Berlin, den 11. November 1999. Die Geokonferenz als Zusammenschluss der Geowissenschaftlichen Fakultäten in Deutschland beobachtet mit Sorge die Entwicklung des Schulfaches Geographie. Der Unterricht orientiert sich seit Jahren einseitig an wirtschafts- und sozialgeographischen Lehrinhalten. Physischgeographische Themen wurden dagegen reduziert. Dies ist um so unverständlicher, als sich das gesellschaftliche Bewusstsein über die Bedeutung von Ökologie und Umweltschutz immer stärker entwickelt hat. Gerade diese Aspekte müssen in einem zeitgemäßen Geographieunterricht auch durch physischgeographische Grundlagen vermittelt werden.
Die Geokonferenz moniert den Abbau der Stundenanteile des Faches Geographie in vielen Bundesländern und Schularten. Außerdem kritisiert sie die Integration des Faches in übergeordnete Lernbereiche, die vor allem gesellschaftswissenschaftlichen Charakter haben, wie die Zusammenlegung von Geschichte, Sozialkunde und Erdkunde. Dadurch wird die Möglichkeit der Vermittlung physischgeographischer Lehrinhalte entscheidend geschwächt.
In einem Memorandum fordert die Geokonferenz daher, dass der duale Charakter des Schulfaches Geographie wieder stärker beachtet wird. Die ungleiche Verteilung physisch geographischer sowie wirtschafts- und sozialgeographischer Inhalte in Lehrplänen muss korrigiert werden. Darüber hinaus wird eine Stärkung der Geographie als eigenständiges Schulfach angemahnt. Nur so besteht bei umweltrelevanten Themen die Möglichkeit, den Schülern die dafür erforderlichen geologischen und geophysikalischen Inhalte zu vermitteln. Zudem wird gefordert, keine weiteren Stundenanteile zu kürzen, damit Lerninhalte wie Ökologie und nachhaltige Entwicklung entsprechend behandelt werden können. Auch wird angeregt, dass die Kombination von Geographie mit naturwissenschaftlichen Fächern wie Biologie, Chemie und Physik im Lehramtsstudium in allen Bundesländern möglich ist.
Criteria of this press release:
Geosciences, Social studies
transregional, national
Science policy
German
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