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04/25/2006 10:43

Vom Siegeszug des runden Leders in Deutschland - Fußball als Kulturphänomen

Ursula Zitzler Stabsstelle Hochschulkommunikation
Universität Stuttgart

    Worin liegt die Ursache dafür, dass die halbe Welt im Sommer dieses Jahres wie gebannt darauf starren wird, was 22 Spieler mit einem Ball auf einem grünen Rasen anzufangen vermögen? Diese Frage wird Prof. Wolfram Pyta vom Historischen Institut der Universität Stuttgart zum Auftakt der Sonntagsmatinee "Stuttgart zu Gast in der Universität" am 7. Mai diskutieren. "Fußball - ein Kulturphänomen? Zum ´Siegeszug` des runden Leders in Deutschland" hat er seinen Vortrag überschrieben. Im aktuellen Sommersemester behandeln die Vorträge der Sonntagsmatinee der Universität Stuttgart aus Anlass der Fußball-WM - wie übrigens auch die Lange Nacht der Wissenschaft am 7. Juli - Fußball aus der Perspektive der Wissenschaft.

    Schon in seinen Anfängen sprengte Fußball die Dimension eines bloßen Spiels und wurde zu einer kulturellen Projektionsfläche, die die kollektiven Sinnmuster der Gesellschaft veranschaulichte. In diesem Phänomen liegen die Wurzeln des Siegeszugs von "König Fußball" begründet. Die deutsche Fußballgeschichte gleicht so einem Spiegelbild der kulturellen Entwicklungsschübe. Bis 1945 erfüllte Fußball dabei in hohem Maße das Bedürfnis zur Stiftung kollektiver Identität auf lokaler und regionaler Ebene. Danach stieg der Fußball in der Bundesrepublik sogar zu symbolischer Güte auf, weil er in einem leergefegten Markt an symbolischen Offerten das kulturelle Selbstverständnis der jungen Bundesrepublik artikulierte. Der deutsche Fußball vermochte seine symbolische Leistungsfähigkeit des-wegen abzurufen, weil er in kulturgeschichtlichen Zäsuren außerordentliche sportliche Erfolge errang: 1954 den WM-Sieg, 1972 die Europameisterschaft und zwei Jahre später die zweite Weltmeisterschaft. Diese sportlichen Triumphe führten dazu, dass der Fußball so stark mit außersportlichen Sinnbezügen aufgeladen wurde, dass selbst Intellektuelle heute den Fußball als Kulturphänomen nicht länger ignorieren.

    Zu diesem Vortrag, zu dem Uni-Rektor Prof. Dieter Fritsch eine kurze Einführung geben wird, sind alle Interessierten herzlich eingeladen. Im Anschluss an den Vortrag wird zu einem kleinen Empfang mit Wein und Brezeln geladen.

    Zeit: 7. Mai, 11.00 Uhr
    Ort: Universität Stuttgart, Campus Stadtmitte, Keplerstraße 17, Hörsaal 17.02


    More information:

    http://www.uni-stuttgart.de/aktuelles/presse/2006/31.html - Weitere Vorträge der Sonntagsmatinee
    http://www.uni-stuttgart.de/aktuelles/presse/2006/30.html - Informationen zur Langen Nacht der Wissenschaft


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    Criteria of this press release:
    History / archaeology, Social studies
    regional
    Miscellaneous scientific news/publications, Research results
    German


     

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