idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
04/10/2006 14:15

Schadensdiagnose an Bauwerksoberflächen mit dem multispektralen Laserscanner

Dipl.-Ing. Guido Hagel Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung im Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung / Referat II 3 - Forschung im Bauwesen, Techn. Gebäudemanagement
Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR)

    -Neuer Bericht aus der Bauforschungsförderung des Bundes-
    Ein neues Messsystem für die berührungslose flächenhafte Erfassung von Schäden an Bauwerksoberflächen wurde an der Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM) entwickelt. Es basiert auf einem multispektralen Laserscanner, welcher mit Hilfe von vier Halbleiterlasern unterschiedlicher Wellenlänge die Reflexionseigenschaften des Untersuchungsobjekts flächenhaft erfasst. Die Analyse der aufgenommenen Multispektraldaten erlaubt Rückschlüsse auf Art und Schädigung der untersuchten Materialien, insbesondere von Feuchtigkeit und biologischem Bewuchs.

    Das Messprinzip des multispektralen Laserscanners lässt sich folgendermaßen kurz beschreiben: Die Bauwerksoberfläche wird mit Laserlicht definierter Wellenlängen bestrahlt. Mit Fotodioden wird die reflektierte Strahlung gemessen und analysiert. Die reflektierte Strahlung weist je nach Material, Beschaffenheit und Feuchte der zu untersuchenden Oberflächen eine unterschiedliche spektrale Intensitätsverteilung auf. Durch die Verbindung des Messvorgangs mit einem Scanner wird die Oberfläche im Raster erfasst und für jedes Oberflächenelement die Reflexionseigenschaften in Abhängigkeit von den verwendeten Wellenlängen der Laserdioden ermittelt. Ergebnis einer Multispektralaufnahme sind zunächst mehrere Bildkanäle, also Bilddaten bei einer definierten Wellenlänge.
    Die Auswertung der Multispektraldaten erfolgt mit Bildverarbeitungsmethoden aus der Geofernerkundung. Zur Ermittlung der Chlorophyllverteilung wird der Vegetationsindex (NDVI) verwendet. Er verknüpft die Messwerte im nahen Infrarot, auf die sich die Vitalität der Vegetation durch das Minimum der Chlorophyllabsorption besonders auswirkt, mit den Messwerten im roten Spektralbereich, in dem das nicht der Fall ist. Damit kann auf einfache und wirkungsvolle Weise die Verteilung von Bewuchs auf Bauwerksoberflächen erfasst und visualisiert werden. In Anlehnung an den NDVI kann ebenfalls der normalisierte Feuchteindex berechnet werden. Hierbei werden die Messwerte aus dem Bereich einer Wasserabsorptionslinie in Bezug zu den Messwerten einer Referenzwellenlänge, bei welcher die Messungen unempfindlich gegenüber dem Wassergehalt sind, gesetzt. Der berechnete Index ist also bei Vernachlässigung von Störeinflüssen auf die Messung ein Maß für den relativen Feuchtegehalt der Oberfläche des Untersuchungsobjektes. Für eine weitergehende Analyse der Daten hinsichtlich der Diagnose von Schäden an der untersuchten Bauwerksoberfläche wurden verschiedene Ansätze der Multispektralklassifizierung angewendet.
    Der neu entwickelte multispektrale Laserscanner befindet sich derzeitig noch im Laboreinsatz. Zukünftig ist die Integration des multispektralen Laserscanners mit einem 3D-Laserscanner geplant. Als schnelles, automatisierbares und zerstörungsfreies Verfahren zur Schadenskartierung, Dokumentation und zum Monitoring auch an unzugänglichen Bauwerksbereichen soll der Einsatz des neuen Laserscanners zur Qualitätssicherung und Kostensenkung bei Bau- und Sanierungsmaßnahmen beitragen.

    Einsatz eines multispektralen Laserscanners zur Untersuchung von Bauwerksoberflächen (Berichtsnr. 2481)

    Forscher:
    M. Hemmleb, F. Weritz, C. Maierhofer,
    Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM)
    Unter den Eichen 87
    12205 Berlin
    Telefon: +49 30 8104-0
    Fax: +49 30 8112029
    E-mail: info@bam.de
    http://www.bam.de

    Kurzbericht:
    http://www.bbr.bund.de/bauwesen/projekte_bauforschung/kurzberichte/Berichtsnr_2481_einsatz_laserscanner.pdf

    Weitere Informationen zur Bauforschungsförderung:

    Guido Hagel
    Förderung der Bauforschung im Referat II 13
    Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung
    Deichmanns Aue 31-37, 53179 Bonn
    Tel. +49 (0)1888 401 1482
    Fax +49 (0)1888 401 1519
    E-mail guido.hagel@bbr.bund.de
    http://www.bbr.bund.de/index.html?/bauwesen/projekte_bauforschung/uebersicht.htm

    Das Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR)
    ist eine Bundesoberbehörde im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS). Die Bauabteilungen betreuen Bundesbauten im In- und Ausland. Die wissenschaftlichen Abteilungen beraten die Bundesregierung bei Aufgaben der Raumordnung, des Städtebaus, des Wohnungswesens und bei Grundsatzfragen des Bauwesens.


    Images

    Bild 1: Durch Feuchte (blau) und Bewuchs (grün) geschädigte Ziegelmauerwand. Ergebnis einer Multispektralklassifizierung von Daten einer Digital- und einer NIR-Kamera. Die Auswertung erfolgte in Kooperation mit der TU Dresden, Institut für Photogrammetrie und Fernerkundung.
    Bild 1: Durch Feuchte (blau) und Bewuchs (grün) geschädigte Ziegelmauerwand. Ergebnis einer Multispe ...
    BAM/BBR
    None

    Bild 2: Messung der Feuchteverteilung an Ziegelmauerwerk mit dem multispektralen Laserscanner. Das Bild zeigt den normierten Feuchteindex, gemessen bei einer Wellenlänge von 1930 nm in Bezug auf eine Referenzwellenlänge und farbkodiert dargestellt (blau = maximaler Feuchteindex, grün = minimaler Feuchteindex).
    Bild 2: Messung der Feuchteverteilung an Ziegelmauerwerk mit dem multispektralen Laserscanner. Das B ...
    BAM/BBR
    None


    Criteria of this press release:
    Construction / architecture, Materials sciences
    transregional, national
    Research results, Scientific Publications
    German


     

    Bild 1: Durch Feuchte (blau) und Bewuchs (grün) geschädigte Ziegelmauerwand. Ergebnis einer Multispektralklassifizierung von Daten einer Digital- und einer NIR-Kamera. Die Auswertung erfolgte in Kooperation mit der TU Dresden, Institut für Photogrammetrie und Fernerkundung.


    For download

    x

    Bild 2: Messung der Feuchteverteilung an Ziegelmauerwerk mit dem multispektralen Laserscanner. Das Bild zeigt den normierten Feuchteindex, gemessen bei einer Wellenlänge von 1930 nm in Bezug auf eine Referenzwellenlänge und farbkodiert dargestellt (blau = maximaler Feuchteindex, grün = minimaler Feuchteindex).


    For download

    x

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).