsdeutung und Nationsbestimmung

Friederike Enke Abteilung Hochschulkommunikation/Bereich Presse und Information
Friedrich-Schiller-Universität Jena

    Jörn Leonhard von der Universität Jena erhält Werner-Hahlweg-Preis 2006

    Jena (06.04.06) Kriege durchziehen die Geschichte wie ein roter Faden. Aber was berechtigte den Staat immer wieder, in seinem Namen und unter Bezug auf die Nation große Teile der Bevölkerung in den Kampf zu schicken, sie zum Töten zu legitimieren und massenhafte Opfer einzufordern? Mit diesen Fragen beschäftigt sich die von Dr. Jörn Leonhard 2004 an der Universität Heidelberg eingereichte Habilitationsschrift "Bellizismus und Nation. Kriegsdeutung und Nationsbestimmung in Europa und den Vereinigten Staaten, 1750-1914". Diese Arbeit ist jetzt mit dem Werner-Hahlweg-Preis 2006 ausgezeichnet worden. Dr. Leonhard hat seit Oktober 2004 die Schiller-Hochschuldozentur für Westeuropäische Geschichte am Historischen Institut der Universität Jena inne.

    Die Abhandlung, die den mit 5.000 Euro dotierten ersten Preis zuerkannt bekam, analysiert im systematischen Vergleich die Rückwirkungen von Kriegserfahrungen auf die Herausbildung neuer Nationskonzepte in Frankreich, Deutschland, Großbritannien und den USA zwischen dem 18. Jahrhundert und dem Ersten Weltkrieg. "Dazu wurden insgesamt etwa 2.800 Einzelquellen ausgewertet: Zeitgenössische kriegswissenschaftliche Literatur, Reaktionen von Politikern, Publizisten und anderen Zeitgenossen, Flugschriften, Parlamentsdebatten sowie politische und militärwissenschaftliche Zeitschriften der vier Länder", erklärt Leonhard. Das Werk erscheint voraussichtlich im Herbst 2006 im Oldenbourg Verlag München in der Reihe "Ordnungssysteme. Studien zur Ideengeschichte der Neuzeit".

    Der Werner-Hahlweg-Preis wird alle zwei Jahre für die besten Forschungsarbeiten zur Militär- und Kriegsgeschichte verliehen. Die diesjährige feierliche Preisverleihung findet am 17. Mai in der Gedenkstätte Deutscher Widerstand im Bendlerblock in Berlin statt.

    Kontakt:
    HDoz. Dr. Jörn Leonhard
    Historisches Institut der Friedrich-Schiller-Universität Jena
    Fürstengraben 13, 07743 Jena
    Tel.: 03641/944475
    E-Mail: joern.leonhard@gmx.net


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    Der prämierte Jenaer Historiker HDoz. Dr. Jörn Leonhard.
    Der prämierte Jenaer Historiker HDoz. Dr. Jörn Leonhard.
    Foto: privat
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    Criteria of this press release:
    History / archaeology
    transregional, national
    Personnel announcements
    German


     

    Der prämierte Jenaer Historiker HDoz. Dr. Jörn Leonhard.


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