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11/10/1999 10:08

Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland

Dr. Werner Boder Stabsreferat Kommunikation
VolkswagenStiftung

    Drei Bände "Thüringen" werden in Weimar präsentiert

    Veranstaltung im Goethe-Nationalmuseum am 15. November 1999

    Sperrfrist: 15. November 1999, 0.00 Uhr

    Hannover (vws) In den neuen Bundesländern bietet Thüringen wohl die reichste und differenzierteste Bibliothekslandschaft. Die große Zahl von kleinen und kleinsten Fürstentümern hat seit dem Mittelalter zu zahlreichen kulturellen Eigenentwicklungen geführt. Daraus erklärt sich der ungewöhnliche Reichtum an historischen Buchbeständen wie auch dessen komplexe Struktur. Es kommt hinzu, dass die Verluste im Zweiten Weltkrieg weniger beträchtlich waren als anderwärts. Die nach dem Krieg nach Russland verbrachten Bestände sind bis auf Reste wieder zurückgekehrt. So stellt Thüringen auch eine der wenigen intakten Bibliothekslandschaften in Deutschland dar.

    Zusammenhänge dieser Art ebenso wie viele aufschlussreiche Einzelheiten lassen sich den drei Bänden "Thüringen" des "Handbuchs der historischen Buchbestände in Deutschland" entnehmen, deren erste Exemplare Ministerpräsident Dr. Bernhard Vogel heute aus der Hand von Verleger Dr. h.c.mult. W. Georg Olms im Goethe-Nationalmuseum in Weimar entgegennimmt. Herausgeber des 26-bändigen Werkes, das damit (fast) vollständig vorliegt, ist der Münsteraner Anglist und Buchwissenschaftler Professor Dr. Bernhard Fabian. Finanziert wurde es von der Volkswagen-Stiftung, die dafür insgesamt 10,6 Millionen Mark zur Verfügung gestellt hat.

    Das Handbuch versteht sich als Inventar zum gesamten deutschsprachigen Schrifttum vom Beginn des Buchdrucks bis zum Ausgang des 19. Jahrhunderts, soweit es in allgemein zugänglichen Bibliotheken aufbewahrt wird.

    Dazu gehören Bücher, Zeitschriften, Zeitungen, Musikdrucke, Karten und "beiläufiges" Schrifttum (Handschriften bleiben außer Betracht). Wie man sich in einem Kunstreiseführer vorab informieren kann, welche kulturellen Denkmäler man besuchen, besichtigen, für Forschungen nutzen will, so kann jeder kulturhistorisch Forschende seine Reise zu den "Schatzkammern des Geistes", wie man die Bibliotheken genannt hat, mit Hilfe des Handbuchs gezielt planen und wird dabei immer wieder auf überraschende Entdeckungen stoßen.

    Zusammen mit dem vierbändigen "Handbuch der historischen Buchbestände in Österreich" und einem auf zehn Bände angelegten "Handbuch deutscher historischer Buchbestände in Europa" eröffnet das im wahrsten Sinne des Wortes voluminöse Werk damit den Zugang zu wesentlichen Druckbeständen deutscher Sprache. Geplant von Hauptherausgeber Bernhard Fabian, wurde es von einer Vielzahl von Wissenschaftlern, vor allem von Bibliothekaren vor Ort, erarbeitet. Das Handbuch der Buchbestände in Deutschland ist nach Bundesländern angelegt; die Bände zu den ostdeutschen Ländern wurden herausgegeben von Professor Dr. Friedhilde Krause, die Thüringen-Bände wurden von Dr. Felicitas Marwinski bearbeitet.

    Dass es der Öffentlichkeit im Goethe-Nationalmuseum in Weimar präsentiert wird, bedarf zumal im Jahr 1999 kaum einer Erläuterung. Bernhard Fabian zu den Spezifika der Thüringer Bibliothekslandschaft: Drei große, in ihrer Art unterschiedliche Bibliotheken geben ihr das besondere Gepräge: Die Universitäts- und Landesbibliothek Jena mit einer mehr als 500-jährigen Geschichte, die Forschungs- und Landesbibliothek Gotha (künftig Universitäts- und Forschungsbibliothek Erfurt-Gotha), eine auf das 17. Jahrhundert zurückgehende herzogliche Bibliothek, und die Herzogin Anna Amalia Bibliothek Weimar, die während ihrer ähnlich langen Geschichte einige Zeit von Goethe betreut wurde. Dazu kommen Stadtbibliotheken, Archivbibliotheken, Museumsbibliotheken, Schul- und Seminarbibliotheken sowie Spezialbibliotheken. Thüringen weist eine relativ hohe Zahl von häufig früh gegründeten Kirchenbibliotheken auf, deren Bestände (wie auch die mancher anderer Bibliotheken) für die Beschreibung im Handbuch erstmals analysiert worden sind. Insgesamt werden in drei Bänden 156 Bibliotheken dokumentiert.

    In den Jahren nach der "Wende" hatte die Volkswagen-Stiftung bereits für die Verbesserung der Infrastruktur der Herzogin Anna Amalia Bibliothek eine weitere Million Mark zur Verfügung gestellt.


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    Criteria of this press release:
    History / archaeology, Language / literature
    transregional, national
    Scientific Publications
    German


     

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